Trump zu New York Times-Chef: „Fake News” ist zum Inbegriff für „Feinde des Volks” geworden

Der Herausgeber der "New York Times", A. G. Sulzberger gab eine öffentliche Stellungnahme in seiner Zeitung nach einem vertraulichen Treffen mit US-Präsident Donald. Trump reagierte mit Tweets.
Titelbild
US Präsident TrumpFoto: Alex Wong/Getty Images
Epoch Times30. Juli 2018

Nach einem anfänglich als vertraulich bezeichneten Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Verleger der „New York Times“, A. G. Sulzberger, kam es zu einem öffentlichen Schlagabtausch. Für Trump verlief das Treffen mit Sulzberger nach einem Tweet „sehr gut und interessant“.

In seinem Tweet vom Sonntag schrieb Trump von der Unterredung im Weißen Haus: „Wir haben lange über die große Menge von ‚Fake News‘ geredet, die von den Medien verbreitet werden, und darüber, wie ‚Fake News‘ zum Inbegriff für ‚Feinde des Volks‘ geworden ist.“ Diese Entwicklung bezeichnete Trump als sehr traurig.

Nach diesem Tweet fühlte sich Sulzberger nicht weiter an die Vertraulichkeit des Gesprächs gebunden und veröffentlichte in einer Stellungnahme auf der Online-Version der New York Times seine Sicht der Dinge. „Ich habe dem Präsidenten direkt gesagt, dass ich seine Sprache nicht nur als spalterisch empfinde, sondern auch mehr und mehr als gefährlich.“

Sulzberger warnte, dass diese „hetzerische Sprache“ zu einem Anstieg der Drohungen gegen Journalisten beitrage und zu Gewalt führen würde. Er halte Trumps „pauschale Attacken“ auf die Medien für „gefährlich und schädlich für unser Land“.

Kurz nach Sulzberger Stellungnahme folgten Tweets von Trump. Der US-Präsident kritisierte die Medien, in ihrem „Trump Wahnsinn“ interne Staatsgeheimnisse offenzulegen und damit das Leben vieler Menschen zu gefährden, nicht nur das der Journalisten. Pressefreiheit gehe auch mit der Verantwortung einher, Tatsachen zu berichten.

90 % der Medien würden trotz des sehr positiven Entwicklungstrends des Landes negativ über die Arbeit seiner Regierung schreiben. Es sei kein Wunder, dass die Medien an Glaubwürdigkeit verlieren.

Als Beispiel führte er die New York Times an. Egal, welche Anstrengungen die „sterbende Zeitungsindrustrie“ unternehme, um den positiven Aufwärtstrend des Landes zu vertuschen oder davon abzulenken, werde er weiterhin für die Menschen Amerikas kämpfen, so Trump weiter. Besonders die „Washington Post“ würde trotz der vielen positiven Ergebnisse nur negative Berichte herausbringen.

Laut Sulzbergers fand das Treffen am 20. Juli auf Initiative des Weißen Hauses statt. Solche Treffen zum gegenseitigen Kennenlernen sind nicht unüblich. Sulzberger nahm Trumps Einladung nach eigenen Angaben nur an, um ihn davor zu warnen, durch „ständige Angriffe auf die Medien“ eine gefährliche Situation heraufzubeschwören.

Der 37-jährige Sulzberger hatte am 1. Januar die Führung des New Yorker Traditionsblatts von seinem Vater übernommen.

Trump twitterte damals, dies sei die „letzte Chance“ der Zeitung, sich als unvoreingenommen zu beweisen. Seitdem hat die NYT extrem kritisch über private und politische Angelegenheiten des US-Präsidenten berichtet – und dieser die Zeitung wiederum mehrmals als „sehr unehrlich“ und „konkursverdächtig und korrupt“ bezeichnet. (nh/afp)



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