Trumps Beliebtheit unter Afro-Amerikanern auf Höchststand

Unter afro-amerikanischen Wählern haben republikanische Kandidaten seit den 1960er Jahren einen sehr schweren Stand. Donald Trump erreicht jedoch mittlerweile einen Rückhalt in der Community, wie ihn bislang nur George W. Bush in den Monaten nach 9/11 übertraf.
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Afro-Amerikaner wählen Trump.Foto: istock
Von 17. Dezember 2019

Eine konservative Graswurzelbewegung scheint in den US-amerikanischen afro-amerikanischen Communitys Platz zu greifen. Die ostentative Hinwendung des bekannten Hip-Hop-Künstlers Kanye West zur Religion gibt davon ebenso Ausdruck wie die Vielzahl neu gegründeter schwarzer Business-Communitys, der überdurchschnittliche Anteil an Bürgern, die den Kirchen eine wichtige Rolle in ihrer Gemeinde zubilligt oder auch die zunehmende Anzahl an Afro-Amerikanern, die sich zu US-Präsident Donald Trump bekennen.

Wie die Meinungsforschungsinstitute Emerson Polling und Rasmussen herausgefunden haben und der „Washington Examiner“ berichtet, legt die Zufriedenheitsrate mit der Amtsführung des Präsidenten unter schwarzen Amerikanern bei 34 Prozent. Auch Zogby Analytics spricht davon, dass der Rückhalt für Trump unter Afro-Amerikanern den Jahreshöchststand erreicht habe.

Erfolgreiche Strategien zur Verbesserung des Lebensstandards

Gründe dafür sind unter anderem eine starke Wirtschaft, eine historisch niedrige Arbeitslosigkeit unter Schwarzen, Trumps Maßnahmen zur Unterstützung der Gründung von Unternehmen und Bildungseinrichtungen in Minderheitencommunitys und die Verabschiedung einer Justizreform. Am heutigen Dienstag (17.12.) sprach der Direktor der Abteilung für Städtische Angelegenheiten und Revitalisierung, Ja’Ron Smith, im Weißen Haus davon, dass die Bemühungen des Präsidenten den Communitys helfen, Verbrechen zu verhindern, Rückfälle zu vermeiden und Strafgefangene auf eine erfolgreiche Rückkehr in die Gesellschaft vorzubereiten.

Aus den Reihen der Demokraten wird der Vorwurf erhoben, die Umfragen arbeiteten mit zu kleinen Subsamples und der globale Trend sei ein anderer – dies erklärte beispielsweise Cornell Belcher von Brilliant Corners Research & Strategie.

Zogby reagierte darauf mit einer Umfrage, für die mehr schwarze Wähler befragt wurden, und kam ebenfalls auf 27 Prozent. Allerdings würde sich weiterhin eine deutliche Mehrheit der afro-amerikanischen Wähler für einen demokratischen Gegenkandidaten entscheiden. Allerdings ist auch hier der Zuspruch für Trump deutlich höher als für bisherige republikanische Kandidaten seit 1976.

Hatte Trump 2016 insgesamt acht Prozent der afro-amerikanischen Stimmen bekommen und damit bereits mehr als seine Vorgänger John McCain (vier Prozent 2008) und Mitt Romney (sechs Prozent 2012), würde er nun gegen Joe Biden auf 12, gegen Bernie Sanders auf 14 und gegen Elizabeth Warren auf 17 Prozent kommen.

Demokratische Kandidaten mobilisieren Afro-Amerikaner nicht

Das wäre ein Spitzenwert für republikanische Kandidaten seit 1968. Sogar Ronald Reagan und George W. Bush, die in Minderheitencommunitys verhältnismäßig gut abschnitten, kamen im Schnitt laut Gallup nur auf 11,5 oder 12,5 Prozent. Mit 43 Prozent unter schwarzen Wählern im Jahr 2001 und 46 Prozent im Jahr 2002 hatte Bush unter den republikanischen Kandidaten die höchsten Zustimmungswerte zu seiner Amtsführung unter Afro-Amerikanern bisher – allerdings war dies auch einer landesweiten Stimmung zu Beginn des „Kriegs gegen den Terror“ geschuldet. 

Meinungsforscher John Zogby erklärt, dass Trump im nächsten Jahr entscheidend profitieren könnte, wenn er es schafft, den Stimmenanteil zwischen 10 und 15 Prozent zu halten, und die Wahlbeteiligung unter Afro-Amerikanern niedrig bleibt. Diese war 2016 deutlich gesunken, nachdem Barack Obama zweimal für eine starke Mobilisierung sorgen konnte. Unter den bislang absehbaren demokratischen Kandidaten befindet sich jedoch keiner, der in den Reihen der Afro-Amerikaner Begeisterung auslösen würde.



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