Trumps Nordkorea-Taktik: Warum er dafür China braucht

Wie wird Trump mit Nordkorea umgehen? Am Sonntag gab es einen Raketentest, nachdem der US-Präsident am Donnerstag "äußerst freundlich" mit China gesprochen hatte.
Titelbild
Symbolfoto: Nordkoreanische Soldaten.Foto: Chung Sung-Jun/Getty Images
Von und 13. Februar 2017

Nordkorea hat am Wochenende eine ballistische Rakete getestet, die rund 500 Kilometer weit flog und ins japanische Meer stürzte.

Es war der erste Abschuss einer nordkoreanischen Rakete seit Trumps Amtsantritt. Das Verteidigungsministerium in Seoul sah darin eine „Provokation, mit der die Reaktion der neuen US-Regierung“ getestet werden sollte.

Trump sicherte daraufhin dem US-Verbündeten Japan „100 prozentige Unterstützung“ zu.

Chinas soll Nordkorea maßregeln

Während des Wahlkampfs hatte Trump bereits geäußert, dass er Druck auf Peking ausüben wolle, damit China Nordkorea maßregelt.

Vergangene Woche hatte Trump an China nicht nur zum chinesischen Neujahr gratuliert, sondern danach auch Staatschef Xi Jinping angerufen. Er respektiere die „Ein-China-Politik“ sagte der US-Präsident bezüglich Taiwans. Westliche Medien werteten dies als Toleranz gegenüber Peking und ein Einknicken Trumps. Man vermutet, dass Trump bezüglich der nordkoreanischen Atomwaffen Unterstützung aus Peking braucht und dies ein diplomatisches Entgegenkommen war.

BBC analysierte: Es kann sein, dass sich Peking offiziell gegen nordkoreanische Raketentests äußern wird. Doch steht Peking immer noch in Opposition zu dem Raketenabwehrsystem in Südkorea, welches die USA zu bauen beabsichtigen (THAAD / „Terminal High Altitude Area Defense“). Nordkoreas Test liefert den USA ein weiteres Argument dafür. Das alles macht das diplomatische Spiel komplizierter.

AP zitierte am Sonntag einen Offizier der Trump-Regierung, wonach man mit der Aktion Nordkoreas gerechnet habe. Die US-Regierung wolle damit sorgfältig umgehen. Man wolle Entschiedenheit gegen die nordkoreanische Provokation demonstrieren, ohne zu weiterer Anspannung beizutragen. Es gebe nun folgende Möglichkeiten für die USA:

Man könne weitere Sanktionen gegen Nordkorea verhängen, um damit noch mehr wirtschaftlichen Druck aufzubauen. Auch könnte man den Bau von THAAD beschleunigen und zu See und zu Luft mehr Militärpräsenz rund um die koreanische Halbinsel zeigen.

Außerdem wäre eine Taktik, die Chinesen zu Druck auf Nordkorea zu bewegen, so der Offizier.

Trumps China-Telefonat

Trump hatte am Donnerstagabend mit Chinas Staatschef Xi Jinping telefoniert und erklärt, dass die USA die „Ein-China-Politik“ respektieren würden. Das Weiße Haus hatte danach erklärt, die beiden „diskutierten zahlreiche Themen, und Präsident Trump stimmte auf Wunsch von Präsident Xi zu, unsere Ein-China-Politik zu ehren.“ Das Telefonat wurde als „äußerst freundlich“ beschrieben. Man habe einander gegenseitig zu Besuchen eingeladen, so „New York Times“.

Siehe auch:

USA/China: Trumps Neujahrsgrüße an Chinas Staatschef völlig neues Signal

Insider zu Geopolitik und Waffenhandel: „Trumps China Strategie wird unberechenbar“

 



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