Tsunami nach Vulkanausbruch: Mindestens 222 Menschen getötet – Kanzlerin Merkel kondoliert

Bei der Tsunami-Katastrophe nach einem Vulkanausbruch in Indonesien ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 222 gestiegen. Mindestens 843 Menschen seien verletzt worden, knapp 30 würden noch vermisst, teilte ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde am Sonntag in Jakarta mit
Titelbild
Der Strand von Carita, Indonesien, nach dem Tsunami. 23. Dezember 2018.Foto: SEMI/AFP/Getty Images
Epoch Times23. Dezember 2018

Eine Tsunami-Katastrophe auf den indonesischen Inseln Sumatra und Java hat mindestens 222 Menschen das Leben gekostet und schwere Schäden angerichtet.

Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde vom Sonntag wurden zudem 843 Menschen verletzt, weitere 30 galten als vermisst. Es wurde befürchtet, dass die Zahlen noch steigen könnten. Die Flutwellen waren mitten in der Urlaubssaison über beliebte Touristenstrände hereingebrochen.

Rettungsarbeiten in Carita am 23. Dezember 2018 nach einem großen Tsunami, der durch eine Eruption des Anak Krakatoa ausgelöst wurde. Foto: RONALD/AFP/Getty Images

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kondolierten dem indonesischen Präsidenten Joko Widodo. „Die Nachrichten von dem verheerenden Tsunami an den Küsten von Java und Sumatra, bei dem viele Menschen den Tod fanden und noch viele mehr verletzt wurden, erfüllen mich mit tiefer Trauer“, schrieb Steinmeier. „Ich möchte Ihnen, auch im Namen meiner Landsleute, meine tief empfundene Anteilnahme aussprechen.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schrieb dem indonesischen Präsidenten Joko Widodo: „Mit großer Betroffenheit habe ich die Nachricht von dem verheerenden Tsunami aufgenommen, der an den Küsten von Java und Sumatra zu zahlreichen Opfern und großer Zerstörung geführt hat“, schrieb Merkel am Sonntag. „In diesen schweren Stunden möchte ich Ihrem Land mein tief empfundenes Beileid aussprechen.“ Ihr besonderes Mitgefühl gelte den Angehörigen sowie den vielen Verletzten, so Merkel.

Getroffen wurden Küstenstriche zu beiden Seiten der als Sundastraße bekannten Meerenge zwischen Sumatra und Java. Laut der Indonesischen Agentur für Geophysik war die Ursache vermutlich ein Ausbruch des in der Meeresenge liegenden Vulkans Anak Krakatau, der wiederum einen Unterwasser-Erdrutsch zur Folge hatte. Demnach ereignete sich die Eruption am Samstagabend um 21.03 Uhr (Ortszeit), 24 Minuten später sei der Tsunami auf Land getroffen.

Verschlimmert wurde die Situation dadurch, das gleichzeitig Flut herrschte, wie Katastrophenschutz-Sprecher Sutopo Nugroho erklärte. Nach seinen Worten kamen sowohl in der zu Sumatra gehörenden Provinz Lumpang auf der nördlichen Seite der Sundastraße Menschen zu Tode als auch in Javas Provinz Banten, die südlich der Meeresenge liegt und an die indonesische Hauptstadt Jakarta grenzt.

 

Die Hausbewohner suchen nach dem, was von ihren Häusern noch verwendbar ist. Foto: SEMI/AFP/Getty Images

Einige der am heftigsten getroffenen Gegenden befinden sich in Banten, wo es viele Strandunterkünfte für Touristen gibt. Alleine hier starben nach Angaben von Nugroho 126 Menschen. Angesichts der Urlaubssaison herrschte dort Hochbetrieb.

Nugroho zufolge wurden mindestens 430 Häuser, neun Hotelanlagen, zehn Schiffe und Dutzende Autos beschädigt. Schwere Tsunami-Schäden wurden unter anderem vom Urlauberstrand Carita gemeldet. Nugroho verbreitete über seine Twitter-Seite Videoaufnahmen, auf denen Trümmerhaufen vor zerstörten Häusern und völlig demolierte Autos zu sehen waren.

In Carita am 23. Dezember 2018. Foto: RONALD/AFP/Getty Images

Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Für die Einwohner sind Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüche keine neue Erfahrung. Der Inselstaat hat so viele aktive Vulkane wie kein anderes Land der Welt.

Beim Mega-Tsunami an Weihnachten 2004 starben dort mehr als 160 000 Menschen, so viele wie nirgendwo sonst in der Region. Insgesamt kamen damals in den östlichen Anrainerstaaten des Indischen Ozeans etwa 230 000 Menschen ums Leben.

Vor knapp drei Monaten wurde die bei Urlaubern beliebte indonesische Insel Sulawesi von einem schweren Erdbeben und einem dadurch ausgelösten Tsunami heimgesucht, der mehr als 2200 Menschen das Leben kostete. Damals machte sich unter vielen Indonesiern Verbitterung breit über die aus ihrer Sicht zu langsame Reaktion der indonesischen Behörden auf die Katastrophe. (dpa)



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