Türkei, Jordanien, Katar, Kuwait: Erdogan ruft zu Boykott französischer Waren auf

Supermärkte in der arabischen Welt wurden aufgerufen, französische Waren zu boykottieren. Ursache sind die Worte Macrons, dass der Islam in einer "Krise" steckt und Frankreich Karikaturen des Propheten Mohammed nicht aufgeben wird.
Titelbild
Während einer Demonstration gegen den französischen Präsidenten Emmanuel Macron am 25. Oktober 2020 in Istanbul, Türkei.Foto: Chris McGrath/Getty Images
Epoch Times26. Oktober 2020

Im Konflikt mit Paris hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zum Boykott französischer Waren aufgerufen. „So wie in Frankreich einige sagen ‚kauft keine türkischen Marken‘, richte ich mich an meine Nation: Achtet nicht auf französisch gekennzeichnete Waren, kauft sie nicht“, sagte Erdogan am Montag in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache.

Nach den Äußerungen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zum Islam fürchten Unternehmen des Landes den Boykott ihrer Waren in arabischen Ländern.

Der Präsident des größten Arbeitgeberverbandes Medef, Geoffroy Roux de Bézieux, rief die Mitglieder am Montag (26. Oktober) aber auf, sich einer solchen „Erpressung“ zu widersetzen: „Unsere Werte zählen mehr als unsere Geschäfte“, sagte er dem Radiosender RMC.

Demonstrationen gegen Macron

Macron hatte nach der Enthauptung des Lehrers Samuel Paty durch einen mutmaßlich islamistischen Angreifer gesagt, der Islam stecke in einer „Krise“. Auch erklärte er, Frankreich werde Karikaturen des Propheten Mohammed „nicht aufgeben“.

Daraufhin gab es in mehreren muslimischen Ländern Demonstrationen gegen Macron; in einigen Ländern schlossen sich die Demonstranten dem Aufruf ihrer Regierungen zum Boykott französischer Produkte an.

Arbeitgeberpräsident Roux de Bézieux sagte am Montag, natürlich sei das eine „schlechte Nachricht“. Allerdings seien die Boykottaufrufe noch „örtlich begrenzt“.

Auf einer Video-Aufnahme ist zu sehen, wie Mitarbeiter eines Supermarktes in Jordanien französische Milchprodukte aus dem Kühlregal räumen:

Supermärkte in Katar und Kuwait bereiten den Boykott französischer Produkte vor; auch in Jordanien sollen französische Waren verbannt werden. Der Chef der Handelskammer in Amman rief Macron in einem Brief an den französischen Botschafter in Jordanien dazu auf, sich bei der islamischen Welt zu entschuldigen. (afp)



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