„Tuidang, kuai tuidang – schnell raus aus der Partei“

Demonstration durch Berlin anlässlich des 16. Jahrestages des Mauerfalls und des Besuchs des chinesischen Staatspräsidenten Hu Jintao
Titelbild
Traditionelle chinesische Trommeln unterstützen schwungvoll die Austrittswelle aus der chinesischen KP.Foto: Jianxin Wang, Die Neue Epoche
Von 13. November 2005

Der Ort hatte Symbolcharakter. Am Checkpoint Charlie, dem Historie gewordenen, ehemaligen Grenzübergang zwischen Ost und West in Berlin, hatten sich zu Zeiten des Kalten Krieges sowjetische und US-amerikanische Panzer in Drohgebärde gegenüber gestanden.

Am Donnerstagvormittag, wenige Stunden vor dem ersten  Staatsbesuch von Chinas KP- und Staatschef Hu Jintao in Berlin, und dem 16. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer trugen hier Menschenrechtler Transparente mit Aufschriften wie: „Die rote Mauer fällt“ und „Fünf Millionen Austritte aus der KP Chinas“. Sie sendeten deutliche Signale an Hu Jintao, ebenso wie die Sprechchöre der versammelten Menschenrechtler: „Schnell raus aus der Partei!“, die von traditionellen chinesischen Trommlern begleitet wurden.

Bei einer Kundgebung unter dem Motto „Die Rote Mauer Chinas fällt!“ wurde eine  Grußbotschaft aus der Ukraine verlesen. Sie war im Namen der Ukrainischen Vereinigung Memorial der Stadt Kiew verfasst und berichtete von der im Westen fast ungekannten physischen Ausrottung der ukrainischen Nation durch das kommunistische Regime Moskaus im 20. Jahrhundert. Drei große Hungersnöte, Massendeportationen, Völkermord und Terror in der Ukraine zwischen 1917 und 1991 forderten unzählige Menschenleben und zeigen damit Parallelen zu den 56 Jahren KP-Herrschaft in China, auf deren Konto bis jetzt 60 – 80 Millionen Tote gehen.

Die Artikelserie „Neun Kommentare über die kommunistische Partei“, der Epoch Times, hat inzwischen 5,5 Millionen Chinesen die Augen für ihre eigene Geschichte geöffnet. Auf der von Epoch Times eingerichteten Webseite haben sie ihren Austritt aus Chinas KP erklärt. Welchen Alarm diese Absage an die kommunistische Herrschaft bei den Regierenden in China auslösen muss, wird noch deutlicher, wenn man bedenkt, dass von den etwa 1,3 Milliarden Chinesen in der VR China nur etwa 70 Millionen KP-Mitglieder sind. Viele Austrittswillige haben wegen der staatlichen Internetblockade bisher gar keine Chance zu einer solchen elektronischen Austrittserklärung.

Nach der Kundgebung formierten sich die Gruppen zu einem Demonstrationszug mit rund 350 deutschen, chinesischen und vielen europäischen Teilnehmern durch das Zentrum Berlins bis zur chinesischen Botschaft auf der Jannowitzbrücke. Angeführt von einer Gruppe chinesischer Trommler zogen sie die Aufmerksamkeit in der Innenstadt auf sich. Vor der Botschaft stand schließlich optisch die geballte Absage an die Kommunistische Partei und deren Führung, man las überall auf den mitgeführten Postern und Transparenten: „Keine KP in China“. Die Veranstaltung endete mit mehreren vehementen Appellen chinesischer Menschenrechtler an die Adresse der chinesischen Regierung und mit einer kompromisslosen Erklärung von Falun Gong, gegen alle hohen KP-Funktionäre, die sich an der seit 6 Jahren andauernden Verfolgung von Falun Gong in China beteiligt haben, bei Auslandsreisen Strafanzeige zu erstatten.

Methoden dieser Verfolgung wurden von einigen Falun Gong-Schülern auf einem begleitenden Wagen vorgeführt, Folter im Käfig, Folter durch Elektroschocks, Folter an Gefesselten durch Prügelstrafe. Reaktionen in der Botschaft bleiben hinter den sichtgeschützten Scheiben verborgen.



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