Überlebenskampf an den Victoria-Fällen

Die zerbrechliche Wirtschaft des südlichen Afrika
Titelbild
Victoria-Fälle, Sambia (Photo/Fotolia)

Livingstone, Sambia – Nahe am Rand der Victoria Fälle, auf der sambianischen Seite der Grenze mit Zimbabwe, halten sich zwei sehr dünne schwarze Männer, ein alter Mann und zwei jungen Frauen an den Händen. Die Gruppe bewegt sich Schritt für Schritt entlang einer Felserhöhung im Fluß voran, Wasser fließt über ihre Füße.

„Das sind illegale Führer“, sagt Raphael Kanjilu, ein an den Victoria Fällen zugelassener sambianischer Führer. Er zeigt auf ihr Ziel, eine bewaldete Insel im Fluß. „wenn sie in Schwierigkeiten geraten, werden sie sie im Stich lassen. Sie gehen zu dieser Insel. Dort gibt es Elefanten. Wenn der Elefant wütend wird, wohin gehen Sie dann?“ Diese prachtvolle Landschaft war immer heilig, sagt Kanjilu und die Menschen schrecken davor zurück, dort ein Dorf zu errichten aus Respekt für die Göttin, die dort leben soll. Jedes Jahr opfern Leute Getreide, Bier und Vieh am Ufer, um ihr Wohlwollen zu erlangen.

Ein Schild am Anfang des Pfades durch die Fälle mahnt: „Bitte beschäftigen Sie keine illegalen Führer.“ Frauen und Kinder in traditioneller Kleidung sitzen auf der Seite von Zimbabwe. Kanjilu sagt, daß sie darauf warten, die Grenze zu überqueren.

Die heutige Situation in Zimbabwe ist geprägt durch Leiden und Sterben, vor allem wegen des wirtschaftlichen Zusammenbruchs des Landes. Entgegen dem von Präsident Mugabe zur Schau gestellten Optimismus hat Zimbabwe die höchste Inflationsrate der Welt, und eine Arbeitslosen-Rate von 80 Prozent, laut CIA World Fact Book.

Tausende von Leuten flüchten auf Arbeitssuche nach Sambia und Südafrika, aber Jobs sind auch dort knapp. Sambia hat eine Arbeitslosen-Rate von 50 Prozent – Südafrika 25 Prozent.

Ökonomisch improvisieren

Zeichen von ökonomisch mageren Zeiten sind, sogar im Einzugsgebiet einer berühmten Attraktion wie den Victoria Fällen, offensichtlich.

Zwei staubbedeckte, schlanke junge Männer kommen an und werfen ihre einfachen Angeln aus, während die fünf illegalen Führer langsam durch den Fluß watend vorankommen. Händler am Markt nahe dem Beginn des Pfades ringen fast die Touristen zu Boden, umklammern ihre Hände und bieten Daumenklaviere, geschnitzte Tiere, Stoffe und Armreifen an.
Der Barmixer in der Zambezi Sun möchte uns ein Käsesandwich anbieten, aber Käse und Früchte sind ausgegangen, weil es Sonntag ist. „Würde Madame gerne ein Bier trinken?“ Er leckt nervös seine Lippen. Als ich versuche, einen 200-Rand-Schein (20€) zu wechseln, ist nicht genügend Wechselgeld vorhanden. Der lächelnde Kassierer der Barclays Bank hätte uns gerne das Geld gewechselt, aber auch die Bank verfügt nur noch über wenige kleine Scheine. Er würde gerne amerikanische Reiseschecks annehmen, aber würde „… Madame bereit sein, eine Gebühr von $15.00 zu zahlen, um $40.00 ausgezahlt zu bekommen?“

Besuchern wird empfohlen, ihr Geld nicht in „Kwachas“ zu wechseln, Zimbabwes Währung, weil sie nicht in der Lage sein würden, sie zurück zu wechseln.

Die Menschen in Zambia, sind wie viele Afrikaner auf Hilfe von Außen angewiesen, um die Armut und das Leiden zu mildern. Während wir uns auf den Weg machen, kommen einige U.N. Lastwagen.

„Sie bringen uns Lebensmittel,“ sagt Kanjilu. „Sie tragen viel zur humanitären Entlastung bei. Wir schätzen das sehr.



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