UK: Hohe Übersterblichkeit seit Mai – Experten fordern Ursachenklärung

Die britische Regierung sieht sich mit erneuten Forderungen nach einer Untersuchung der Sterbefälle konfrontiert. Die Zahl der nicht durch COVID-19 verursachten Todesfälle in England und Wales ist in den letzten drei Monaten höher als üblich, insbesondere in jüngeren Altersgruppen. Epoch Times sprach mit Experten über das Phänomen.
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Wenn Krankenhäuser schließen, kommt es zu Versorgungslücken. (Symbolbild).Foto: istock
Von 25. August 2022

Den neuesten Daten des nationalen Statistikamts (Dienstag) zufolge lag die Anzahl der Übersterblichkeit* in der 32. Kalenderwoche (8. bis zum 12. August) in England und Wales bei 950. In 592 Fällen COVID-19 ist auf der Sterbeurkunde vermerkt.

In der Woche davor (KW 31) gab es zusätzliche 1.350 Tote. 723 sollen auf COVID-19 zurückzuführen sein. Dieser Trend hat sich seit Mai fortgesetzt. Viele ereigneten sich in Privathaushalten. Einige Fälle standen im Zusammenhang mit Diabetes und Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkten.

„Rekordbesuche“ in der Unfall- und Notaufnahme

Die Epoch Times sprach mit Statistiker Jamie Jenkins und der Pathologin Clare Craig über die ungewöhnlich hohe Zunahme der Übersterblichkeit. Beide fordern eine Untersuchung dieses Trends.

Die hohe Übersterblichkeit könnte auf „eine Reihe verschiedener Faktoren“ zurückzuführen sein, sagt Jenkins. Als Beispiel nannte der ehemalige Abteilungsleiter beim Statistikamt die überlastete Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, vermehrte Diabetesfälle während der Pandemie oder verzögerte Diagnosen aufgrund der Pandemie.

Jenkins sprach von „Rekordbesuchen“ in der Unfall- und Notaufnahme, weil viele Schwierigkeiten hätten, Termine beim Hausarzt zu bekommen. „Wir haben in den englischen Krankenhäusern etwa 13.000 Patienten, die man entlassen könnte. Aber wir haben keine Pflegekräfte, die sich um sie kümmern.“ Die Regierung hätte zudem letztes Jahr viele Pflegekräfte entlassen, weil sie sich nicht gegen COVID impfen lassen wollten.

„Weil die Patienten nicht in die Notaufnahme kommen können, stehen die Krankenwagen vor den Krankenhäusern und holen keine Patienten mehr ab, die wegen eines Notfalls im Sterben liegen könnten.“

Vielfältige Gründe möglich

Jenkins meint auch, dass die alternde Bevölkerung etwa ein Viertel der zusätzlichen Todesfälle erklären könnte. Aber eine genauere Auswertung der Daten wäre notwendig – insbesondere in einigen der jüngeren Altersgruppen.

Vergleicht man die ersten 31 Wochen des Jahres 2022 mit dem Fünf-Jahres-Durchschnitt vor der Pandemie. Es gab etwa zwölf Prozent mehr Todesfälle bei den 10- bis 14-Jährigen, elf Prozent bei den 30- bis 44-Jährigen und zwölf Prozent mehr Todesfälle bei den 35- bis 39-Jährigen, so Jenkins.

Jenkins schrieb in einem Blog, dass der Grund für die erhöhte Zahl der Todesfälle bei den 10- bis 14-Jährigen einfach auf ein Wachstum der Altersgruppe selbst zurückzuführen sein könnte. Diese Hypothese könne jedoch nicht bestätigt werden, solange die neuen Bevölkerungsschätzungen nicht verfügbar sind.

Während die Zahl der COVID-19-Infektionen und -Todesfälle während der Pandemie im Mittelpunkt stand, wurden die Übersterblichkeit „nur sehr wenig erwähnt“, so der Statistiker weiter. Es sei wichtig, „all diese Todesfälle“ zu verstehen, denn „man muss die Lehren aus der Vergangenheit ziehen, um sicherzustellen, dass wir in Zukunft keine Fehler machen“.

Auf die Frage, welche Informationen bei einer Untersuchung berücksichtigt werden sollten, sagte Jenkins, es wäre hilfreich, die Sterbeurkunden näher zu betrachten. Dies wäre „sehr nützlich, um zu verstehen, was insbesondere in diesen jüngeren Altersgruppen vor sich geht“.

Sprunghafter Anstieg von Todesfällen bei jungen Menschen

Das Team für Gesundheitsberatung und Genesung fordert seit mehr als einem Jahr eine Untersuchung der Übersterblichkeit in den jüngeren Altersgruppen. Die Gruppe besteht aus Experten, die der Politik und den Leitlinien im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie skeptisch gegenüberstehen. 

„Wir wissen vom Herbst 2020, dass es damals eine Überzahl an Todesfällen bei jungen Menschen gab, die über die COVID-Todesfälle hinausgingen und für die es keine [Erklärung] gab“, sagte Pathologin Clare Craig, eine Sprecherin der Gruppe.

Die Pathologin erklärte, dass die Schließungen von Einrichtungen, die Unsicherheiten an den Arbeitsplätzen und das Gefühl der Ungewissheit „ein hohes Maß an psychologischem Stress“ verursacht hätten. 

Dies hätte wiederum im Herbst 2020 und auch darüber hinaus zu mehr Todesfällen geführt, da „Menschen unter psychologischem Stress ein höheres Risiko für Herzerkrankungen haben“. Menschen durften in der Pandemie-Zeit auch nicht zum Arzt gehen, das sei ebenfalls ein Faktor, den man berücksichtigen müsse, so Craig.

„Aber was wir in letzter Zeit gesehen haben, ist ein sprunghafter Anstieg der Zahlen“, sagte sie. Man würde erwarten, dass es eine zeitliche Beziehung zwischen Ursache und Wirkung gibt, aber der aktuelle Trend scheint „unverhältnismäßig zu sein, verglichen mit allem, was wir früher gesehen haben“.

Indizien auf Zusammenhang mit COVID-Impfung

Während in den letzten zwei Jahren die überdurchschnittlich hohe Anzahl von Corona-Toten und Nicht-Corona-Toten immer im ähnlichen Verhältnis zueinander lag, waren in den letzten drei Monaten durchweg mehr Nicht-Corona-Tote zu verzeichnen.

Auf die Frage, was den Anstieg verursacht haben könnte, sagte Graig, es sei „ein bisschen schwierig, weil man nie weiß, wie viele Tote es geben wird – vor allem nicht nach einer Zeit mit sehr hoher Sterblichkeit“.

Ein Teil davon könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Todesfälle verzögert in den Statistiken erscheinen. In manchen Zeiten sterben Menschen früher als erwartet.

„Wenn Menschen früher sterben als angenommen, dann gibt es danach eine Zeit mit weniger Todesfällen als normal“, so Craig. Wenn während dieses Zeitraums wieder Menschen sterben, die nicht hätten sterben sollen, erscheine die Gesamtzahl der Todesfälle zwar normal, sei es aber in Wahrheit nicht.

„Natürlich gebe es auch Bedenken“, dass einige Todesfälle mit den COVID-19-Impfstoffen zusammenhängen könnten, die bekanntermaßen mit unerwünschten Wirkungen wie Herzmuskel- und Herzbeutelentzündung in Verbindung gebracht werden, so die Pathologin.

„Ich denke, es gibt eine Menge Gründe, das zu untersuchen. Es gibt eine Menge Indizien, die darauf hindeuten. Und deshalb sollte das gründlich untersucht werden“, sagte Graig.

Experten plädieren für genaue Daten-Analyse

Es bestehe die Möglichkeit, dass COVID-19 nach der Massenimpfung derzeit unterdiagnostiziert wird. Das heißt, dass eine Person an COVID-19 gestorben sein könnte, die Krankheit aber nicht auf dem Totenschein vermerkt wurde, weil die Person nicht getestet worden war.

Graig betonte auch, dass es wichtig sei, die Daten nach Alter zu untersuchen, da viele Sterbefälle „bei Menschen mittleren Alters“ beobachtet worden seien.

Als ihr Expertenteam zum ersten Mal eine Untersuchung forderte, ging es „speziell um Männer im Alter von 15 bis 19 Jahren“, sagte Craig. Die zur Verfügung gestellten Todesursachen waren zwar hilfreich, aber es wäre wichtig zu wissen, wie viele davon geimpft wurden und wann die Impfung stattfand.

„Was man untersuchen soll, ist, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt der Impfung und dem Todesfall gibt“, so Craig. Wenn die Todesfälle mit dem Impfstoff zusammenhängen, dann würde es unverhältnismäßig viele Tote direkt nach der Impfung geben, so die Pathologin. „Das kann man also leicht aus den Daten herauslesen, aber diese Daten wurden nie veröffentlicht.“

„Die Analyse ist noch nicht abgeschlossen“

Ein Sprecher des Ministeriums für Gesundheit und Soziales antwortete auf Anfrage der Epoch Times: „Die Analyse ist noch nicht abgeschlossen, aber erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass Kreislauferkrankungen und Diabetes für die meisten der überzähligen Todesfälle verantwortlich sein könnten“.

Die neuesten Daten machen deutlich, wie wichtig ein aktives Risikomanagement in Bezug auf Herzprobleme sei, da viele dieser Todesfälle nachweislich vermeidbar gewesen wären, so das Ministerium weiter.

„Diese Statistiken sind Teil der routinemäßigen Überwachungsaktivitäten des Büros für Gesundheitsverbesserung und werden regelmäßig innerhalb des Ministeriums für Gesundheit und Soziales und unter den leitenden Angestellten des Gesundheitsamts diskutiert.“

* Das Statistikamt berechnet die Übersterblichkeit, indem es die durchschnittliche Zahl der Toten einer bestimmten Woche mit dem Durchschnitt der Todesfälle derselben Woche in den vorangegangenen fünf Jahren vergleicht. Ausgenommen 2020 wegen der vielen Corona-Toten.

Dieser Artikel erschien im Original auf The Epoch Times USA unter dem Titel: UK Government Urged to Investigate Non-COVID-19 Excess Deaths
(deutsche Bearbeitung von sza)



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