Ukraine liegt milliardenschweres Angebot für deutsche Panzerhaubitzen vor
Die Ukraine will einem Zeitungsbericht zufolge direkt beim Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall deutsche „Marder“-Schützenpanzer kaufen. Wie die „Bild am Sonntag“ berichtete, plant der Konzern, bis Jahresende 35 Panzer an die Ukraine auszuliefern. Die ausgemusterten Panzer müssen demnach jedoch zunächst instand gesetzt werden.
Rheinmetall hatte ursprünglich vorgeschlagen, dass die Bundeswehr sofort einsatzfähige „Marder“ an die Ukraine liefert, und danach von Rheinmetall die reparierten Panzer bekommt. Dies lehnte das Bundesverteidigungsministerium aber ab, da die Bundeswehr-„Marder“ sowohl an der Nato-Ostflanke als auch für Übung und Ausbildung im Einsatz seien. Zudem bezweifelt das Ministerium, dass die ausrangierten Rheinmetall-„Marder“ schnell wieder fit gemacht werden können.
Wie die „Bild am Sonntag“ berichtete, hat sich das Verteidigungsministerium die Panzer jedoch nicht einmal angesehen, um den Zustand und den Inspektions- und Wartungsbedarf einschätzen zu können. Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk sagte der Zeitung: „Wenn das stimmt, dass das BMVg die Marder bis dato gar nicht inspiziert hat, ist das ein Skandal. Obwohl dieser Vernichtungskrieg Russlands gegen die ukrainische Zivilbevölkerung seit 45 Tagen tobt, herrscht in Berlin keine Eile.“
Weitere Verzögerung droht dem Bericht zufolge auch bei der Munition für die Panzer. Nach Informationen der „Bild am Sonntag“ fragte Rheinmetall Ende März beim Ministerium von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) den Rückkauf von vier Millionen Schuss „Marder“-Munition an, um diese an die Ukraine liefern zu können – bisher ohne Antwort.
Rüstungskonzern bietet Ukraine deutsche Panzerhaubitzen an
Einem anderen Zeitungsbericht zufolge liegt der Ukraine zudem ein milliardenschweres Angebot für die Lieferung deutscher Panzerhaubitzen vor. Wie die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf Regierungskreise in Kiew berichtete, bietet der Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) der Ukraine die Lieferung von hundert Stück der schweren Waffen an. Die Offerte sei bereits auf Arbeitsebene an die Bundesregierung übermittelt worden.
Konkret geht es dem Bericht zufolge um die Panzerhaubitze „2000“. Die hundert Haubitzen haben demnach, einschließlich Ausbildungspaket und Ersatzteilen, einen Wert von 1,7 Milliarden Euro. Vom Hersteller war auf Anfrage der „Welt am Sonntag“ kurzfristig keine Stellungnahme zu erhalten.
Die Lieferung soll dem Bericht zufolge nach den Vorstellungen der Ukraine in einem Ringtausch erfolgen. Die Bundeswehr soll Kiew demnach hundert ihrer Haubitzen kurzfristig zur Verfügung stellen. Wie es aus ukrainischen Regierungskreisen mit Verweis auf das Angebot von KMW hieß, könnten die ersten neuen Haubitzen 30 Monate nach Vertragsunterzeichnung geliefert werden, also frühestens in der zweiten Hälfte des Jahres 2024. Die komplette Lieferung wäre erst 2027 abgeschlossen.
Panzerhaubitzen ähneln Panzern und stehen bei einem Gefecht in der Regel nicht in der ersten Reihe. Panzer müssen an feindliche Ziele heranrücken, Haubitzen feuern Dutzende Kilometer weit. Unklar ist derzeit, über wie viele Haubitzen die Bundeswehr verfügt. Zahlen aus den vergangenen Jahren liegen dem Bericht zufolge bei etwa 120 Stück. Das Verteidigungsministerium konnte eine entsprechende Anfrage der „Welt am Sonntag“ mit Verweis auf Kurzfristigkeit am Samstagnachmittag nicht beantworten. (afp/red)
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