Uni-Direktor wegen Spenden-Machenschaften beurlaubt – Epstein vermittelte 2 Millionen US-Dollar von Bill Gates

Nachdem Rücktritt von Joi Ito, Direktor des Instituts für Technologie in Massachusetts (MIT) wegen Annahme unerlaubter Spenden durch Jeffrey Epstein ist nun ein weiterer Universitätsdirektor ins Visier geraten. Peter Cohen, ehemaliger Leiter des MIT wurde von der Brown Universität beurlaubt, nun wird er durch seinen Arbeitgeber einer genauen Prüfung unterzogen. Die Epoch Times fragte nach.
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Ein Protest vor einem US-Gericht gegen den Kinderschänder Jeffrey Epstein. 8. July 2019.Foto: Stephanie Keith/Getty Images
Von 10. September 2019

Peter Cohen, ein ehemaliger Leiter des Instituts für Technologie in Massachusetts (MIT), wurde wegen seiner Rolle bei der Verheimlichung der finanziellen Beziehung des MIT Media Labors zum kürzlich verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein von seiner derzeitigen Position an der Brown Universität beurlaubt.

Peter Cohen war für die strategische Entwicklung am MIT zuständig und wurde in einem Bericht des „New Yorker“ vom 6. September namentlich erwähnt. Der Bericht berief sich auf dutzende E-Mails und Dokumente die beweisen, dass das MIT Labor Spenden von Epstein annahm, obwohl dieser bereits in der offiziellen Spenderdatenbank des MIT als „disqualifiziert“ aufgeführt war.

Epoch Times fragte an der Brown Universität nach – Uni überprüft Cohens

Auf Anfrage der englischen Ausgabe der Epoch Times am 9. September an die Brown Universität – Cohens aktuellem Arbeitgeber – äußerte sich Sprecher Brian E. Clark, dass sie bereits über die Anschuldigungen gegen Cohen informiert seien.

In einer E-Mail-Antwort schrieb Clark:

Die Brown hat in der Vergangenheit keine Gelder von Jeffrey Epstein erhalten. Wir sind gerade dabei, alle verfügbaren Daten von Cohen zu überprüfen. Dabei halten wir uns an die Richtlinien und Grundwerte der Brown Universität sowie an den Grundsatz unseres Instituts, unsere Mitarbeiter fair zu behandeln.“

Cohen ist laut Clark bereits seit Oktober 2018 als Entwicklungsleiter für Computer- und Datenwissenschaftliche Projekte an der Brown Universität beschäftigt. Clark bestätigte die Beurlaubung von Cohen, bis die Ergebnisse der Untersuchung vorlägen. Zum derzeitigen Stand der Ergebnisse wolle Clark keine Aussage machen, dafür sei es zu früh, sagte er.

Zudem würden „in der Verantwortung als fairer Arbeitgeber Einzelheiten über einzelne Mitarbeiter nicht öffentlich diskutiert“, so Clark weiter.

Im Allgemeinen kann ich sagen, dass die Brown bei einer Überprüfung verschiedene Kriterien heranzieht. Dazu gehören die Werte der Brown, der Verhaltenskodex, die Richtlinien der Universität, die Einhaltung aller geltenden Vorschriften, Gesetze und Statuten sowie inwieweit die Position des Betroffenen entsprechend seiner Qualifikation ausgefüllt wurde.“

Cohen ist für eine Stellungnahme nicht zu erreichen

Versuche der Epoch Times Peter Cohen für eine Stellungnahme zu erreichen, schlugen fehl. Auf eine E-Mail-Anfrage erhielt die Zeitung eine automatische Antwort: Cohen sei zurzeit nicht im Büro und könne nicht auf E-Mails zugreifen.

Sämtliche Anfragen sollten bitte direkt an Catherine Nellis, die stellvertretende Vizepräsidentin für Entwicklung an der Universität Brown gerichtet werden. Auch von Nellis kam keine Reaktion auf die Anfrage der Epoch Times.

Einen Tag nach Veröffentlichung des „New Yorker“ Berichts trat Joi Ito, der Direktor des MIT Media Labors zurück. In einer internen E-Mail im Jahre 2014 schrieb Ito, das Labor habe eine „eine Spende über zwei Millionen Dollar von Bill Gates erhalten. Jeffrey Epstein hat das in die Wege geleitet“.

Epsteins Name wurde bei Spenden anonymisiert

Cohen antwortete damals auf Itos E-Mail: „Bei der Dokumentation der Spende werden wir Jeffreys Namen als Vermittler verschweigen.“ Dem „New Yorker“ gegenüber bestritt ein Sprecher des Microsoft-Gründers Bill Gates, dass Epstein Gelder von Gates erhalten habe.

In weiteren E-Mails von Cohen an Kollegen des Media Labors im Jahr 2014 weist Cohen darauf hin, dass jede Spende von Epstein „anonym bleiben müsse“.

E-Mails belegten engen Kontakt zwischen Ito und Epstein und auch, dass Ito eine aktive Rolle bei der Spendensuche einnahm. In einem Fall bat Cohen Ito um Ratschläge über einen Spender. In seiner E-Mail schrieb er:

Du oder Jeffrey, ihr kennt Euch am besten aus“.

Laut „New Yorker“ verheimlichte das Media Labor alle Spenden von Epstein und dokumentierten diese unter „anonymer Spender“.

Epstein fungierte offenbar als Vermittler zwischen dem Labor und wohlhabenden Spendern, darunter auch Bill Gates. Die finanziellen Verbindungen zwischen dem Labor und Epstein gingen „weit über das hinaus“, was das Labor und Ito zuvor in öffentlichen Stellungnahmen zugaben.

Epstein erhielt 2 Millionen von Bill Gates

Epstein leitete laut „New Yorker“ 7,5 Millionen Dollar Spenden an das Media Labor weiter, darunter 2 Millionen Dollar von Bill Gates. Der Kontakt mit Epstein war unter den Mitarbeiter sehr wohl bekannt. Einige aus Itos Büro bezeichneten Epstein als „Lord Voldemort“ aus Harry Potter oder „den, der nicht genannt werden darf“.

Nach seinem Ausscheiden aus dem MIT verließ Ito laut „New York Times“ auch die Verwaltungsräte von drei weiteren Organisationen: der MacArthur Foundation, der John S. and James L. Knight Foundation und der New York Times Co. und kündigte seine Gastprofessur an der Harvard Universität.

Epstein wurde am 10. August tot in seiner Zelle im Manhattener Hochsicherheitsgefängnis aufgefunden, als er auf seinen Prozess wegen Sexhandel wartete. Die Autopsie ergab laut Medizinern Selbstmord durch Erhängen. Am 27. August meldeten Epsteins Anwälte jedoch Zweifel an, ob die Schlussfolgerung richtig sei.

Das Original erschien in The Epoch Times (USA) (deutsche Bearbeitung von nh)
Originalartikel: Brown University Director Placed on Administrative Leave Over Epstein Donations.



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