Uni Malmö nach Drohung geschlossen – 24.000 Studenten zu Hause belassen – Prüfungen ausgesetzt
Montag, 8. Januar 2018, Malmö, Südschweden: Dies ist das erste Mal in der Geschichte Schwedens, dass eine Universität wegen einer Drohung geschlossen wird. Alle 24.000 Studenten und 1.600 Mitarbeiter wurden per E-Mail über die Sicherheitsmaßnahme informiert. Sie wurden gebeten, heute von zu Hause aus zu arbeiten.
Auch die für diesen Tag angesetzten Prüfungen wurden auf die kommende Woche verschoben. Laut dem Prorektor, Per Hillbur, seien zwischen 500 und 600 Studenten davon betroffen. Selbst die Patienten der Zahnmedizinischen Klinik der Universität wurden umgebucht, schreibt die schwedische Morgenzeitung „Sydsvenskan“.
Es würde etwas passieren …
Laut dem Sicherheitsbeauftragten der Universität, Leif Wulff, ging die Drohung bereits am Freitag, 29. Dezember, 23.27 Uhr, per E-Mail ein. Wegen des Silvesterwochenendes und Neujahr wurde die Nachricht erst am Dienstagmorgen entdeckt und die Polizei informiert. Die Universitätsleitung hielt dann am darauf folgenden Freitag eine Pressekonferenz ab.
Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass die Sicherheit der Studenten und Mitarbeiter für uns an erster Stelle steht.“
(Kerstin Tham, Rektorin, Universität Malmö)
Laut Polizeisprecher Nils Norling handelte es sich dabei um eine „sehr ernst zu nehmende Drohung“, über deren konkreten Inhalt die Polizei schwieg. Per M. Eriksson, der Pressesprecher der Universität Malmö, sagte nur: „Es ging um etwas, das am 8. Januar an der Universität passieren würde.“
Montags geschlossen, den Rest der Woche Alarmstufe
Wie „Publikt.se“, das Nachrichtenmagazin der Beamten-Gewerkschaft Fackförbundet ST schreibt, werde es auch danach, vom 9. bis 12. Januar, eine erhöhte Sicherheitsstufe an der Universität geben, inklusive verstärkter Überwachung und Zugangsbeschränkungen für bestimmte Räumlichkeiten.
Eine von „Radio Schweden“ befragte Studentin für Kriminologie an der Malmö-Uni hielt das Ganze zunächst für einen Streich.
Aber dann, mit Blick auf alles andere, was so in Malmö passiert, da fängt man an zu denken und zu denken…“
(Lova Isovaara, Kriminologiestudentin)
Gestern Abend habe die Universität dann angekündigt, die ganze Woche über erhöhte Sicherheit herrscht. Man wolle im Auge behalten, wer sich in den Räumlichkeiten bewege, so die junge Frau, die von sich sagt, dass sie normalerweise niemand sei, der ängstlich sei, „aber du wirst etwas nachdenklicher und du hast Angst davor“.
Was genau die Studentin damit meinte, kann nur erahnt werden …
- Wieder Vergewaltigung in Malmö – Fünfter ungeklärter Fall in wenigen Wochen – Bürgerproteste und Nachtpatrouillien
- Nach Vergewaltigungen in Malmö: Demo für härtere Strafen – Journalistin fragt: Wie viel ist ein Mädchenleben in Schweden 2017 wert?
- Malmö: Bombenanschlag auf Polizeiauto – Eine Warnung von Schwerkriminellen?
- Seit 2016: Morde auf offener Straße in Malmö – Keine einzige Tat ist aufgeklärt
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion