Unwetter im Süden Europas: Überschwemmungen – Ski-Weltcup sagt Abfahrtsläufe wegen Schneefall ab
In Frankreich, Spanien und Portugal haben bis in den Sonntag hinein erneut schwere Unwetter gewütet. Die Zahl der Opfer stieg seit Donnerstag auf neun, als erst der Sturm „Elsa“ und dann „Fabien“ auf Land trafen. Züge, Flüge und Fähren fielen aus. In Frankreich waren am Sonntag 80.000 Haushalte ohne Strom.
Ein Fischer sei am Morgen in Katalonien gestorben, nachdem er wegen starker Winde ins Wasser gefallen war, teilte die Regionalverwaltung von Katalonien am Sonntag mit. In der spanischen Hauptstadt Madrid starb nach Angaben der Behörden am Samstag eine 32-jährige Südkoreanerin, die von einem herunterfallenden Gebäudeteil getroffen worden war.
In Andalusien kam ein Mann ums Leben, dessen Auto nahe der Stadt Huescar in der Provinz Granada von einem über die Ufer getretenen Fluss mitgerissen wurde. Bereits am Freitag war ein 68-jähriger Surfer aus den Niederlanden in der südwestlichen Provinz Huelva ertrunken.
Auf dem Mittelmeer nahe der südfranzösischen Hafenstadt Marseille wurde weiterhin ein Mann vermisst, der am Freitag von einem Segelschiff ins Meer gestürzt war. Ein weiterer mit ihm verunglückter Mann konnte von den Einsatzkräften gerettet werden.
Sturmtief „Fabien“ brachte hohe Wellen
Nachdem gerade erst der Sturm „Elsa“ über Südwesteuropa gezogen war und fünf Todesopfer verursachte, folgte am Samstag das Sturmtief „Fabien“ – mit Sturmböen von bis zu 170 Stundenkilometern in Galicien im Nordwesten Spaniens. An der gesamten Küste Galiciens und im benachbarten Asturien galt wegen des starken Winds und hoher Wellen die höchste Alarmstufe Rot. Tausende Haushalte in Galicien waren ohne Strom. Flüge wurden gestrichen oder zu anderen Flughäfen umgeleitet.
In Portugal wurde der Zugverkehr zwischen Lissabon und Porto eingestellt, weil die Gleise überflutet waren.
„Fabien“ sorgte im Südwesten Frankreichs und auf der Insel Korsika für Stromausfälle in rund 80.000 Haushalten. In der Region Nouvelle-Aquitaine wurden vier Menschen verletzt, einer davon schwer. Der Sturm war in der Nacht zum Sonntag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometern über die Gegend hinweggefegt.
Auf der Insel Korsika wurden Windgeschwindigkeiten mit mehr als 200 Stundenkilometern gemessen. Nach starken Regenfällen traten unter anderem der Fluss Gravona über die Ufer und überflutete zahlreiche Straßen sowie das Rollfeld des Flughafens der Stadt Ajaccio. Ein Behördensprecher sprach am Samstag von einer „Jahrhundertflut“. Der Flughafen bleibe aus Sicherheitsgründen mindestens bis Montag geschlossen. Der Fährverkehr wurde eingestellt, die Küstenstraßen wurden gesperrt.
Die Behörden riefen für Korsika und das Département Alpes-Maritimes an der Côte d’Azur am Sonntag die Alarmstufe Rot aus. Sie rechnen weiterhin mit Böen von 100 bis 110 Stundenkilometern an der Küste von Antibes bis Nizza.
Der alpine Ski-Weltcup sagte die Männer-Abfahrt im italienischen Grödnertal wegen Schneefalls, Regens und Nebels ab. Heute gab der Internationale Skiverband FIS auch die Absage der Abfahrt der Frauen in Val d’Isére wegen des anhaltend starken Schneefalls und Winds bekannt. (afp)
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