US-Außenminister fordert „sofortige russische Deeskalation“ und Truppenabzug

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US-Außenminister Antony Blinken.Foto: BRENDAN SMIALOWSKI/POOL/AFP via Getty Images
Epoch Times1. Februar 2022

US-Außenminister Antony Blinken hat Russland in einem Telefonat mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zu einem sofortigen Abzug der an den Grenzen zur Ukraine aufmarschierten Truppen aufgefordert. Blinken habe auf eine „sofortige russische Deeskalation und den Rückzug von Soldaten und Ausrüstung von den Grenzen zur Ukraine“ gepocht, erklärte US-Außenamtssprecher Ned Price am Dienstag nach dem Telefonat.

Ein russischer Einmarsch im Nachbarland hätte „rasche und ernsthafte Konsequenzen“, warnte Blinken demnach. In der Krise müsse Russland weiter „einen diplomatischen Weg verfolgen“.

Blinken bekräftigte in dem Telefonat den Angaben zufolge erneut die Unterstützung der USA für die „Souveränität und territoriale Integrität“ der Ukraine sowie für das Recht eines jeden Landes, selbst über seine „Außenpolitik und Bündnisse“ zu entscheiden.

Letzteres ist ein Verweis auf die Ambitionen der Ukraine auf einen Beitritt zur Nato, der von Russland strikt abgelehnt wird. Blinken betonte zugleich die Bereitschaft der US-Regierung zu weiteren Beratungen mit Russland über Sicherheitsfragen.

Putin: Westen ignorieren russische Interessen

Der russische Präsident Wladimir Putin hat seinerseits den USA und der Nato vorgeworfen, die Sicherheitsbedenken Russlands in der Ukraine-Krise zu ignorieren. „Wir analysieren die schriftlichen Antworten der Vereinigten Staaten und der Nato sorgfältig“, sagte Putin nach Gesprächen mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban am Dienstag.

„Aber es ist bereits klar, dass grundlegende russische Bedenken letztendlich ignoriert wurden.“ Er warf den USA zudem vor, die Ukraine als „Instrument“ zu benutzen.

„Ich hoffe, dass wir am Ende eine Lösung finden werden“, sagte Putin. Er betonte jedoch, dies werde „nicht einfach“ werden. Hauptziel Washingtons sei es, Russland „einzudämmen“. „Die Ukraine ist nur ein Instrument, um uns in einen bewaffneten Konflikt zu verwickeln“, sagte Putin.

Die USA und die Nato hatten in der vergangenen Woche schriftlich auf russische Forderungen nach „Sicherheitsgarantien“ geantwortet. Eine von Putin geforderte Verzichtserklärung der Nato auf eine weitere Osterweiterung sowie den Abzug von US-Waffen aus Staaten der früheren sowjetischen Einfluss-Sphäre lehnten Washington und die Nato in den Briefen ab.

Nach Angaben von US-Regierungsvertretern setzt Russland derweil den massiven Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze fort und plant zudem eine Aufstockung seiner Truppen in Belarus nahe der ukrainischen Grenze. Der Kreml bestreitet jegliche Angriffspläne auf die Ukraine, führt aber gleichzeitig ins Feld, sich von der Nato bedroht zu fühlen. (afp/dl)



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