US-Gesundheitsbehörde: Neue COVID-19-Variante kann Infektionen bei Geimpften verursachen

Die US-Gesundheitsbehörde CDC gab jüngst eine Erklärung zur neuen COVID-19-Variante BA.2.86 heraus. Diese erfolgte zu einem Zeitpunkt, an dem bekannt wurde, dass Moderna, Pfizer und Novavax im Herbst aktualisierte COVID-19-Impfstoffe auf den Markt bringen werden.
Titelbild
Der Hauptsitz der US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) am 23. April 2020 in Atlanta.Foto: Tami Chappell/AFP via Getty Images
Von 29. August 2023


Die neue COVID-19-Variante BA.2.86 könnte bei geimpften Personen oder solchen, die das Virus bereits hatten, eher zu Infektionen führen. Das gab die US-Gesundheitsbehörde CDC am 23. August bekannt. Zudem würden die Wissenschaftler die Wirksamkeit des künftigen aktualisierten COVID-19-Impfstoffs neu bewerten. Die CDC geht davon aus, dass „dieser aktualisierte Impfstoff die Zahl der schweren Erkrankungen und Krankenhausaufenthalte wirksam verringern wird“.

Laut CDC sei es aber noch zu früh zu sagen, ob die neue Variante schwerere Krankheitsverläufe verursacht als frühere. Aufgrund der hohen Anzahl von Mutationen dieser Variante bestünden jedoch Bedenken hinsichtlich der Wirksamkeit der Immunität durch Impfstoffe und frühere Infektionen.

Mindestens zwei Fälle mit der BA.2.86-Variante sind in den Vereinigten Staaten entdeckt worden, so die Behörde in der Erklärung. Dazu gebe es aber nur wenige weitere Einzelheiten. Aufgetaucht sei die Variante auch in Israel, dem Vereinigten Königreich, Südafrika und Dänemark.

Ein Fall wurde durch das CDC-Überwachungssystem für Reisende identifiziert. Das Auffinden von Fällen in verschiedenen Ländern zeigt, dass es internationale Übertragungen gibt. Da Genomsequenzierungen von SARS-CoV-2 weltweit zurückgegangen sind, könnten neue Varianten länger unentdeckt bleiben.

Anstieg der Krankenhausaufenthalte vermutlich nicht wegen BA.2.86-Variante

„Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass der jüngste Anstieg der Krankenhausaufenthalte in den Vereinigten Staaten wahrscheinlich nicht auf die Variante BA.2.86 zurückzuführen ist“, heißt es in der Erklärung vom 23. August. Die Einschätzung könnte sich jedoch ändern, wenn zusätzliche Daten verfügbar werden.

Die meisten US-Bürger hätten laut CDC Antikörper gegen COVID-19 gebildet – sei es durch eine vorherige Infektion, eine Impfung oder beides. Deshalb wird angenommen, dass diese Antikörper einen „gewissen Schutz“ gegen die Variante bieten. Dazu würden derzeit Untersuchungen durchgeführt.

Nach einer Analyse der Virus-Mutationen erklärte die CDC, dass COVID-19-Tests und antivirale Medikamente wahrscheinlich immer noch wirksam seien. „Zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir nicht, wie schnell sich diese Variante ausbreitet, aber wir wissen, dass sie sich auf die gleiche Weise wie andere Varianten ausbreitet“, so die Behörde. Das Risiko für die Bevölkerung sei auf Basis der bisherigen Erkenntnisse noch nicht abzusehen.

„Keine voreiligen Schlüsse“

Ein hochrangiger Beamter der WHO bezeichnete BA.2.86 als „Variante unter Beobachtung“.

Einige Wissenschaftler warnten davor, voreilige Schlüsse aus der Variante zu ziehen. „Der intrinsische Schweregrad eines Virus ist ein Ergebnis vieler Eigenschaften, ein Resultat der ständigen Weiterentwicklung von Merkmalen. Jeder Versuch, den intrinsischen Schweregrad von BA.2.86 [innerhalb vernünftiger Parameter] zu schätzen, ist genau das – eine Schätzung“, schrieb Aris Katzourakis, Biologe an der Universität Oxford, in sozialen Medien. „Es ist noch viel, viel zu früh, um das Risiko dieser Variante zu beurteilen.“

Michael Osterholm, Leiter des Center for Infectious Disease Research and Policy der University of Minnesota, erklärte gegenüber „Stat News“, dass die neue Untervariante genau untersucht werden sollte. Laut Osterholm sei eine große Anzahl von Untervarianten und Varianten von COVID-19 nicht aktiv geworden.

Jüngste Berichte über erneute Maskenpflicht

Die Erklärung des CDC kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem Moderna, Pfizer und Novavax in diesem Herbst aktualisierte COVID-19-Impfstoffe auf den Markt bringen wollen. Diese sollen dann möglicherweise für alle Altersgruppen verfügbar sein. Es wird erwartet, dass die U.S. Food and Drug Administration (FDA) die Auffrischungsimpfungen in den kommenden Wochen zulassen wird.

Außerdem haben sich in den letzten Tagen einige Unternehmen, Schulen, Ämter und Krankenhäuser für die Wiedereinführung der Maskenpflicht entschieden. Darunter ein College in Atlanta, mehrere Krankenhäuser im Bundesstaat New York und das Hollywood-Studio Lionsgate. Das Mandat in dem Studio wurde umgesetzt, obwohl die örtliche Gesundheitsbehörde von Los Angeles County berichtete, dass für COVID-19 „die Gesamtkennzahlen auf einem niedrigen Niveau der Besorgnis bleiben“.

Einige Bürger befürchten nun, dass im Herbst oder Winter erneut landesweite Maßnahmen in den USA ergriffen werden könnten. The Epoch Times hat das CDC um einen Kommentar gebeten, bis Redaktionsschluss jedoch keine Antwort erhalten.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „CDC Says New COVID-19 Variant Could Cause Infections in Vaccinated People“. (redaktionelle Bearbeitung il)

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