USA-Nordkorea-Schlagabtausch: Pompeos „törichte Ideen“ werden zu „ungewolltem Ergebnis“ führen

Die USA könnten "die Richtung wechseln", sollte Kim nicht "echte Gespräche" zur Denuklearisierung anbieten, meinte US-Außenminister Mike Pompeo vergangene Woche. Diese "törichten und gefährlichen Ideen" könnten zu einem "ungewollten Ergebnis" der Verhandlungen führen, hieß es daraufhin aus Nordkorea.
Titelbild
US-Außenminister Mike Pompeo.Foto: Mark Wilson/Getty Images
Epoch Times1. Mai 2019

US-Außenminister Mike Pompeo habe „törichte und gefährliche Ideen“, meinte Nordkoreas Vize-Außenministerin Choe Son Hui am Dienstag. Diese könnten zu einem „ungewollten Ergebnis“ der Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea führen, warnte sie.

Pompeos Ansichten implizierten „den Umsturz unseres Systems mit militärischen Mitteln“, wurde Choe von der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA zitiert. Pjöngjang halte dennoch am Vorsatz der Denuklearisierung fest und werde diese umsetzen, „sobald die Zeit dafür reif ist“.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte sich bei einem Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump im vergangenen Jahr in Singapur grundsätzlich zu einer Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel bereit erklärt. Konkrete Schritte wurden allerdings nicht vereinbart.

Bei ihrem zweiten Gipfel Ende Februar in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi erreichten Kim und Trump keine Einigung über Schritte zur atomaren Abrüstung. Seitdem sind die Gespräche über Pjöngjangs Atomprogramm festgefahren.

Einschüchterungsversuche von beiden Seiten

In einem Interview mit dem Fernsehsender CBS hatte Pompeo vergangene Woche gesagt, die USA könnten „die Richtung wechseln“, sollte Kim nicht „echte Gespräche“ zur Denuklearisierung anbieten. Choe sagte nun, ein Abbau des Atomwaffenarsenals sei nur möglich, „wenn die USA ihre aktuellen Berechnungen überarbeiten und umgestalten“.

Pjöngjang fordert eine Lockerung der Sanktionen im Gegenzug für eine nukleare Abrüstung. Kim hatte Anfang des Monats angekündigt, der USA noch bis zum Ende des Jahres Zeit zu geben, „eine mutige Entscheidung zu treffen“. Choe wiederholte diese vage Drohung am Dienstag, ohne jedoch mögliche Gegenmaßnahmen zu erwähnen.

Nordkorea: Pompeo hat „gemeinen Charakter“

Es ist nicht das erste Mal, dass Pompeos Äußerungen Nordkorea sauer aufstoßen. Anfang April warf das nordkoreanische Außenministerium Pompeo vor, die Gespräche zu behindern.

„Selbst im Fall einer Wiederaufnahme des Dialogs, wünschte ich, dass unser Gesprächspartner nicht Pompeo, sondern eine (andere) Person ist, die umsichtiger und wohlüberlegter in der Kommunikation mit uns ist“, erklärte der für US-Angelegenheiten im nordkoreanischen Außenministerium zuständige Direktor Kwon Jong Gun laut KCNA. Er „fürchte, dass sich die Gespräche weiter festfahren, wenn Pompeo weiter an den Gesprächen beteiligt ist“. (afp/dts/as)



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