USA: Trump wählt Frieden statt Krieg – Reaktionen aus Deutschland zur Entlassung von Bolton

Nach der Entlassung des Nationalen Sicherheitsberaters John Bolton zeichnet sich ein Kurswechsel der USA in Sachen interventionistischer Außenpolitik ab.
Titelbild
US-Außenminister Mike Pompeo and Finanzminister Steven Mnuchin bei einer Pressekonferenz am 10. September 2019 im Weißen Haus in Washington D.C.Foto: MANDEL NGAN/AFP/Getty Images
Epoch Times11. September 2019

Seit der Entlassung des „Falken“ John Bolton (70), ist klar, dass Donald Trump von der bisherigen „Weltpolizeipolitik“ der USA weiter abrückt. Der Sicherheitsberater Bolton galt als Hardliner und geriet immer öfter mit dem Präsidenten und Außenminister Mike Pompeo (55) aneinander. Der Grund: Außenpolitik. Bolton galt als Verfechter der seit den Weltkriegen betriebenen interventionistischen Außenpolitik der USA, mit einem harten Vorgehen gegen diktatorische Regime auf der ganzen Welt.

Wir stehen stark gegen Regime, die Terror finanzieren und Gewalt gegen die USA und unsere Alliierten unterstützen“ schrieb Bolton noch am Tag seiner Entlassung.

Trump und Bolton seien zuletzt unter anderem wegen Trumps Strategie, den nordkoreanischen Diktator Kim-jong Un zu umgarnen, aneinandergeraten. Bolton stellte sich auch gegen Trumps Bereitschaft, mit dem Iran ohne Vorbedingungen zu verhandeln. Seit Jahren plädiert Bolton für einen Regimewechsel in Teheran.

US-Präsident Donald Trump und Sicherheitsberater John Bolton gerieten in den letzten Monaten immer wieder aneinander. Foto: Alex Wong/Getty Images

Das Fass zum Überlaufen brachte wohl Trumps Ankündigung, die Taliban wenige Tage vor dem Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September, nach Camp David zu Verhandlungen einzuladen. Die Gespräche wurden nach einem Anschlag in Kabul, bei der auch US-Soldat getötet worden war, jäh abgebrochen. Die Gräben zwischen den beiden Männer [Trump und Bolton] blieben jedoch bestehen.

Bei einer Stellungnahme des Weißen Hauses zu Boltons Entlassung sagte Außenminister Pompeo:

Der Präsident kann sich sein Team aussuchen und als Sicherheitsberater ist man direkt dem Präsidenten unterstellt. Es sollte eine Person sein, die der Präsident schätzt, der er vertraut und die ihm hilft, amerikanische Außenpolitik durchzusetzen.“

Reaktionen aus Deutschland

Die WELT schreibt: „Mit Boltons Rausschmiss wird Amerikas Außenpolitik noch mehr Trump – also erratischer, unberechenbarer denn je. Alliierte beschimpfen, Wladimir Putin umgarnen, nach liebevollen Briefen des nordkoreanischen Diktatoren gieren, heute nicht wissen, was man morgen tut – künftig werden die USA international nach der Richtschnur Trump pur agieren.“

Trumps „America First“ harmonierte mit Boltons „klarer, zuweilen skrupelloser Politik bei der Durchsetzung nationaler Interessen“. Jedoch mochte Trump „Boltons Schnurrbart nicht und noch weniger seine interventionistische Grundeinstellung. Jetzt hat Trump daraus Konsequenzen gezogen. Niemand sollte meinen, Europa werde es künftig ohne Bolton leichter haben als mit Bolton.“

AfD-Obmann im Auswärtigen Ausschuss Petr Bystron meint dazu:

John Bolton ist ein erfahrener Außenpolitiker, ich habe seine Ernennung begrüßt, weil er einer der ersten war, der die Mitschuld Angela Merkels am islamischen Terror vom Breitscheidplatz klar benannt hat.“ Jedoch lehne Donald Trump „militärische Intervention der USA in der Welt ab. Dies hat er bereits im Wahlkampf versprochen und er setzt nun auch in diesem Punkt sein Programm konsequent durch. Wenn militärische Interventionisten wie Gen. James Mattis und John Bolton dem im Wege stehen, werden sie ausgetauscht. Wir begrüßen diesen Schritt zur Reduzierung der militärischen Konflikte in der Welt.“

Petr Bystron erhielt als erster Europäer den Eagle Award der konservativen Schlafly-Stiftung und steht im engen Austausch mit Führungsfiguren der Trump-Außenpolitik wie Steve Bannon, General Mike Flynn oder Botschafter Richard Grenell. (rm)



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