„Verschiebt das Kräfteverhältnis“: Scharfe EU-Kritik an Chinas neuer Seidenstraße

Die Kritik aus den EU-Staaten an Chinas Wirtschaftspolitik und dem Infrastrukturprojekt einer neuen Seidenstraße wird lauter.
Titelbild
Chinesische FlaggeFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times17. April 2018

Die Kritik aus den EU-Staaten an Chinas Wirtschaftspolitik und dem Infrastrukturprojekt einer neuen Seidenstraße wird lauter. Das berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf eine gemeinsame Stellungnahme von 27 der 28 EU-Botschafter in Peking. Demnach kritisieren die Diplomaten, die Seidenstraßen-Initiative laufe „der EU-Agenda für die Liberalisierung des Handels entgegen und verschiebt das Kräfteverhältnis zugunsten subventionierter chinesischer Unternehmen“.

Zudem bekenne sich Peking zwar offiziell zu den Spielregeln der Welthandelsorganisation, unterfüttere dies aber nicht mit „greifbaren Taten“, heißt es laut Zeitung in dem Bericht, der allein vom Vertreter Ungarns nicht mitgetragen wurde.

Die Regierung in Peking wolle mit dem Plan die internationalen Beziehungen und die Globalisierung nach ihren Vorstellungen umgestalten, schreiben die Botschafter der EU-Staaten in Peking weiter. „Gleichzeitig verfolgt die Initiative einheimische politische Ziele wie die Reduktion von Überkapazitäten, den Ausbau von Chinas Rolle in internationalen Märkten, die Schaffung neuer Exportmärkte und die Sicherung des Zugangs zu Rohstoffen.“

Der ungewöhnlich kritische Bericht ist Teil der Vorbereitung des EU-China-Gipfels im Juli. Derzeit erarbeitet die EU-Kommission ein Strategiepapier, um die Mitgliedstaaten auf eine einheitliche Antwort auf Chinas Prestigeprojekt einzuschwören. „Wir sollten uns der Zusammenarbeit nicht verweigern, aber höflich und bestimmt unsere Bedingungen formulieren“, sagte ein hochrangiger EU-Diplomat. Dazu zähle, dass chinesische Firmen nicht bei der Auftragsvergabe bevorzugt werden dürften. (dts)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion