Verzweifelte Eltern des inhaftierten Venezuela-Reporters Billy Six bitten um Hilfe

Die Eltern von Billy Six wenden sich verzweifelt an die Öffentlichkeit: "Wir bitten alle Menschen auf dieser Welt, denen Völkerrechte, Menschenrechte und Pressefreiheit noch etwas bedeuten, sich aktiv und mit aller Kraft für die Freilassung unseres Sohnes und Deutschen Journalisten Billy Six einzusetzen."
Titelbild
Billy SixFoto: Wikimedia
Epoch Times28. Dezember 2018

Auch einen Monat nach der anscheinend willkürlichen Festnahme sitzt der Berliner Reporter Billy Six (31) in Caracas berüchtigtem Gefängnis des venezolanischen Geheimdienstes (SEBIN) namens „El Helicoide“. Ihm wird im kommunistischen Venezuela „Spionage“ und „Rebellion“ unterstellt, weil er Fotos einer öffentlichen Militärparade und den teilnehmenden Staatspräsidenten Nicolás Maduro, wie viele andere Zuschauer der Parade auch, aufnahm.

Bei einer Anfrage der Epoch Times an das Auswärtige Amt am 20. Dezember zur Situation des inhaftierten Billy Six heißt es knapp: „Der Fall ist dem Auswärtigen Amt bekannt. Die Deutsche Botschaft in Caracas betreut ihn konsularisch.“ Weitere Auskünfte wollte man aus „Gründen des Schutzes der Persönlichkeitsrechte des Betroffenen“ nicht  erteilen.

Über das Schicksal des 32-Jährigen, der am Heiligabend Geburtstag feierte, herrscht offiziell weiterhin eisernes Schweigen. Die Eltern erheben schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung. Sie wandten sich jetzt mit einem Brief an „jouwatch“ und bitten um Hilfe für ihren „vergessenen“ Sohn:

Deutsche Regierung verweigert Forderung nach Freilassung von Billy Six aus venezolanischer Gefangenschaft

Die Deutsche Regierung, namentlich Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesaußenminister Heiko Maas und Bundesinnenminister Horst Seehofer wurden persönlich von uns gebeten, sich für die Freilassung von Billy einzusetzen. Ihre Antwort lautete, sie seien NICHT ZUSTÄNDIG und verwiesen auf das Auswärtige Amt. Das Auswärtige Amt teilte uns mit, sie seien NICHT ZUSTÄNDIG und verweisen auf die Deutsche Botschaft in Venezuela. Die DEUTSCHE BOTSCHAFT VERWEIGERT DIE FORDERUNG DER FREILASSUNG VON BILLY SIX und möchte Ihn nur konsularisch betreuen. Aber selbst die konsularische Betreuung ist nach über einem Monat noch nicht gestartet worden. Die einzige Aktivität der Deutschen Botschaft in Caracas besteht in einer einmal pro Woche versendeten „Verbalnote“ an das Venezolanische Konsulat, um eine Besuchserlaubnis zu erhalten. Selbst unsere Bitten um Zusendung dringend benötigter, lebenswichtiger Medikamente zur Behandlung von Billys Denguefieber wurden abgelehnt!

Billy Six kämpft einen einsamen Kampf aus dem Gefängnis mittels Hungerstreik

Billy Six ist am 13.12.2018 in einen Hungerstreik getreten. Bereits einen Tag später hatte er einen ersten Erfolg und durfte die Deutsche Botschaft in Caracas anrufen. Was macht die Deutsche Botschaft und das Auswärtige Amt in Deutschland? Sie boykottieren Billys Hungerstreik und setzen einen Tag später die Meldung in Umlauf, dass der Hungerstreik von Billy beendet sei. Damit beraubten die Verantwortlichen der Deutschen Regierung Billy des einzigen Drucks im Kampf um seine Freilassung aus der ungesetzlichen Haft.

Am 22.12.2018 erhielten wir von Billy die Information, dass er seinen Hungerstreik bis Januar aussetzt und bis dahin auf eine diplomatische Lösung setzt.

Deutsche Medien ignorieren die Verhaftung des Deutschen Journalisten Billy Six

Die Deutschen Medien verweigern Meldungen über die willkürliche Inhaftierung des Deutschen Journalisten Billy Six durch die Venezolanische Regierung. Es werden im Internet bewusst Falschmeldungen über eine angeblich rechts-konservative Haltung von Billy Six in Umlauf gebracht. Diese Diffamierung führt in der Deutschen Bevölkerung zu einer Lähmung vieler Menschen, sich aktiv für die sofortige Freilassung von Billy Six einzusetzen. Wir appellieren an jeden, sich seine eigene Meinung von Billys ehrlichen, wahrheitsgetreuen, unabhängigen und authentischen Berichtserstattung zu bilden. Es ist nicht entscheidend wo etwas publiziert wird, sondern es kommt auf den Inhalt der Publikationen an. Dieser Inhalt passt oft nicht in das gewünschte Weltbild und wird dann von den Leitmedien nicht veröffentlicht. Die Wahrheit kann manchmal bitter sein. Leider wird heutzutage kaum noch wert auf die Wahrheit gelegt. Rühmliche Ausnahme sind die „Junge Freiheit“ und die „Welt am Sonntag“ vom 23.12.2018.

Billy Six braucht die Hilfe der ganzen Welt

Wir bitten alle Menschen auf dieser Welt, denen Völkerrechte, Menschenrechte und Pressefreiheit noch etwas bedeuten, sich aktiv und mit aller Kraft für die Freilassung unseres Sohnes und Deutschen Journalisten Billy Six einzusetzen.

Das kann jeder tun, der gegen dieses Unrecht kämpfen will:

1) Berichtet, redet, diskutiert überall von der willkürlichen Verhaftung des Deutschen Journalisten Billy Six durch die Venezolanische Regierung

2) Unterstützt die Petition an den Deutschen Bundestag sich aktiv für die Freilassung von Billy Six einzusetzen

3) Lest seine Publikationen und bildet euch eure eigene Meinung von Billys Recherchen in der Ukraine, in Syrien, in Ägypten, in Libyen, in Venezuela und an den vielen anderen Brennpunkten unserer Zeit   und besucht seinen Youtubekanal

4) Besucht unsere Facebook-Seite @FreeBillySix . Wir posten dort alle Informationen aktuell und veröffentlichen die letzten Neuigkeiten zur Haft von Billy Six. Helft Billy und unterstützt den Kampf um seine Freilassung mit einem „Like“.

Vielen Dank für Eure Hilfe
Ute und Edward Six
(Eltern von Billy Six)
#FreeBillySix

„Reporter ohne Grenzen“ berichtet ebenfalls über den Fall und bezieht sich dabei auf Aussagen der Eltern:

Six’ Eltern zufolge werden ihm drei Vergehen zur Last gelegt: Er habe bei Militärparaden anlässlich des Unabhängigkeitstages am 5. Juli 2017 und 2018 Fotos gemacht, er habe Staatspräsident Nicolás Maduro auf einer Wahlkampfveranstaltung im Mai 2018 innerhalb einer Sicherheitszone fotografiert und er habe sich mit der kolumbianischen Guerrillagruppe FARC getroffen.

Laut den Eltern waren die Gespräche mit der FARC rein journalistischer Natur, auf der Wahlkampfveranstaltung sei er hinter dem Sicherheitszaun geblieben und auf den öffentlichen Militärparaden hätten zahlreiche andere Zuschauer ebenfalls Fotos gemacht. Die venezolanischen Sicherheitsbehörden haben bislang keine Belege für ihre Anschuldigungen vorgebracht und den Fall nicht öffentlich kommentiert.

Weiter schildern die Eltern, dass ihrem Sohn jeglicher Kontakt zur Außenwelt verwehrt wird, auch zu einem Anwalt oder der deutschen Botschaft. Ehrenamtlichen Helfern in Caracas zufolge leidet er unter den äußerst unhygienischen Zuständen in der Haftanstalt.

Weiter heißt es auf der Internetseite: Ausländische Journalisten werden in Venezuela immer wieder inhaftiert oder ausgewiesen. Präsident Maduro behauptet regelmäßig, er sei das Opfer eines „Medienkrieges“, und will so die Glaubwürdigkeit einheimischer und internationaler Kritiker untergraben. Damit verschlechtert er die vor allem seit Beginn der Wirtschaftskrise im Jahr 2016 extrem angespannte Situation für Journalisten im Land weiter.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht Venezuela auf Platz 143 von 180 Staaten. (nmc)



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