Volkszählung im indischen Assam, um illegale Einwanderer zu finden

Der nordindische Bundesstaat Assam hat im Rahmen einer Volkszählung den Status seiner Bewohner geprüft. So soll sichergestellt werden, dass nur Inder mit indischer Staatsangehörigkeit, nicht aber illegale muslimische Einwanderer ihre staatsbürgerlichen Rechte ausüben. Dies wird in den westlichen Medien kritisiert.
Titelbild
Der Norden Indiens und angrenzende Länder. Foto. Bildmontage K.-J. Gadamer

Der nordindische Bundesstaat Assam hat im Rahmen einer Volkszählung den Status seiner Bewohner geprüft. So soll sichergestellt werden, dass nur Inder mit indischer Staatsangehörigkeit, nicht aber illegale muslimische Einwanderer ihre staatsbürgerlichen Rechte ausüben. Dies wird in den westlichen Medien kritisiert.

Für die Volkszählung hatten sich über 30 Millionen Menschen in Assam für die Aufnahme in die Bürgerliste beworben. Mehr als vier Millionen wurde die Aufnahme in das Bürgerregister versagt, da sie keine indische Staatsangehörigkeit belegen konnten. Diese 4 Millionen sind meist illegale muslimische Einwanderer aus Bangladesch.

In das nationale Bürgerregister (NRC) werden nur Bewohner aufgenommen, die beweisen können, dass sie bereits vor 1971 in Assam gelebt haben. In diesem Jahr flohen Millionen vor dem Unabhängigkeitskrieg in Bangladesch nach Indien.

Indiens Geschichte mit den Muslimen

Indien wurde 1947 in das hinduistische Indien und das muslimische Pakistan geteilt, weil aufgrund von blutigen Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Hindus das junge, unabhängig gewordene Indien beinah in die Unregierbarkeit gestürzt worden wäre.

1971 erklärte sich das heutige muslimische Bangladesch zum unabhängigen Staat. Im daraufhin folgenden Bürgerkrieg fanden 3 Millionen Menschen den Tod, der Hinduismus sollte im damaligen Ostpakistan (Bangladesch) ausgerottet werden.

Der Schlachtruf der westpakistanischen Seite war: “Killing the Kafirs” – „Die Ermordung der Ungläubigen“. Die pakistanische Armee und die mit ihr verbündeten islamistischen Milizen, angestachelt von muslimischen Hasspredigern, setzten Massengewalt gegen religiöse Minderheiten ein. Sie verübten Massaker an Minderheiten wie Christen, Buddhisten und Animisten und töteten insbesondere jeden Hindu, den sie fanden.

Der hinduistische Bevölkerungsteil Ostpakistans sollte ganz ausgerottet werden, und zwar auf möglichst grausame Weise. Vor den Massakern flohen 10 Millionen Hindus nach Indien. Diese historische Erfahrung ist eine Erklärung für die Abneigung vieler Inder gegen Muslime.

Indien war 600 Jahre muslimisch besetzt

Aber um die Haltung der Hindus gegenüber den Muslimen zu verstehen, muss man geschichtlich weiter zurückblicken.

Zitat aus meinem Buch: So fremd so vertraut, die Reise durch Indien:

Ab dem 12. Jahrhundert wurde der größte Teil Indiens von muslimischen Eroberern besetzt. Die traditionelle Religions- und Gesellschaftsordnung wurde erschüttert, die Hindus sahen sich anstelle von hinduistischen Brahmanen und Maharadschas von fremdgläubigen Herrschern regiert, Tempel wurden zerstört, Moscheen erbaut. Hindus mussten im eigenen Land eine „Ungläubigensteuer“ bezahlen, zig Millionen Hindus wurden versklavt oder fanden durch die muslimischen Eroberer den Tod.

Das moslemische Reich der Mogulen herrschte in Nordindien bis ins 18. Jahrhundert. 600 Jahre Fremdherrschaft haben ein tiefes Misstrauen gegenüber den Muslimen bewirkt und das wirkt bis heute nach.

Illegale Einwanderer aus Bangladesch

Im nordindischen Bundesstaat Assam wanderten seit den 50er Jahren kontinuierlich Bengalen aus Ostpakistan (ab 1971 Bangladesch) illegal über die grüne Grenze nach Assam ein. Viele der über 2 Millionen illegalen Einwanderer ließen sich auch illegal in die Wahlregister eintragen. So entstand bei den Alteingesessenen und den Stämmen immer mehr das Gefühl, bald eine Minderheit im eigenen Land zu sein und selbst bei den Wahlen überstimmt zu werden.

Aus dieser Verunsicherung heraus entstand das Bedürfnis, klären zu lassen, wer nun denn wählen dürfe und wer nicht, wer nun denn Inder mit den Rechten des Einheimischen ist, und wer illegaler Zuwanderer aus Bangladesch ist. Das Ergebnis ist die jetzige Volkszählung.

Indien will nicht von seinen Ostprovinzen abgeschnitten werden

Wie die Burmesen mit den Rohingya (Bengalen), so befürchten auch die Inder aufgrund von illegaler Einwanderung und des rasant wachsenden muslimischen Bevölkerungsanteils der Bengalen in Assam, in nicht allzu ferner Zeit in die Minderheit zu geraten. Das hätte für Indien dramatische Auswirkungen. Wie auf der Karte zu sehen ist, hat Indien nur eine extrem schmale Landverbindung zu seinem Ostteil. Sollte diese in Assam (violett) durch muslimischen Terror oder gar eine islamische Herrschaft unterbrochen werden, hätte Indien keinen Zugang mehr zu seinen Ostprovinzen.

So reagiert die Regierungsseite äußerst allergisch auf islamische Einflüsse in Assam.

Failed State Bangladesch

Bangladesch ist trotz umfangreicher westlicher Entwicklungshilfe eines der ärmsten Länder der Welt. Korruption in der Politik, muslimischer Fanatismus, ständig wiederkehrende Umweltkatastrophen und vor allem ein starkes Bevölkerungswachstum verhindern, dass sich die Lage für die Bevölkerung wesentlich verbessert. So entsteht ein Auswanderungsdruck nach Osten (Burma) und nach Westen (Indien).

Die dort lebenden Völker empfinden die illegalen Einwanderer wiederum als Eindringlinge mit einer fremden Religion und einer Kultur, die sich nicht integrieren will. Die hinduistischen Inder hatten ja bereits 600 Jahre lang schlechte Erfahrungen mit ihren muslimischen Fremd-Herrschern gemacht, die sie unterworfen hatten.

Spannungen zwischen Einheimischen und illegalen Einwanderern

In Assam kam es in der Vergangenheit immer wieder zu gewalttätigen Spannungen zwischen illegal aus Bangladesch zugewanderten Muslimen und den Ureinwohnern, Angehörigen des Bodo-Stammes. Kern der Gewalttätigkeiten war meist, dass die muslimischen Einwanderer Siedlungsland für sich beanspruchten, die die Bodo als ihr altes Stammesland sahen. 2012 kam es zu gewalttätigen Unruhen mit 77 Toten zwischen den muslimischen Einwanderern und den Stämmen, die sich von den illegalen Einwanderern an den Rand gedrängt sahen. Über 400.000 Menschen wurden in 270 Hilfslagern untergebracht, nachdem sie aus fast 400 Dörfern vertrieben wurden.

In Assam hat die einheimische Bevölkerung auch deshalb eine Abneigung gegen die Einwanderer, weil diese bereit sind, für weniger Geld zu arbeiten. Die Einheimischen empfinden die Bengalen also als Lohndrücker. Zusätzliches Misstrauen entstand, als bekannt wurde, dass korrupte Regierungsbeamte gefälschte Einbürgerungsurkunden ausstellten.

Viele Einwanderer aus Bangladesch ließen sich in die indischen Wahlregister eintragen und versuchten so, den Ausgang der Wahl in ihrem Sinne zu beeinflussen. Dies war der Auftakt der sogenannten Assam-Bewegung, die sich gegen die Islamisierung Assams wendete. Viele Inder fragen sich in den Grenzgebieten von Assam, aufgrund der großen Zahl der Moscheen, ob sie in Assam oder in Bangladesch sind. Dabei wurde es in Assam übel vermerkt, dass in Burma muslimische Terroristen Massaker unter den dort lebenden Hindus anrichteten, mit dem Ziel die Hindus zu vertreiben.

Status der illegalen Einwanderer

Im Assam-Abkommen (1985, Rajiv Gandhi) konnten die nach 1971 illegal Eingewanderten nach Ablauf von zehn Jahren die indische Staatsbürgerschaft erhalten. Die danach illegal eingewanderten Bangladeschis können nach Ansicht der indischen Regierung keinen Flüchtlingsstatus mehr beanspruchen und deshalb auch keine indische Staatsbürgerschaft mehr erhalten. Im Assam-Abkommen war vorgesehen, dass diese illegalen Einwanderer wieder ausgewiesen werden.

Der Grenzzaun nach Bangladesch

Seit einigen Jahren ist die Grenze zwischen Bangladesch und Indien durch einen Zaun mit Stacheldraht und Steinmauern geschützt. Es patrouillieren Zehntausende Soldaten. Die meisten Menschen aus Bangladesch versuchen jetzt durch die Flüsse auf die andere Seite zu kommen, da es dort keinen Zaun gibt.

Aber auch die fast 4.000 Kilometer lange Landgrenze hat ihre Lücken. Viele der muslimischen Einwanderer glauben, in Indien ein besseres Leben zu haben. Doch dort leben sie illegal und verrichten zu Dumpinglöhnen Hilfsarbeiten. Vergeblich warten die Inder auf hochqualifizierte Ärzte und Ingenieure aus Bangladesch. Diese wären willkommen, denn sie brächten die indische Gesellschaft voran, so die indische Regierung. Sie sind aber weit und breit nicht zu finden.

Die Berichterstattung in den „Qualitäts-Medien“

Leider ist in unseren „Qualitäts-Medien“ keine tiefgründige, historische Aufarbeitung der Probleme zu finden. Diese beschränken sich vielmehr auf eine einseitige Verurteilung der indischen und im Falle der Rohingyas auf eine Aburteilung der burmesischen Seite. Täter und Opfer sind aber auf beiden Seiten zu finden.

In den Medien wird fälschlich behauptet, dass die illegalen Einwanderer aus Bangladesch „faktisch“ ihre Staatsangehörigkeit verloren hätten. Verlieren könnten sie die indische Staatsangehörigkeit nur, wenn sie diese vorher besessen haben. Ein automatischer Erwerb einer Staatsbürgerschaft durch illegale Einwanderung entspricht in keinem Land der Welt der Rechtslage. Es kommt darauf an, ob zuständige indische Behörden die Zuwanderer durch einen formellen Rechtsakt eingebürgert haben. Und das ist nicht der Fall.

Somit sind tendenzöse Verurteilungen gegenüber Indien und Burma obsolet, wiewohl sich die illegalen Einwanderer in keiner guten Situation befinden. Allerdings geht es ihnen dort noch immer besser als in Bangladesch, denn sonst würden sie ja wieder in ihr Heimatland zurückwandern.

Siehe:

https://gadamers-reisen.de/das-buch/

K.-J. Gadamer

So fremd, so vertraut.

-Die Reise durch Indien-

Eine Reise durch ein fremdes Land, in dessen Denkweisen ich immer wieder Parallelen zur vergangenen deutschen Kultur finde.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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