Vor Olympia-Fackel: San Francisco begrüßt Fackel für Menschenrechte

Schwarze Olympia-Legende John Carlos als Fackelträger
Titelbild
Der Gewinner der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko City, John Carlos, hält die Fackel (Ivailo Anguelov/ET)
Von und 9. April 2008

Drei Tage vor dem offiziellen Fackellauf zu den Olympischen Spielen ist am Samstag der weltweite „Fackellauf für Menschenrechte“ durch San Francisco gezogen. Hunderte Menschen hießen ihn dabei willkommen, unter ihnen Vertreter Tibets, Burmas, Darfurs, der Meditationsbewegung Falun Gong und der katholischen Kirche.

„Der Fackellauf für die Menschenrechte verkörpert die Werte von San Francisco, die Werte der Menschen, Werte der individuellen Freiheit und Verantwortung, das Unrecht aufzudecken“, sagte Chris Daly, Mitglied der San Franciscoer Stadtregierung. „Für seine Menschenrechtsverletzungen ist die chinesische Regierung weltweit berüchtigt.“

Der Protest am Samstag am Union Square zog eine große Menschenmenge an. Unter ihnen befand sich als Fackelträger auch die schwarze Olympia-Legende John Carlos. Er war 1968 barfuß zur Siegerehrung in Mexiko erschienen und hatte am Podest die Faust zum „Black Power“-Gruß erhoben. „Die Menschen in China, sie verdienen als Ganzes, das chinesischen Volk verdient die Spiele. Diese Regierung hat nicht das gleiche Recht“, sagte Carlos. Als er den Lauf durch San Francisco zog, riefen seine Mitläufer immer wieder: „Keine Menschenrechte – keine Olympischen Spiele“.

Während der Veranstaltung mit Live-Konzert, einem Sechs-Kilometer-Lauf und einem Diskussionsforum, riefen Menschenrechtsaktivisten dazu auf, gegen die Pekinger Spiele zu protestieren und Druck auf Chinas Behörden zu machen. „China hätte für die Olympischen Spiele gar nicht ausgewählt werden sollen“, so der bekannte kanadische Menschenrechtsanwalt David Matas. „Die Kommunistische Partei China hat die Spiele missbraucht, um den Erhalt ihrer Macht zu rechtfertigen und zu glorifizieren“.

Das Regime hatte versprochen, die Menschenrechte zu verbessern, sollte es den Zuschlag für die Spiele 2008 bekommen. Unter dem Stichwort „Vorbereitung“ für Olympia fahre die chinesische Regierung fort, ihr eigenes Volk sowie die tibetische Bevölkerung zu unterdrücken und sei weiter Förderer der Morde in Darfur und Burma, sagten die Protestierenden.

Der weltweite Fackellauf für die Menschenrechte, der durch 150 Großstädte in 37 Ländern und sechs Kontinenten führt, wartete auf mit Slogans wie: „Die Olympischen Spiele und Verbrechen gegen die Menschheit können nicht nebeneinander stehen in China“, „Freies Tibet“ und „Darfur – blutige Spiele.“

Initiiert wurde er von der Koalition zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong (CIPFG). Falun Gong ist eine spirituelle Praxis auf Basis von Meditation und Körperübungen, die 1999 in China verboten wurde. Die Praktizierende in China werden verfolgt und unterdrückt.

San Francisco ist die einzige Stadt in Nordamerika, durch die auch der offizielle Olympische Fackellauf ziehen wird. Chinas gravierende Defizite bei den Menschenrechten lösten an bisher nahezu jedem Routenstop in Richtung Peking eskalierende Proteste aus. In Paris wurde die Fackel sogar von Aktivisten zum Erlöschen gebracht und musste mit dem Bus weitertransportiert werden. In San Francisco hatten tibetische Aktivisten am Dienstag ein übergroßes Banner mit der Aufschrift „Free Tibet 2008″ angebracht und so die Aufmerksamkeit der Medien auf sich gelenkt.



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion