Wahlforscher: Hohe Zahl an Briefwählern enormer Vorteil für Biden

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Joe BidenFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times22. Oktober 2020

Der US-Politikwissenschaftler Michael McDonald geht davon aus, dass die hohe Zahl an Briefwählern bei den US-Präsidentschaftswahlen „ein enormer strategischer Vorteil“ für Herausforderer Joe Biden ist.

Bei den Wählern in den USA, die bereits ihre Stimme abgegeben haben, lägen die Demokraten mit weitem Abstand vorn – dieser Trend habe sich verfestigt, sagte der Wahlforscher dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Auch wenn aus dem Vorsprung der Demokraten keine Aussage mit Blick aufs Endergebnis abgeleitet werden können – die Republikaner können immer noch in großer Zahl am 3. November physisch zu Wahl erscheinen – sieht McDonald einen Vorteil für Biden.

„Die Biden-Kampagne muss sich um Millionen ihrer Wähler, die bereits abgestimmt haben, gar nicht mehr kümmern“, sagte er dem RND. Wer schon gewählt habe, werde jetzt von den Listen der Kampagnenmanager in den jeweiligen Bundesstaaten gestrichen –das erleichtere die effiziente Ansprache jener potenziellen Anhänger, die noch nicht gewählt haben.

Die US-Demokraten seien in diesem Präsidentschaftswahlkampf ohnehin finanziell überlegend: „Nun können sie in den letzten zwei Wochen vor der Wahl ihre höheren Geldsummen auch noch sehr viel zielgenauer einsetzen als die Republikaner.“

McDonald, einer der führenden Wahlforscher in den USA, leitet an der University of Florida das „United States Election Project“. Bei diesem Forschungsvorhaben laufen Daten von Wahlleitern aus allen Teilen der USA zusammen. Nach dem jüngsten Stand haben 44 Millionen Amerikaner schon gewählt – das entspricht 31,9 Prozent der Wähler des Jahres 2016. In Texas, New Jersey und Vermont ist die Wahlbeteiligung sogar bereits über 50 Prozent geklettert, Georgia und North Carolina dürften bald folgen. Schlusslicht ist Mississippi (4,9 Prozent).

Der parteipolitisch brisanteste Befund: Bislang haben mehr als doppelt so viele Demokraten wie Republikaner die Möglichkeiten zur vorzeitigen Abstimmung genutzt. In 19 Bundesstaaten werden regelmäßig auch Daten zur Parteizugehörigkeit der Wähler registriert: Kalifornien, Colorado, Connecticut, Florida, Iowa, Kansas, Kentucky, Louisiana, Maryland, Maine, North Carolina, Nebraska, New Jersey, New Mexico, Nevada, Oklahoma, Oregon, Pennsylvania und South Dakota. Von den bisherigen Frühwählern in diesen 19 Staaten waren 10,5 Millionen als Demokraten registriert und 5,3 Millionen als Republikaner. (dts)



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