Verheerende Waldbrände in der Türkei: Militante Kurden bekennen sich zu Brandstiftung
In der Türkei kämpfen tausende Feuerwehrleute weiter gegen die seit einer Woche wütenden Waldbrände. Die radikale kurdische Gruppierung „Kinder des Feuers“ hat jetzt die Verantwortung für die verheerenden Waldbrände im Süden des Landes übernommen.
Erst kürzlich sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan bezogen auf die Möglichkeit der Brandursache von Menschenhand: „Wir untersuchen die Ursachen der Waldbrände gründlich. Wenn es solche Verräter gibt, die ihr eigenes Mutterland in Brand setzen, werden sie streng dafür bestraft.“
Nun erschien im kurdischen Portal „Nûçe Ciwan“ das Bekennerschreiben der Gruppe. Grund für die Brandanschläge seien „die faschistischen Türken, die in unser Land eingedrungen sind, es ausbeuten und unsere Natur zerstören, indem sie sie ausbrennen“, hieß es darin. „Sie werden unsere Wut und Rache in den brennenden Städten, im mit Asche und Rauch bedeckten Himmel, in den in Flammen versunkenen Bergen und Ebenen sehen.“
Waldbrände als gängige Strategie der Terrororganisation
Der türkische Landwirtschafts- und Forstminister Bekir Pakdemirli hatte vor dem Auftauchen des Bekennerschreibens an die von Terroristen gelegten Brände im Vorjahr erinnert.
Die Ursachen der Brände können auch zu einem sehr späten Zeitpunkt aufgeklärt werden. Wie Sie wissen, wurden die Hintergründe der Waldbrände in Hatay fast ein Jahr später aufgedeckt“, erinnerte er am Freitag.
Damals sprach die Organisation („Kinder des Feuers“) in den sozialen Medien propagandistisch von einem „heiligen Feuer“.
Schon seit den 1990ern legt auch die PKK immer wieder Waldbrände. Vor allem um für sich strategische Vorteile zu ergattern – sei es zur Flucht oder zur Blockierung von Wegen.
Die 2019 festgenommene PKK-Terroristin namens Gulan schilderte damals: „Wir sind hierher gekommen, um die Hanffelder zu bewachen. Nach uns sollte eine andere Gruppe kommen, um uns abzuholen.“
Danach seien sie jedoch von Beamten entdeckt worden. „Es kam zu einem Zusammenstoß. Wir sagten zu den Bauern: ‚Kommt her und setzt diesen Wald in Brand, um uns zu retten. Wir sitzen fest.‘ Dann gingen mir die Kugeln aus und ich habe mich ergeben.“
PKK-Terrorist: „Ein Streichholz genügt“
Ein weiterer festgenommener PKK-Terrorist gestand: „Bezüglich der Waldbrände gab es einen allgemeinen Handlungsaufruf an unsere Jugendorganisationen.“
Der PKK-Führer Murat Karayılan habe ihnen mitgeteilt, dass „kein großes Arsenal notwendig“ sei, um einen Waldbrand zu legen. „Ein Streichholz genügt“, zitierte Çelik den PKK-Chef weiter.
Die PKK wird sowohl in der Türkei, in Deutschland und Europa als auch in den USA als Terrororganisationen eingestuft. Sie wird für den Tod von mehr als 40.000 Menschen verantwortlich gemacht.
Auswirkungen der Brände auf Einheimische und Touristen
Am Dienstag mussten erneut Einwohner und Touristen vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden. Im Urlaubsort Marmaris an der Ägäis-Küste scheuchten Bauern ihr Vieh aus brennenden Ställen an den Strand.
In der Stadt Milas näherte sich das Feuer einem Wärmekraftwerk. Die Situation sei sehr ernst, sagte der Bürgermeister in einem Video im Onlinedienst Twitter.
Nach Angaben der türkischen Regierung wurden seit der vergangenen Woche im ganzen Land 145 Brände registriert. Neun Feuer waren demnach am Montag noch nicht gelöscht. Mehr als 5.000 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Auch die Polizei kündigte an, mit Wasserwerfern bei den Löscharbeiten zu helfen.
Am Montag hatte die EU Löschflugzeuge in die Türkei geschickt, um bei der Bekämpfung der Waldbrände zu helfen. Für die Türkei sind es die schlimmsten Brände seit gut einem Jahrzehnt. Seit Jahresbeginn wurden nach Behördenangaben schon fast 95.000 Hektar Fläche durch die Brände zerstört.
Acht Menschen kamen bei den Waldbränden in der Türkei bisher ums Leben. (rm/agt)
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