Wasser, Stausee und die Kühlung des KKW Saporischschja 

Ein großes Kühlbecken in der Nähe des KKW ist voll und reicht, um die Anlage für einige Monate zu versorgen. Doch der Wasserpegel des defekten Stausees ist unter eine kritische Marke gefallen.
Wasser fließt über den zerstörten Staudamm. In der Nacht zum Dienstag war der Kachowka-Staudamm des Flusses Dnipro durch eine Explosion schwer beschädigt worden.
Wasser fließt über den zerstörten Staudamm. In der Nacht zum Dienstag war der Kachowka-Staudamm des Flusses Dnipro durch eine Explosion schwer beschädigt worden.Foto: Stringer/AP/dpa
Epoch Times8. Juni 2023


Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms reicht das Wasser des Stausees nach ukrainischen Angaben nicht mehr aus, um die Reaktoren im rund 150 Kilometer entfernten Kernkraftwerk Saporischschja zu kühlen.

Der Wasserpegel des Sees sei „unter die kritische Marke von 12,70 Meter“ gefallen, sagte der Chef des ukrainischen Betreiberunternehmens Ukrhydroenergo, Igor Syrota, am Donnerstag im ukrainischen Fernsehen. Das bedeute, dass der See die Kühlbecken des KKW nicht länger mit Wasser versorgen könne, fügte er hinzu.

Der Leiter der Internationale Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, der die Anlage in der kommenden Woche besuchen will, hatte in dieser Woche bereits vor einem fallenden Wasserpegel gewarnt. Liege dieser unter 12,70 Meter, könne das Wasser nicht mehr abgepumpt werden, um die Kühlkreisläufe des Kraftwerks zu versorgen.

Nun kommt es auf das Kühlbecken an

Das Wasser, das sich aktuell in den Becken befinde, reiche noch aus, um die Anlage „für einige Zeit“ zu kühlen, hatte Grossi am Dienstag gesagt. Auch ein großes Kühlbecken in der Nähe des KKW sei voll und hätte genügend Wasser gespeichert, um die Anlage für einige Monate zu versorgen. Daher sei es entscheidend, dass dieses intakt bleibe, sagte er.

Die Reaktoren des von Russland besetzten Atomkraftwerks Saporischschja sind bereits abgeschaltet. Der Brennstoff in den Reaktorkernen und in den Lagerbecken müssen jedoch ständig gekühlt werden, um eine Kernschmelze und die Freisetzung von Radioaktivität in die Umwelt zu verhindern.

Der in russisch besetztem Gebiet liegende Kachowka-Staudamm am Dnipro war bei einer Explosion in der Nacht zum Dienstag teilweise zerstört worden, große Mengen Wasser traten aus. Kiew und Moskau werfen sich gegenseitig vor, für den Vorfall verantwortlich zu sein. (afp)



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