Wechsel von Schwedens Chef-Epidemiologen zur WHO doch noch nicht perfekt

Zu Monatsbeginn hieß es, dass der schwedische Chef-Epidemiologe Anders Tegnell einen hochrangigen WHO-Posten übernehmen soll. Jetzt wurde bekannt, dass diese Meldung zu voreilig war.
Titelbild
Der schwedische Epidemiologe Anders Tegnell.Foto: ESSICA GOW/TT News Agency/AFP via Getty Images
Epoch Times26. März 2022

Schwedens zentrale Gesundheitsbehörde hat ihre Ankündigung vom Monatsbeginn, ihr Chef-Epidemiologe Anders Tegnell übernehme eine hochrangige Position bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO), als voreilig zurückziehen müssen. „Das Verfahren zu Anders‘ neuem Posten hat leider länger gedauert wegen eines Missverständnisses unsererseits hinsichtlich des administrativen Procedere“, sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde FHM, Christer Janson, am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Anders als von der Behörde angenommen, sei das Berufungsverfahren noch nicht abgeschlossen.

Die FHM hatte vor zweieinhalb Wochen verkündet, der Epidemiologe wechsele auf einen Posten, auf dem er als „führender Experte“ in einem neuen WHO-Team für die Koordination der Zusammenarbeit mit dem UN-Kinderhilfswerk Unicef und der internationalen Impfallianz Gavi zuständig sei. Zu seinen Aufgaben werde es gehören, Corona-Impfstoffe für Länder in aller Welt verfügbar zu machen.

Später berichtete die schwedische Zeitung „Svenska Dagbladet“ aber, die FHM habe die Mitteilung als voreilig anerkennen müssen. Behördensprecher Janson antwortete AFP auf die Frage, ob Tegnells Ernennung durch die WHO dennoch erfolgen werde: „Die Behörde hat derzeit keine weiteren Informationen. Wir hoffen, dass es möglich sein wird, eine Lösung zu finden.“ Dass Tegnell, der sich mit seinen 65 Jahren dem Rentenalter nähert, die FHM verlässt, gilt aber weiterhin.

Tegnell ist maßgeblich für die schwedische Sonderstrategie im Umgang mit der Corona-Pandemie verantwortlich. Schweden setzte vor allem auf freiwillige Maßnahmen der Bürger und verzichtete auf rigorose Schritte. So verhängte das Land im Gegensatz zu anderen europäischen Staaten wie Deutschland nie einen Lockdown, auch galt bis auf wenige Ausnahmen keine Maskenpflicht. Tegnell argumentierte dabei, dass rigorosere Methoden nicht effektiv genug seien, um ihren Einsatz zu rechtfertigen. (afp)



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