Wegen riskanter Experimente: US-Regierung setzt Finanzierung für Wuhan-Labor aus

Nachdem immer mehr, auch offizielle Quellen, davon ausgehen, dass das Institut für Virologie Wuhan (Wuhan-Labor) für die Freisetzung des COVID-19-Virus verantwortlich sein soll, will das US-Gesundheitsministerium dem Institut keine weiteren Zuschüsse mehr gewähren, heißt es in einem Memorandum.
Titelbild
Das P4-Labor, das die höchste biologische Sicherheitsstufe gewährleisten soll, im Institut für Virologie in Wuhan, China, am 17. April 2020.Foto: Hector Retamal/AFP via Getty Images
Von 21. Juli 2023

Das US-Gesundheitsministerium (Department of Health and Human Services, HHS) hat dem Institut für Virologie Wuhan (Wuhan Institute of Virology, WIV) den Zugang zu US-Zuschüssen verweigert, so ein HHS-Mitarbeiter in einem Memorandum vom 17. Juli.

2014 gewährte das US-amerikanische nationale Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (National Institute of Allergy and Infectious Disease, NIAID) der ökologischen Gesundheitsallianz (EcoHealth Alliance), einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz in den Vereinigten Staaten, die sich offiziell auf die Erforschung neu auftretender Infektionskrankheiten konzentriert, einen Zuschuss für ein Projekt mit der Bezeichnung „Untersuchung des Risikos der Entstehung von Fledermaus-Coronaviren“.

Das WIV erhielt auf diesem Weg mehr als 1,4 Millionen Dollar von der US-Regierung für Tests im Rahmen des Projekts, das Experimente zur Erhöhung der Schädlichkeit eines Fledermaus-Coronavirus umfasste. Mäuse, die mit einer modifizierten Version des Virus infiziert wurden, erkrankten schwerer als Mäuse, die mit dem ursprünglichen Virus infiziert waren.

Dies stehe im Widerspruch zu den Bedingungen des Zuschusses, so der Vertreter des HHS. Die US-Behörden hätten dem WIV ermöglicht, diese Schlussfolgerung anzufechten, das Institut habe davon aber keinen Gebrauch gemacht.

Es bestehe daher die Gefahr, dass das WIV nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch jetzt und in Zukunft gegen die Protokolle der Nationalen Gesundheitsinstitute der USA verstoße. Diese hätten die Fördermittel zur Verfügung gestellt und seien Teil des HHS, fügte der Vertreter hinzu. „Daher habe ich entschieden, dass die sofortige Aussetzung der Zahlungen an das WIV notwendig ist, um ein mögliches Risiko für die öffentliche Gesundheit zu minimieren.“

Die Aussetzung ist vorübergehend. Die Behörden bereiten Maßnahmen vor, um das WIV auszuschließen oder ihm für einen größeren Zeitraum den Zugang zu US-Mitteln zu versperren. Im Falle eines Ausschlusses sind die Anforderungen an den Nachweis eines Fehlverhaltens höher, unter anderem müssen die Behörden feststellen, dass das WIV „verantwortlich“ ist.

Überfällige Entscheidung

Mehrere Gesetzentwürfe, die die Finanzierung der WIV durch die USA dauerhaft beenden könnten, haben den Kongress noch nicht passiert. Abgeordnete haben darauf hingewiesen, dass in dem Institut riskante Forschungen durchgeführt wurden und dass einige Geheimdienstmitarbeiter glauben, dass das Virus, das COVID-19 verursacht, aus dem Labor stammt.

Von den 26 Dokumenten, die das HHS in seiner Entscheidung zitiert, wurden alle bis auf drei vor Februar 2022 erstellt.

„Es war höchste Zeit, dass die Regierung Biden diese Entscheidung trifft, aber sie verdient keine Anerkennung dafür, nun endlich das zu tun, was die Beweise und Fakten verlangen. Es ist empörend, dass es so lange gedauert hat“, sagten die Republikaner Cathy McMorris Rodgers, Brett Guthrie und Morgan Griffith in einer gemeinsamen Erklärung.

Rodgers ist Vorsitzende des Energie- und Handelsausschusses des US-Repräsentantenhauses, Guthrie und Griffith leiten jeweils einen Unterausschuss des Gremiums.

Das HHS hat auf eine Bitte um Stellungnahme nicht reagiert.

Eine Anfrage an die auf der WIV-Website angegebene Adresse wurde mit dem Vermerk „unzustellbar“ zurückgesandt.

Nach Erhalt der Mitteilung über den vorgeschlagenen Ausschluss hat das WIV die Möglichkeit, gegen den Vorschlag zu protestieren. Der für die Aussetzung und den Ausschluss zuständige Beamte des HHS, von dem die neue Mitteilung stammt, wird nach Prüfung der Antwort die endgültige Entscheidung treffen.

Eine Aussetzung dauert in der Regel nicht länger als ein Jahr, ein Ausschluss nicht länger als drei Jahre.

Sowohl die Aussetzung als auch der Ausschluss verhindern weitgehend, dass eine Regierungsbehörde – auch außerhalb des HHS – dem WIV weitere Mittel zur Verfügung stellt. Eine andere Behörde könnte jedoch entscheiden, dass die Vorteile der Finanzierung des Instituts die Risiken überwiegen und das Institut trotz der Maßnahme des HHS finanzieren.

Neue Auflagen bereits 2016

Die US-Behörden informierten EcoHealth im Jahr 2016, dass die Regierung ihren Zuschuss mit weiteren Auflagen verbunden habe. Eine davon war die Anforderung, dass alle Experimente sofort gestoppt werden müssen, wenn sich herausstellt, dass ein neues Virus mindestens zehnmal so schnell wächst wie das ursprüngliche Virus. Ein solcher Anstieg sei 2018 oder 2019 eingetreten.

Nach Angaben der US-Regierung informierte das WIV EcoHealth jedoch erst 2021. EcoHealth gab an, die Behörden kurz nach Durchführung der Experimente informiert zu haben. Die US-Behörden bestreiten nicht, diese Information erhalten zu haben, gehen aber davon aus, dass sich die Meldung wahrscheinlich auf einen anderen Versuch bezog.

Das WIV habe es auch versäumt, auf wiederholte Anfragen nach Dokumenten zu reagieren, die die Einhaltung der Förderbedingungen belegen sollten, einschließlich der Dokumentation der Experimente, so die HHS.

Die Nichteinhaltung der Bedingungen bedeute, dass die Forschung nicht angemessen überwacht worden sei, erklärte die Aufsichtsbehörde des HHS im Januar und empfahl den Beamten, den Ausschluss des WIV in Erwägung zu ziehen.

Kündigung und ihre Aufhebung

Unter Präsident Donald Trump kündigte das HHS zunächst die Förderung für 2020 auf. Die Behörde machte die Kündigung bald rückgängig, setzte aber die Finanzierung aus, bis EcoHealth und WIV bestimmte Bedingungen erfüllten, da Informationen vorlagen, die „ernsthafte Bedenken hinsichtlich der biologischen Sicherheit“ der Laborarbeit aufwarfen.

Im Jahr 2022 teilte das HHS EcoHealth mit, dass es keine weiteren Gelder im Rahmen des Zuschusses an das WIV überweisen könne. Im Jahr 2023 erneuerte die Behörde den Zuschuss für EcoHealth. Diese Verlängerung ermöglichte es der gemeinnützigen Organisation, die Mittel an eine Universität in Singapur weiterzuleiten.

Die Republikaner forderten die Regierung auf, zu erwägen, EcoHealth von künftigen Finanzierungen auszuschließen, insbesondere nachdem bekannt geworden war, dass einer der letzten Zuschüsse an die Gruppe von Dr. Anthony Fauci unterzeichnet worden war, obwohl dieser nicht ordnungsgemäß in seiner Position als Direktor des NIAID bestätigt worden war.

EcoHealth reagierte nicht auf eine Aufforderung zur Stellungnahme. Die Gruppe verteidigte ihr Vorgehen und behauptete, dass die Experimente, die die Wirksamkeit eines Fledermaus-Virus erhöhten, nicht gegen die Förderbedingungen verstießen.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „US Government Suspends Funding to Wuhan Lab Over Risky Experiments“ (deutsche Bearbeitung jw)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion