Weltweit erste Datingportale vermitteln ungeimpfte Partner

Die Corona-Pandemie geht, der Impfstatus bleibt. Für viele spielt bei der Partnersuche eine Frage weiterhin eine entscheidende Rolle: „Bist du geimpft?“
Erste Dating-Portale vermitteln ungeimpfte Partner
Menschen sind auf der Suche nach einem gleichgesinnten Partner. Symbolbild.Foto: iStock
Epoch Times15. Februar 2023

Zeiten, in denen man an der Tür eines Einkaufshauses seine Maske zurechtrücken und sein Corona-Impfzertifikat vorzeigen muss, sind vorbei. Doch bis heute klafft ein tiefer Graben zwischen Geimpften und Ungeimpften – so auch bei der Partnerwahl.

Nachdem die Singlebörsen wie Tinder, Bumble und Co während der Pandemie Impfsticker als Feature eingeführt hatten, wuchs auch bei vielen Ungeimpften der Wunsch, Gleichgesinnte bei der Partnersuche zu finden. Weltweit entstehen seitdem immer mehr Datingportale, die ungeimpfte Singles zusammenbringen.

Datingplattformen für Ungeimpfte gehen online

Dating für „bewusste und impffreie Menschen“, die lieber „Händchenhalten statt Abstand halten“, so wirbt die Schweizer Onlineplattform Conscious:Love – früher Impffrei:Love – mit rund 15.000 Mitgliedern. Für 21 Euro im Monat gibt es den Premiumzugang und eine erhöhte Chance, einen ungeimpften Partner fürs Leben zu finden.

Auf eine ähnliche Idee kamen auch die beiden Freundinnen Shelby Thomson und Heather Pyle aus Maui, Hawaii. Sie wollten es ungeimpften Menschen erleichtern, Kontakte zu knüpfen, die während der Pandemie medizinisch „diskriminiert“ wurden.

Im Mai 2021 brachten Thomson und Pyle die Datingapp „Unjected“ („Ungeimpft“) in die Google- und Apple-Stores. Kurz nach dem Start erhielten sie jedoch zahlreiche Hassmails, gefolgt von negativen Medienberichten.

Apple beschloss kurzerhand, „Unjected“ aus dem App Store zu entfernen, da es angeblich medizinische Desinformationen enthält. Als auch Google damit drohte, die App zu sperren, suchten die beiden Geschäftsfrauen nach Alternativen.

Thomson erklärte gegenüber der Epoch Times: „Wir dachten, okay, die Bigtechwelt ist nicht unser Freund. Sie wollen nicht, dass wir existieren. Sie werden immer alles tun, um sicherzustellen, dass wir zensiert oder vom Netz genommen werden.“ Unjected.com ging wenige Monate später über den Webdomain-Hoster GoDaddy online.

Mehr als eine Datingplattform für Ungeimpfte

Unjected sei allerdings nicht nur eine Datingplattform für Ungeimpfte, erklärte Thomson weiter. Auf der Website können Ungeimpfte auch „mRNA-freie“ Samen- oder Blutspenden anbieten und suchen.

Den Partnervermittlungsservice allein nutzten laut der Gründerin rund 110.000 Abonnenten in 85 Ländern. Monatlich würden etwa 3.000 bis 5.000 neue Nutzer hinzukommen. Das Geschäft läuft gut. Die Datingwebsite wuchs im Jahr 2021 besonders rasant, meinte die Gründerin. Grund sei, dass sehr viele ungeimpfte Menschen durch die Corona-Vorschriften ihren Arbeitsplatz verloren hätten.

Auch mit Blick auf die Zukunft sieht Thomson eine positive Entwicklung für „Unjected“. „Ich sehe [unter den Ungeimpften] das Bedürfnis nach Partnerschaften und Freundschaften. Dieser Bedarf wird wachsen, denn Menschen wollen Liebe finden und Familien gründen.“ Geht man von diesem Trend aus, wird die Kategorisierung der Menschen in Geimpfte und Ungeimpfte in absehbarer Zeit wohl bleiben.

Massives Datenleck

Für viel Aufruhr sorgte im Juli 2022 ein massives Datenleck auf der Website, bei dem sämtliche Nutzerdaten offengelegt wurden. Wie das digitale Nachrichtenportal „Daily Dot“ berichtete, war das Admin-Dashboard von „Unjected“ zwischenzeitlich für jeden frei zugänglich. Zugang zum Dashboard sollten eigentlich nur Administratoren haben, die Seiten hinzuzufügen, bearbeiten oder deaktivieren können.

Ein Sicherheitsforscher und Programmierer, der im Internet unter dem Namen GeopJr bekannt ist, soll laut dem Bericht die Schwachstelle entdeckt haben. Mit einem angelegten Testaccount konnte er ohne Probleme auf Nutzerinformationen wie Name, Geburtsdatum, E-Mail-Adresse und falls angegeben die Postadresse zugreifen.

Kunden von „Unjected“ reagierten empört. „Ich nehme meine Privatsphäre und Sicherheit sehr ernst und Ihre App hat mehrfach das Vertrauen, die Sicherheit, die Privatsphäre und die Sicherheit verletzt“, zitierte „Daily Dot“ einen Nutzer. „Ich stimme zu, dass diese Seite offline genommen werden sollte, bis sie alle Sicherheitsprobleme gelöst haben“, schrieb ein anderer Nutzer. Die schwerwiegendsten Sicherheitslücken wurden umgehend behoben. (dl)

(Mit Material von The Epoch Times)



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