Weltweite Sorge um Corona 2.0 aus China wächst – erste Länder beschließen Maßnahmen

Chinas COVID-19-Ausbruch hat die Länder weltweit alarmiert, nachdem das Pekinger Regime zudem die Reisebeschränkungen für das Ausland gelockert hat. Nun wächst die Sorge nach einer neuen gefährlicheren Virusvariante.
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Passagiere am 8. Dezember 2022 auf dem internationalen Flughafen in Hongkong.Foto: Isaac Lawrence/AFP via Getty Images
Epoch Times29. Dezember 2022

Nach dem COVID-19-Ausbruch in China werden erste Einreisebeschränkungen für Reisende aus dem Land eingeführt. Die Nachbarländer Japan und Indien haben bereits strenge Kontrollmaßnahmen angekündigt, ebenso die USA – und Italien als erstes europäisches Land.

In den ersten 20 Tagen des Dezembers haben sich schätzungsweise 248 Millionen Menschen in China mit COVID-19 angesteckt, wie Beamte auf einer internen Sitzung der Nationalen Gesundheitskommission Chinas am 21. Dezember mitteilten. Dies entspricht etwa 18 Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes.

US-Virologe warnt: Öffnung der Grenzen „extrem unverantwortlich“

Ein amerikanischer Gesundheitsexperte bezeichnete die Öffnung der Grenzen Chinas als „extrem unverantwortlich“.

Wenn sie den Ausbruch nicht unter Kontrolle bringen, verbreiten sie ihn in der ganzen Welt“, sagte der amerikanische Virologe Sean Lin gegenüber der Epoch Times.

„So wie damals als COVID in Wuhan ausbrach, durften Menschen, die sich in Wuhan infiziert hatten, in die ganze Welt reisen. Die Strategie ist jetzt die gleiche wie damals“.

Lin war Laborleiter am Walter Reed Militärforschungsinstitut. Das ist die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in den USA. Sie untersteht direkt dem US-Verteidigungsministerium.

Italien führt verpflichtende Tests ein

Nach der Aufhebung der meisten Corona-Beschränkungen in China hat Italien am Mittwoch als erstes europäisches Land verpflichtende Corona-Tests für Einreisende aus dem bevölkerungsreichen Land eingeführt.

Diese Maßnahme sei „unerlässlich, um die Überwachung und Identifizierung aller Varianten des Virus zum Schutz der italienischen Bevölkerung sicherzustellen“, sagte der italienische Gesundheitsminister Orazio Schillaci.

Bereits am Dienstag hatte die norditalienische Region Lombardei entsprechende Tests eingeführt. Flugpassagiere aus China müssen sich laut Außenministerium bis mindestens 30. Januar am Mailänder Flughafen Malpensa Corona-Tests unterziehen.

Die Lombardei war zu Beginn der Pandemie im Jahr 2020 eine der am schwersten betroffenen Regionen weltweit. Insbesondere die Stadt Bergamo war damals zum Hotspot Europas geworden.

Deutschland und Großbritannien erwägen derzeit keine Einschränkungen für chinesische Reisende, räumten aber ein, dass sie die Situation genau beobachten. Die EU-Kommission berät am Donnerstag über ein koordiniertes Vorgehen.

Einreise in die USA nur noch mit negativem Test

Auch die USA haben mittlerweile eine Testpflicht beschlossen. Reisende aus China, Hongkong und Macau müssen ab dem 5. Januar einen aktuellen negativen Corona-Test vorlegen, um in die USA einreisen zu können. Das hat die US-Gesundheitsbehörde CDC am Mittwoch angekündigt. Die Testpflicht soll unabhängig von der Nationalität der Reisenden und deren Impfstatus gelten.

„In der internationalen Gemeinschaft wächst die Besorgnis über die anhaltende COVID-19-Infektionswelle in China und den Mangel an transparenten Daten – einschließlich genomischer Virensequenzdaten“, erklärten US-Beamte.

Sie betrifft zudem Reisende aus China, die über ein anderes Land in die USA einreisen, und gilt auch bei Reisen zu anderen Zielen, bei denen die USA nur ein Zwischenstopp ist. Fluggäste, die mehr als zehn Tage vor dem Flug positiv getestet wurden, können anstelle eines negativen Testergebnisses einen Nachweis über die Genesung von COVID-19 vorlegen.

Die Gesundheitsbehörde will mit diesem Schritt eigenen Angaben zufolge die Ausbreitung von COVID-19 in den Vereinigten Staaten verlangsamen, da es an angemessenen und transparenten epidemiologischen und genomischen Sequenzdaten aus China fehle.

„Diese Daten sind von entscheidender Bedeutung, um den Anstieg der Fälle wirksam zu überwachen und das Risiko der Einschleppung einer neuen, bedenklichen Variante zu verringern“, teilte die Behörde mit.

Vor den USA hatten bereits Italien, Japan, Indien und Malaysia die Regelungen für Einreisen aus China verschärft.

Japan beschränkt Direktflüge

Japan will ab dem 30. Dezember COVID-19-Tests für alle Reisende aus China vorschreiben. Der japanische Premierminister Fumio Kishida kritisierte vor allem den Mangel an Transparenz der Kommunistischen Partei Chinas hinsichtlich des COVID-19-Ausbruches. Dies würde es schwieriger machen, die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen zu bestimmen.

Die offiziellen Zahlen der chinesischen Regierung, von unabhängigen Organisationen sowie von lokalen Behörden weisen große Diskrepanzen auf. Die Direktflüge zwischen China und Japan werden vorerst auf vier große japanische Flughäfen beschränkt.

Die neue Verordnung soll die „schnelle Zunahme von Infektionen“ in Japan verhindern. Sie zielt nicht darauf ab, den weltweiten Personenverkehr zu stoppen, erklärte der Premierminister. Japan hat auch die geplante Erhöhung der Zahl der Flüge mit China gestoppt.

Indien

Am 24. Dezember ordnete Indien negative COVID-19-Tests für Reisende aus China, Japan, Hongkong, Südkorea und Thailand an.

Wenn Passagiere aus diesen Ländern positiv auf COVID-19 getestet werden oder Symptome zeigen, werden sie unter Quarantäne gestellt. Zudem testet Indien stichprobenartig zwei Prozent aller international Reisenden, die an seinen Flughäfen ankommen.

Auch Malaysia hat neue Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen für chinesische Reisende eingeführt. In Taiwan werden einreisende Reisende ab dem 1. Januar auf COVID-19 getestet. Passagiere aus China müssen sich bei der Einreise einem PCR-Tests unterziehen.

Bestattungsinstitute in China unter Druck

Der rasche Anstieg der Infektionen hat Chinas Krankenhäuser und Bestattungsinstitute stark unter Druck gesetzt. China meldete am Dienstag offiziell drei Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19, am Montag war es noch einer. Laut einem Bericht von „Reuters“ dürften diese Zahlen jedoch nicht mit den Meldungen der Bestattungsunternehmen übereinstimmen.

In dem Bestattungsinstitut Dongjia in der südwestlichen Stadt Chengdu, einem der größten in der Region, finden ständig Beerdigungen statt.

Wir müssen das jetzt etwa 200 Mal am Tag machen“, sagte ein Bestattungsunternehmer gegenüber „Reuters“. „Wir sind so beschäftigt, dass wir nicht einmal Zeit zum Essen haben. Das ist seit der Lockerung der Fall. Vorher waren es etwa 30-50 pro Tag.“

Peking hat seine strengen COVID-19-Beschränkungen Anfang dieses Monats gelockert, nachdem es in der Vergangenheit vermehrte Proteste wegen der drakonischen Maßnahmen gab. Aufgrund der fehlenden Planung war das Gesundheitssystem auf den raschen Anstieg der Fälle in der Bevölkerung schlecht vorbereitet.

Die Apothekenregale sind leer geräumt, die Krankenhäuser und andere Dienste überlastet. Die Strafverfolgungsbehörden und die Gerichte wurden aus Personalmangel geschlossen.

In einem Interview mit der Epoch Times sagte der in Australien lebende chinesische Historiker Li Yuanhua, dass Peking nun versuche, durch Masseninfektionen eine Herdenimmunität zu erreichen, um seine Wirtschaft wieder anzukurbeln. „Der Kommunistischen Partei Chinas geht es nur um Macht … Sie kümmert sich nie um die Menschen“, sagte er. (nh)

(Mit Material von Nachrichtenagenturen und The Epoch Times)



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