Wer ist die Hamas? Die führenden Persönlichkeiten? Ihr Ziel ist die Zerstörung Israels

Die EU, die USA und Israel stufen die Hamas als Terrororganisation ein. Der bewaffnete Arm der Hamas sind die Essedin-al-Kassam-Brigaden, die sich auch zu dem großangelegte Angriff auf Israel bekannten. Beteiligt ist auch die Terrororganisation Islamischer Dschihad.

Analysten der Epoch Times Israel warnen: „Es handelt sich nicht um einen gleichberechtigten oder ausgewogenen Kampf zwischen Ländern, sondern um eine Terrorgruppe, die Hamas, die in Israel eindringt und unbewaffnete Zivilisten tötet und entführt.“ Sie weisen die internationale Gemeinschaft darauf hin: „Die Hamas betreibt massive Propaganda gegen Israel, wie im psychologischen Krieg.“ Das betreffe auch Zahlen von Toten und Verletzten.

Die radikalislamische Hamas wurde kurz nach Beginn der ersten Intifada im Dezember 1987 gegründet. Hamas ist die Abkürzung der arabischen Bezeichnung für „Islamische Widerstandsbewegung“. Das Wort selbst bedeutet „Eifer“. Programmatisches Ziel der Hamas ist die Zerstörung Israels und die Errichtung eines islamischen Staates Palästina.

Ableger der Muslimbruderschaft

Die Bewegung entstand als Ableger der ägyptischen Muslimbruderschaft und verstand sich als Gegenpol zur Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO.

Sie trat zunächst als reine Wohltätigkeitsorganisation auf und gründete Schulen und andere soziale Einrichtungen, was ihr in der verarmten Bevölkerung des Gazastreifens große Popularität einbrachte und zu ihrem Sieg bei den bisher letzten Wahlen in den palästinensischen Gebieten 2006 führte.

Danach verschärften sich die Rivalitäten mit der Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Nach Gefechten mit Fatah-Kämpfern übernahm die Hamas im Sommer 2007 die Kontrolle im Gazastreifen. Israel verhängte daraufhin eine Blockade über das dicht besiedelte Küstengebiet.

Wer sind die führenden Beteiligten?

Wer sind die führenden Persönlichkeiten des militärischen Flügel der Hamas? Bei der Suche danach fallen vor allem diese vier Namen: Mohammed Deif, Saleh al-Arouri, Marwan Issa und Yahya Sinwar.

Das „Gehirn“ des militärischen Flügels

Mohammed Ibrahim Al-Masri, besser bekannt als Mohammed Deif, ist der Oberbefehlshaber des militärischen Flügels der Hamas. Er war es, der eine Sprachnachricht veröffentlichte, die den Beginn der Operation „Al-Aqsa Flood“ ankündigte. Deif, 58, Sohn einer palästinensischen Flüchtlingsfamilie, die sich im Flüchtlingslager Khan Younis niedergelassen hat, begann während seines Studiums an der Islamischen Universität Gaza aufzufallen.

Er übernahm die Ideologie der Muslimbrüder und schloss sich der Hamas an. Im Jahr 1989 saß er für etwa eineinhalb Jahre in einem Gefängnis von Israel. Nach seiner Freilassung begann er in den frühen 1990er Jahren, den militärischen Flügel der Hamas im Westjordanland aufzubauen. Im Mai 2000 wurde er von der palästinensischen Autonomiebehörde verhaftet, entkam jedoch mit Beginn der Zweiten Intifada.

Deif wird als das „Gehirn“ des militärischen Flügels betrachtet. Er hält sich an einem geheimen Ort im Gazastreifen auf und benutzt nach Berichten aus Angst um seine Sicherheit weder ein Mobiltelefon noch andere technologische Mittel. Während des Attentatsversuchs im Jahr 2014 wurden seine Frau und sein kleiner Sohn getötet. Deif wurde während der Mordversuche verletzt und ist auf einen Rollstuhl angewiesen.

Stellvertreter

Saleh al-Arouri ist offiziell der stellvertretende Vorsitzende des politischen Büros der Hamas, hat sich aber in den letzten Jahren als einer der herausragenden Terrorplaner im Westjordanland etabliert. Er trat 1987 der Hamas bei und gilt als einer der Gründer ihres militärischen Flügels. Er ist seit 2010 Mitglied des politischen Büros der Hamas. In der Vergangenheit verbrachte er von 1992 bis 2010 insgesamt 18 Jahre in einem israelischen Gefängnis. Der 57-jährige Al-Arouri wurde im Dorf Aroura bei Ramallah geboren und studierte islamisches Recht (Scharia) an der Universität Hebron.

Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis verließ er das Gebiet und verbrachte einige Jahre in der Türkei, zog jedoch später in andere Länder wie Katar und Malaysia. Nach letzten Informationen hat er sich in Dahieh, einer Hochburg der Hisbollah in der libanesischen Hauptstadt Beirut, niedergelassen.

Verbindungen zum Iran

Marwan Abd al-Karim Issa, Kommandant der Al-Qassam-Brigaden und Stellvertreter von Mohammed Deif, wurde zwischen 1987 und 1993 wegen seiner Mitgliedschaft in der Hamas von Israel festgenommen. Später wurde er von der Palästinensischen Autonomiebehörde festgenommen, aber mit dem Ausbruch der Zweiten Intifada im Jahr 2000 freigelassen. Issa, der fließend Hebräisch spricht, wurde während der Konfrontationen mit Israel im Gazastreifen 2004 verletzt.

Er tritt nicht öffentlich auf, und sein einziges bekanntes Foto aus den letzten Jahren wurde veröffentlicht, nachdem er es 2021 geschafft hatte, in das politische Büro der Hamas in Gaza gewählt zu werden.

Issa gilt als derjenige, der das Tunnelprojekt der Hamas leitete, eine Kommando-Einheit aufbaute und für die Verbindung zwischen dem Iran und dem militärischen Flügel der Hamas in Gaza verantwortlich ist.

Führer der Hamas im Gazastreifen

Yahya Sinwar ist ein Führer der Hamas im Gazastreifen, geboren im Flüchtlingslager Khan Yunis. Er ist seit 1987 Mitglied der Hamas. 1988 wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt, nachdem er des Aufbaus des Sicherheitsmechanismus der Hamas beschuldigt wurde. Er verblieb im israelischen Gefängnis bis 2011, als er im Rahmen des Abkommens für den entführten Soldaten Gilad Shalit freigelassen wurde.

Nach seiner Freilassung wurde er 2012 in die Leitung der Hamas gewählt, wo seine Aufgabe darin bestand, die militärische Flügel zu überwachen. 2015 wurde er von der Hamas zum Beauftragten für Gefangenenangelegenheiten ernannt und wurde verantwortlich für die Verhandlungen mit Israel über die Freilassung von Gefangenen, jedoch ohne Ergebnisse. 2017 löste er Ismail Haniyeh als Führer der Hamas im Gazastreifen ab. Sinwar gilt als beliebt bei der militärischen Führungsspitze der Hamas und seine Rolle besteht darin, zwischen dem militärischen und dem politischen Flügel zu vermitteln.

Ein weiterer hochrangiger Militärbeamter der Hamas, obwohl auf Feldebene, ist Ahmed Jendur, der für die nördliche Brigade der Hamas im Gazastreifen verantwortlich ist und dessen Truppen 2006 Gilad Shalit gefangen nahmen. (ks)

(Mit Material der afp)