„Wie Deutschland vor 20 Jahren“: Darum wandern immer mehr Deutsche nach Ungarn aus

Immer mehr Deutsche zieht es nach Ungarn, so ein ungarischer Politologe. Günstige Immobilien, hochgehaltene Werte wie Kirche, Familie und mehr Sicherheit, ziehen die Deutschen an. Durch die Migrationskrise wurde die Auswanderung nun beschleunigt.
Titelbild
Viktor Orban, Premierminister von Ungarn, spricht zu den Medien bei einem Treffen der CSU bayerischen Christdemokraten Bundestagsfraktion in Kloster Banz am 23. September 2015 in Bad Staffelstein.Foto: by Sean Gallup / Getty Images
Epoch Times30. Mai 2016

Wegen der Flüchtlingskrise verlassen offenbar immer mehr Deutsche die Bundesrepublik. Zielland: Ungarn. Viele Bundesbürger sind unzufrieden mit der Flüchtlingspolitik der deutschen Kanzlerin und einige verlassen deswegen sogar ihre eigene Heimat.

Seit September des vergangenen Jahres bekommen ungarische Immobilienmakler zahlreiche Anfragen von deutschen Auswanderern. "Von zehn Anfragen sind acht Stück, die aus diesem Grund Deutschland verlassen wollen. Aus dem Grund wegen der Flüchtlinge und was sie dann mehr zahlen müssen", wird Immobilienmakler Ottmar Heide von "Focus-Online" zitiert.

Vor allem rund um den Plattensee fühlten sich die Deutschen besonders wohl. Dort gibt es bereits eine große deutsche Community. Migranten hingegen leben dort kaum. Der Grund dafür ist die restriktiven Flüchtlingspolitik von Premierminister Virktor Orban. Ungarn schottete sich schnell ab, Orban ließ Zäune an den Grenzen errichten.

Schlechte Erfahrungen mit Muslimen

Ungarn habe in den 150 Jahren türkischer Besatzung schlechte Erfahrungen mit Muslimen gemacht, erklärt der Budapester Politologe Zoltan Kiszelly gegenüber dem Magazin. Dies zeige sich noch immer in der Haltung der Bevölkerung. Deswegen seien Flüchtlinge und speziell Muslime nicht willkommen.

Doch schon vor der Flüchtlingskrise gab es unter Westeuropäern speziell Deutschen den Trend nach Ungarn auszuwandern. Seit der Migrationskrise habe es einen Schub gegeben. Dies läge vor allem an Orbans Politik. Auf europäischer Ebene biete Ungarn die Alternative zur liberalen Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Merkel. Diese markante und ablehnende Haltung gegenüber Migranten sei bei den Westeuropäern, die sich ebenfalls einen solchen Kurs wünschen, populär geworden.

"Wie Deutschland vor 20 Jahren"

"Die öffentliche Sicherheit in Ungarn ist gut und hat sich stetig verbessert in den letzten Jahren", sagt Politologe Kiszelly. Außerdem würden in Ungarn konservative Werte wie Kirche und Familie hochgehalten. Dieses Gefühl fehle vielen Deutschen in ihrem Heimatland. "Ungarn fühlt sich an wie Deutschland vor 20 Jahren", beschreibt es Kiszelly.

Zudem ist das Leben in Ungarn relativ billig, Grundstücks- und Häuserpreise sind niedrig. Mit einem Euro lässt sich wesentlich mehr anfangen als hierzulande.

Keine Kursänerdung in Ungarn

Wie Umfragen andeuten, scheint es, dass die Regierung Orbans auch 2018 im Amt bleiben wird, so Kiszelly. "Die Perspektive, dass dauerhaft wenige Flüchtlinge kommen, lockt viele Deutsche an", so der Politologe weiter.

Dies sei jedoch nicht der alleinige Grund, der die Menschen aus Deutschland treibt."Die Migrationslage hat höchstens beschleunigt, dass diese Menschen auswandern. Alleine deswegen, geht kaum jemand", sagt er. (dk)



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