Wien: Muslimisches Hochschulreferat und „Queerfeministisches Referat“ vereint gegen Alice Schwarzer

Ein angekündigter Vortrag der deutschen „Feminismus-Ikone“ Alice Schwarzer an der Universität für Angewandte Kunst in Wien hat die dortige Studentenvertretung erzürnt. Indirekt rückt sie Schwarzers Islamkritik in die Nähe islamfeindliche Übergriffe.
Titelbild
Alice Schwarzer in Mannheim (2010).Foto: Alex Grimm/Getty Images
Von 25. November 2019

Am Montagabend (25.11.) soll die Verlegerin und Autorin Alice Schwarzer im Auditorium der Universität für Angewandte Kunst (Hufak) einen Gastvortrag halten. Eingeladen hatte die als Herausgeberin der Zeitschrift „Emma“ bekannte Publizistin der Abteilungsleiter der „Klasse für Ideen – Grafik und Werbung“, Matthias Spaetgens. Im Anschluss an ihren Vortrag ist eine Diskussion geplant.

Linksverschiebung schlecht gedankt

Über Jahrzehnte hinweg galt Schwarzer als Aushängeschild der „feministischen“ Bewegung in Deutschland. Nun nimmt jedoch die „Hochschüler_innenschaft“ der Universität an ihrer Einladung Anstoß und hat dazu eine Stellungnahme veröffentlicht. Diese wird inhaltlich unterstützt von den „Muslimischen Österreichischen Hochschüler_innen“ (MÖH), dem „Queer*feministischen Referat“ an der „Hochschüler_innenschaft“ der Akademie der bildenden Künste und der Gruppe „qfm – queer feminist meetings“.

Was der bekannten Verlegerin vorgeworfen wird, läuft im Kern darauf hinaus, dass das, was Schwarzer all die Jahre vertreten hatte, nicht der „richtige“ Feminismus gewesen wäre. Dabei hat ihr Einsatz für die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs, gegen die vermeintliche „Zwangsheterosexualität“ oder gegen traditionelle Rollenbilder in der Familie in erheblicher Weise zur Verschiebung des gesellschaftlichen Konsenses in Deutschland nach links beigetragen.

„Ihre Herangehensweisen, die sie als feministisch bezeichnet, sind veraltet und inakzeptabel“, heißt es nun aber aus der Studentenvertretung. Insbesondere sorgt diese sich um „eine diskriminierungsfreie Universitätskultur und ein sicheres, solidarisches und respektvolles Umfeld für alle“, die Schwarzers Auftritt infrage stelle.

Forderung nach Wahrung des „Safe Space“

Schwarzer, so heißt es, verbreite „unter dem Deckmantel des Feminismus ihren antimuslimischen Rassismus“. Die „Emma“-Herausgeberin macht seit Jahrzehnten den Islam und dessen religiöse Lehren für Ungleichbehandlung und Missbrauch von Frauen in islamisch geprägten Ländern und Kulturen verantwortlich. Sie verfolgt zudem einen paternalistischen Ansatz zur „Befreiung“ muslimischer Einwandererfrauen von – aus Schwarzers Sicht unerwünschten – anerzogenen Einstellungen, Verhaltensweisen und Gebräuchen, insbesondere indem sie ein gesetzliches Verbot des Tragens des Kopftuchs an Schulen und im öffentlichen Dienst fordert.

Im Zusammenhang mit einem Vorfall an der Goethe-Universität Frankfurt am Main vom Mai dieses Jahres wirft man Schwarzer vor, eine „Hijab-tragende Demonstrantin in Frankfurt körperlich und verbal angegriffen“ zu haben. Eine kritische Diskussion ihrer Thesen hält man für müßig, da es vorzuziehen sei, vom „großen Angebot an Personen“ Gebrauch zu machen, die „mit Ambition zu intersektionalen feministischen Theorien forschen, […] statt immer wieder denselben problematischen Personen eine Bühne zu bieten.“

Dies gelte insbesondere angesichts eines jüngsten Vorfalls, in dem ein Student, der zuvor islamfeindliche Kommentare in sozialen Medien gepostet haben soll, eine Waffe an die Universität Wien mitgebracht habe.

Die Studentenvertreter fordern nun von ihrer Universität eine „klare Positionierung gegen Personen, die sich stetig rassistisch, transphob und sexarbeitsfeindlich äußern“. Die Universität habe, so heißt es in der Erklärung weiter, „ihrer Pflicht nachzugehen, Studierenden eine sichere Lernumgebung bereitzustellen und muss ihre Rolle als Lehrinstitution ernstnehmen“.

Eine Buchempfehlung vom Verlag der Epoch Times

Die feministische Bewegung ist ein weiteres Werkzeug, mit dem das kommunistische Gespenst die Familie zerstört hat. Eine wesentliche Behauptung des zeitgenössischen Feminismus besagt, dass neben den physiologischen Unterschieden in männlichen und weiblichen Fortpflanzungsorganen keine anderen physischen und psychologischen Unterschiede zwischen den Geschlechtern existieren. Deswegen seien die Unterschiede von Verhalten und Persönlichkeit zwischen Männern und Frauen gänzlich auf soziale und kulturelle Gründe zurückzuführen.

Nach dieser Logik sollten Männer und Frauen in allen Aspekten des Lebens und der Gesellschaft völlig gleich sein, und alle Erscheinungsformen von „Ungleichheit“ zwischen Männern und Frauen wären allein das Ergebnis einer Kultur und Gesellschaft, die unterdrückerisch und sexistisch ist.

Der zeitgenössische Feminismus duldet keine andere Erklärung für die Ungleichheit von Männern und Frauen. Die Schuld muss also der sozialen Konditionierung und der traditionellen Moral gegeben werden. Nur so ist es „politisch korrekt“. Genau darum geht es im Kapitel 8 dieses Buches:

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