Woke-Ideologie an US-Hochschulen – Journalistik-Studentin: „Es ist wie Gehirnwäsche“

Florida mag „der Ort sein, an dem Woke stirbt“, sagte der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, in mehreren seiner öffentlichen Reden. Für einige der Studenten in dem Bundesstaat liegt der Untergang der Woke-Ideologie noch in weiter Ferne. Die Worte seien stark übertrieben. Diese Ansicht teilt auch eine Bürgerrechtsgruppe, die politische Tendenzen auf dem College-Campus verfolgt und sich für die Rechte der Studenten einsetzt.
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Mia.Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Mia
Von 29. Dezember 2022

Sechs Studenten einer großen Universität in Florida haben Epoch Times ihre Erfahrungen, wie sie sagen, in einem „antichristlichen, antiamerikanischen und Weißen gegenüber feindlich gesonnenem Umfeld“ auf dem Campus geschildert. Dabei haben sie darum gebeten, anonym zu bleiben, weil sie Vergeltungsmaßnahmen befürchten. Im besten Fall fühlten sich die Studenten unwohl und im schlimmsten Fall sogar tatsächlich bedroht.

Überall im Land haben sich Eltern erfolgreich gegen die Bildungspläne der Schulbehörden gewehrt, die radikale Rassen- und Gendertheorien in den Klassen bis zur Highschool vorsahen. Dies sei in dieser Form jedoch auf Hochschulebene – dem Geburtsort der Kritischen Rassentheorie – nicht geschehen, sagten Experten gegenüber Epoch Times.

Die Kritische Rassentheorie sei im ganzen Land verbreitet, nicht nur in Florida. Religiös oder konservativ eingestellte Studenten hätten landesweit damit zu kämpfen, sich in einem Hochschulsystem zurechtzufinden, in dem sie für ihre Überzeugungen ausgegrenzt und benachteiligt werden. Sie würden ständig dazu gedrängt, ihre Überzeugungen aufzugeben.

Professorin rät Studenten zu Vorsicht

Carol Swain, Professorin für Politikwissenschaft und Recht an der Vanderbilt University im Ruhestand, kann den Zwiespalt der konservativen Jugend an den amerikanischen Hochschulen gut nachvollziehen. Swain, die immer wieder als Fernsehanalystin zur Rassenthematik auftritt, rät Studenten jedoch, sich gut zu überlegen, wo und mit wem sie an der Universität ihre Kämpfe ausfechten.

„Es gibt Schlüsselfiguren, die man in der Position haben will. Man wünscht sich natürlich, dass Konservative Universitätsprofessoren werden – oder welchen Beruf sie auch immer anstreben“, sagte Swain.

Da konservative Ansichten unter den Kommilitonen und Professoren oft unpopulär sind oder sogar verteufelt werden, könnte das verhindern, dass sie zum College zugelassen werden oder es erfolgreich abschließen, sagte Swain gegenüber The Epoch Times. Das sei strategisch gesehen ungünstig. „Denn das Land braucht junge konservative Stimmen in der Berufswelt.“

Als „Extremist“ abgestempelt

Einem Jurastudenten namens Robert [Name wurde von der Redaktion geändert] und Mitglied der National Rifle Association (NRA) wurde schnell klar, was es bedeutet, sich an der Uni als Christ mit konservativen Ansichten zu outen.

Eines Tages hätten zwei FBI-Agenten frühmorgens um 9 Uhr an seiner Wohnungstür geklopft. „Sie fragten mich, ob ich ein Extremist sei oder einer extremistischen Gruppe angehöre“, sagte er im Interview mit Epoch Times. Angeblich hätten sie einen anonymen Hinweis erhalten. „Ich bat sie, das zu definieren. Als sie zögerten, fragte ich nach, ob man als Christ oder als Mitglied der NRA als Extremist gelte. Sie verneinten das.“

Die beiden Agenten schienen „vernünftige Leute“ zu sein, sagte er. Nachdem sie mit ihm gesprochen hatten, sagten sie ihm, dass sie nicht verstünden, warum ihn jemand angezeigt hatte. Und sagten, sie wollten das Verfahren gegen ihn einstellen.

„Ich kann nicht schreiben, woran ich wirklich glaube“

Eine Journalismusstudentin namens Mia [Name wurde von der Redaktion geändert] sagte, sie fühle sich von einer Professorin schikaniert. „Ich kann nicht schreiben, woran ich wirklich glaube“, sagte Mia gegenüber Epoch Times. „Wenn ich das tue, bekomme ich eine Sechs. Um einen Kurs zu bestehen, muss ich linke Ideen befürworten. Wenn ich die Argumente wiederhole und es so darstelle, als würde ich von ganzem Herzen daran glauben, bekomme ich eine Eins.“

In den Vorlesungen ihrer Professorin gehe es um Kritik an dem angeblich „systemischen Rassismus“ in Amerika. Sie würde progressive Einstellungen zu Themen wie Einwanderung, Geschlechtsidentität, „Queer-Theorie“, Transgenderismus, religiösen Glauben und den Ideen von Karl Marx vermitteln.

Es ist wie Gehirnwäsche, wenn man für das Wiederholen der Ideen der Professorin belohnt wird und bestraft wird, dass man Dinge sagt, die gegen ihre Überzeugungen verstoßen“, sagte Mia.

Eine Studentin der Universität von Florida, die nur als Mia bezeichnet werden möchte, sitzt in den Weihnachtsferien am 22. Dezember 2022 mit ihrer Bibel zu Hause. Die Äußerung christlicher Ansichten auf dem Campus zieht den Spott von Professoren auf sich. Sie würden offen über ihren „Hass“ auf Christen sprechen, sagte sie der Epoch Times. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Mia

Eine marxistische Ideologie

Die größte Schwierigkeit bereitet den Studenten die Verherrlichung der Kritischen Rassentheorie in den Seminaren. Die Ideologie stammt ursprünglich aus dem Marxismus und teilt die Menschen anhand von Faktoren wie Hautfarbe oder sexueller Orientierung in zwei Gruppen ein – die Unterdrücker und die Unterdrückten.

Einer der führenden Architekten der Kritischen Rassentheorie ist Ibram X. Kendi. Er besuchte die A&M Universität in Florida und lehrte später an der Universität of Florida. Kendis Buch „Wie man ein Antirassist ist“ propagiert die Bekämpfung von Rassismus durch die systematische Unterdrückung der „Unterdrücker“. Diese seien in der Regel weiße Männer.

Trotz der Bemühungen des republikanischen Gouverneurs Ron DeSantis, die Vermittlung der Kritischen Rassentheorie und anderer Woke-Themen im Bildungsbereich und am Arbeitsplatz zu unterbinden, würde die Woke-Ideologie an Floridas Unis florieren, sagen Studenten.

DeSantis „Stop WOKE-Act“

Im April unterzeichnete DeSantis das Gesetz „Stop Wrongs to Our Kids and Employees Act“, auch bekannt als Stop WOKE Act. Das Gesetz verbietet diskriminierenden Unterricht an Schulen, worunter auch die Kritische Rassentheorie fällt. Zudem verbietet es Arbeitgebern, Arbeitnehmer zur Teilnahme an Antirassismusprogrammen und Schulungen zur Kritischen Rassentheorie zu verpflichten.

Das Gesetz entstand als Gegenreaktion auf den Woke-Hype an Schulen und Hochschulen. Neben der Kritischen Rassentheorie ist auch das Projekt 1619 der „New York Times“ umstritten. Viele Liberale in den USA halten es für ein Vorzeigemodell dafür, wie Kindern und Studenten Geschichte vermittelt werden sollte. Dieser Theorie nach wäre Amerika als Land auf Sklaverei gegründet und die Gründerväter der Nation Rassisten. Viele Akademiker, Historiker und Politiker lehnen das Projekt jedoch als voreingenommen ab.

Rechtliche Handhabe für Bürger

Der Stop WOKE Act soll Menschen in Florida rechtliche Schritte ermöglichen, wenn sie glauben, dass ihre Schule oder ihr Arbeitsplatz gegen das Gesetz verstößt. Dozenten und Professoren, die im Rahmen von Überprüfungen beim Lehren der Kritischen Rassentheorie erwischt werden, können dem Gesetz nach entlassen werden.

Bei einem Verstoß gegen das Stop-WOKE-Gesetz verliert eine Schule oder Universität zudem ihren Anspruch auf sogenannte Leistungsförderungen. Dabei handelt es sich um zusätzliche Gelder, die der Staat für messbare Erfolge wie hohe Abschlussquoten und beeindruckende Durchschnittsnoten von Absolventen vergibt.

Das neue Gesetz hat für einigen Protest gesorgt. Universitätsprofessoren und Studenten reichten Klage dagegen ein und behaupten, das Gesetz behindere die freie Meinungsäußerung im Klassenzimmer, verwirre die Professoren und verletze ihre Rechte des ersten Verfassungszusatzes.

Der leitende US-Bezirksrichter Mark Walker, ein Schützling von Ex-Präsident Barack Obama, hat im November eine einstweilige Verfügung gegen das Gesetz erlassen. Die DeSantis-Verwaltung hat gegen diese Entscheidung Berufung eingelegt.

„Zahnloser Tiger“

Für Robert, der jetzt im zweiten Jahr Jura studiert und sich auf Verfassungsrecht spezialisiert hat, ist Floridas neuer Stop Woke Act nur „ein zahnloser Tiger“. Die Kritische Rassentheorie und andere Theorien über angebliche „soziale Gerechtigkeit“ seien auf dem Campus allgegenwärtig, sagte er. In den Rechtskursen werde den Studenten beigebracht, die Hautfarbe bei Verbrechen und Bestrafung zu berücksichtigen.

Die Studenten diskutierten darüber, ob der „systemische Rassismus“ bei der Verurteilung von Farbigen berücksichtigt werden sollte und ob Schwarze für das gleiche Verbrechen weniger streng bestraft werden sollten als Weiße, sagte Robert. „Der neue Trend geht dahin, den Unterschied auszumachen und zu diskriminieren“, sagte er.

Als Jurastudenten „reden wir darüber, wie wir die Verfassung auseinander nehmen können“. Er erinnere sich an Studenten, die behaupten, dass die US-Verfassung von Anfang an unrechtmäßig war. Sie sei von rassistischen, alten, weißen Männern geschrieben worden. Robert zufolge habe der Professor zwar nicht gesagt, dass er diesen Standpunkt billige, er habe aber auch keine Gegenargumente geliefert.

Feindselige Umgebung

Jeff [Name von der Redaktion geändert], ebenfalls ein angehender Jurist, erzählte der Epoch Times, dass er die Globalisierung in einem Wirtschaftsseminar in einer Arbeit als „gute Sache“ darstellen musste, obwohl er sie persönlich nicht gutheiße. Das habe ihn ziemlich unter Druck gesetzt. Kritiker der Globalisierungsbewegung befürchten die Aufhebung der Souveränität der einzelnen Nationen und die Tendenz zu einer Eine-Welt-Regierung.

Studienanfängerin Ellen [Name von der Redaktion geändert] aus Florida beklagte, dass im Fach Wirtschaft Teile der Gendertheorie, des Klimawandels und der Rassenlehre gelehrt wurden. In einem Kurs wurde angemessene Berufskleidung vorgestellt – für Männer, Frauen und Menschen, die sich als beide Geschlechter oder keines von beiden identifizieren.

In einem obligatorischen Philosophiekurs herrschte die allgemeine Meinung vor, dass die Menschheit wegen des angeblich selbst gemachten Klimawandels zum Tode verurteilt sei. Die Ansicht, dass Schwankungen im Wettergeschehen ein normales, natürliches Ereignis sein könnten, das im Laufe der Geschichte immer wieder vorkommt, wurde von dem Professor nicht vertreten, sagte sie.

Als der Professor verkündete, dass Präsident Joe Biden die USA erneut für das Pariser Klimaabkommen verpflichtet hatte, sei der Raum in Applaus ausgebrochen, erinnert sie sich. Da sie nicht jubeln wollte, fühlte sie sich in diesem Moment ziemlich fehl am Platz, sagte sie.

Offene Diskriminierung

In einem Einführungskurs in die Wirtschaft musste der Student Luis [Name von der Redaktion geändert] alle „Eigenschaften“ aufschreiben, die ihn als „privilegiert“ auszeichneten, nämlich weiß, männlich, heterosexuell und katholisch. Der Sinn der Aufgabe schien darin zu bestehen, dass sich weiße Studenten schämen, sagte er. Trotz möglicher negativer Konsequenzen betonte er, dass er seine irisch-amerikanische Blutlinie weiterführen möchte.

Die Journalistik-Studentin Mia erzählte von einer Pflichtveranstaltung, in der ein Professor mit Nachdruck „weiße Privilegien“ und „systemischen Rassismus“ als Tatsachen hinstellte. Wenn Studenten über Ansichten schrieben, die den Positionen des Professors widersprachen, litten ihre Noten, sagte sie. Viele ihrer Kommilitonen sagten, sie hätten Angst, Fragen zu stellen oder ihre wahren Überzeugungen zu vertreten.

Eine pro-marxistische Professorin habe die Studenten am ersten Tag der Vorlesung gewarnt, alle „Hassreden“ dem Dekan zu melden, sagte Mia. „Was sie damit meinte, sagte sie nicht, aber es hatte eine abschreckende Wirkung.“ Die Professorin warnte die Studenten auch davor, es sich nicht „zu bequem zu machen, wenn sie über ihre Überzeugungen in einem Tagebuch schreiben“, sagte Mia. Die Studenten könnten dafür angezeigt und bestraft werden, sagte sie. In der Vergangenheit hätte sie bereits wegen solcher Aufzeichnungen formelle Beschwerden gegen Studenten eingereicht.

Die Professorin soll stattdessen Studenten lobend hervorgehoben haben, die öffentlich bedauerten, dass ihre Eltern sie nicht zu progressiven Ansichten erzogen hätten und nun dankbar waren, endlich etwas darüber zu lernen, so Mia.

„Ich stelle mir vor, ich schreibe eine Satire“

Mia ist angesichts ihres Jurastudiums mittlerweile ziemlich desillusioniert. „Es ist furchtbar. Ich fühle mich so unaufrichtig“, sagte Mia der Epoch Times. „Ich lerne nichts, außer dass ich Dinge schreibe, die ich nicht glaube.“ Traditionelle Überzeugungen, dass Journalisten Autoritäten und Sachverhalte infrage stellen und selbständig denken sollen, würden an der Uni nicht gelehrt, so Mia. Alle Aufgaben in ihren Seminaren würden „durch die Linse der sozialen Gerechtigkeit betrachtet“.

Weiße Menschen würden in der von einem schwarzen Professor zugewiesenen Lektüre als „privilegiert“ bezeichnet, sagte sie. Der Professor erklärte den Studierenden, dass es ein „Mythos“ sei, dass Journalisten über beide Seiten einer Geschichte berichten müssten. Wenn ein Journalist über eine Geschichte berichte, in die Mitglieder des Ku-Klux-Klan verwickelt seien, müsse die Öffentlichkeit nichts von ihrer Seite hören, so der Professor laut Mia.

„Unsere Regierung und unsere sozialen Institutionen haben Vorteile geschaffen, die Reichtum, Macht und Ressourcen unverhältnismäßig stark an Weiße weitergeben“, hieß es auf einer Folie des Professors. „Das betrifft jeden, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht.“

In einem obligatorischen Journalismusseminar an einer großen Universität in Florida verbringt der Professor die meiste Zeit damit, über Rasse, Klasse, geschlechtliche Identität und sexuelle Orientierung zu referieren, anstatt über die Grundsätze des traditionellen Journalismus, so eine Studentin, die nur als Mia identifiziert werden möchte. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Mia.

Als sie eine Arbeit einreichte, in der sie das Christentum als eine Institution verteidigte, die zur Beendigung der Sklaverei beitrug, wurde ihre Position von einem Lehrassistenten angegriffen. Er verfasste einen vernichtenden Kommentar. In ihrer Verzweiflung, ihre Note aufzubessern, tat Mia später so, als würde sie dem Professor in allem zustimmen. Sie stellte sich vor, für das satirische Social-Media-Machwerk „The Babylon Bee“ zu schreiben.

„Die Linke predigt Toleranz… bis sie stark wird“

Chris [Name von der Redaktion geändert], ein Jurastudent im dritten Jahr, kritisierte gegenüber Epoch Times die allgegenwärtige LGBT-Ideologie in den Vorlesungen. „Was hat Homosexualität mit Konkurs zu tun?“, fragte er. „Sie treiben im Grunde nur diese gleichgeschlechtliche, homosexuelle Agenda voran.“

Eine Folie, die einen Teil eines Quiz zum Konkursrecht zeigt, beschreibt ein Szenario, in dem es um geschiedene Lesben geht. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Chris

Bei der Beantwortung von Fragen im Rahmen von Klausuren verlieren die Studenten oft wertvolle Zeit mit dem Versuch, herauszufinden, ob das Geschlecht für das juristische Konzept relevant ist, sagte Chris. In juristischen Lehrbüchern wird heutzutage immer das Wort „sie“ verwendet, wenn das Geschlecht nicht näher angegeben ist, so Chris. Das führe oftmals zu Verwirrung.

„Ich musste mich daran gewöhnen, dass in diesen Lehrbüchern ständig von einer Anwältin die Rede ist.“ Früher wurden üblicherweise die Worte „er“ und „ihm“ als geschlechtsneutrale Pronomen verwendet. „Die Progressiven haben darauf bestanden, die Pronomen ‚sie‘ und ‚ihr‘ zu verwenden, wenn das Geschlecht nicht ausdrücklich angegeben ist“, sagte Chris. „Wer sich nicht an die Vorgaben hält, wird schwer bestraft.“ Das könne den Ausschluss von Studenten oder die Kündigung von Lehrkräften nach sich ziehen.

„Die Linke predigt Toleranz… bis sie stark wird“, und dann endet die Toleranz gegenüber gegenteiligen Ansichten, so der Student. „Das haben wir bei den kommunistischen Revolutionen gesehen.“

Floridas offizielle Stellen halten sich mit Kommentaren zurück

Ray Rodrigues hat im November die Aufsicht über die Universitäten des Bundesstaates übernommen. Er wurde von der Epoch Times zu den Behauptungen von Studenten befragt. Seine stellvertretende Sprecherin für öffentliche Angelegenheiten, Renee Fargason, schrieb in einer E-Mail-Antwort:

„Wie Sie wissen, hat die Legislative ein Gesetz zu diesem Thema verabschiedet und eine Verordnung vorbereitet, um das umzusetzen. Das Gericht hat jedoch eine einstweilige Verfügung erlassen. Gemäß unserer Richtlinie kommentieren wir anhängige Rechtsstreitigkeiten nicht.“ Zudem verwies die Sprecherin Epoch Times auf eine allgemeine Stellungnahme der Behörde zur freien Meinungsäußerung.

Studenten sollen Studenten verpetzen

Laut der Datenbank der Legal Insurrection Foundation fördern Universitäten in Florida aktiv die Kritische Rassentheorie. Die Hochschulen im Bundesstaat würden Campusbereiche nach progressiven Ikonen umbenennen und rassenbezogene Workshops für Studenten und Mitarbeiter anbieten, so die Organisation. Laut der Datenbank hätten Universitäten des Sunshine State ihre Studenten dazu ermutigt, „voreingenommene“ Äußerungen von Kommilitonen zu melden.

Die Florida Universität in Gainesville machte Schlagzeilen, nachdem sie einen Kursraum auf dem Campus zu Ehren von Karl Marx benannt hatte. Nach heftigem Medienecho im März entfernte die Schule den Namen wieder. Eine Universität in Tallahassee soll Ressourcen für Antirassismus-Schulungen zur Verfügung gestellt haben, darunter eine Liste von Kinderbüchern zur „Bekämpfung von Rassismus“ für Kinder ab drei Jahren.

Auf der Website der Hochschule wird eine Harvard-Studie aufgeführt, laut der weiße Kinder im Alter von fünf Jahren stark auf das Weißsein fixiert seien. Um dieser Voreingenommenheit entgegenzuwirken, empfehlen Experten, Rasse und Rassismus bei Kindern so früh und so oft wie möglich anzuerkennen und zu benennen.

Die zentrale Universität in Orlando wurde 2021 von der Organisation „Speech First“ verklagt, nachdem sie Regeln und Vorschriften aufgestellt hatte, welche die freie Rede auf dem Campus zu politischen Themen unterdrückte.

Die Stimmung an der Uni sei äußert gespannt gewesen, weil sich Studenten gegenseitig für ihre politischen Ansichten verpetzten, was wiederum Untersuchungen der Universität zur Folge hatte. Die Studenten wurden gezwungen, an Vorlesungen teilzunehmen, die Speech First mit einem „Umerziehungslager“ verglich. Das Ergebnis war, dass die Studenten Angst bekamen, ihre Meinung zu äußern, hieß es in der Klage.

Auf Linie bleiben

Cornell-Rechtsprofessor William Jacobson zufolge handelt es sich bei den Erfahrungen der Studenten in Florida um keine Einzelfälle. Laut dem Gründer der Bürgerrechtsorganisation Legal Insurrection Foundation sei es typisch für alle Bundesstaaten. Konservative Studenten in Cornell und an Institutionen im ganzen Land hätten sich bei ihm über die gleichen Probleme beschwert, sagte er im Interview mit Epoch Times.

William Jacobson, Juraprofessor an der Cornell University. Foto: Mit freundlicher Genehmigung von William Jacobson

Die zunehmende Beliebtheit der Kritischen Rassentheorie hatte ihn dazu veranlasst, 2020 die Initiative CritialRace.org zu gründen. Studenten werden darauf konditioniert, die politischen Ansichten eines Professors zu übernehmen, wenn sie die Kurse bestehen wollen, auch wenn es gegen ihre eigenen Überzeugungen geht, sagte er.

„Es ist ein massives Problem. Denn eine schlechte Note in einem Kurs kann dazu führen, dass man nicht mehr zur Prüfung zugelassen wird. Die meisten Studenten haben Angst, sich gegen den Professor zu stellen. Das höre ich andauernd.“

Mit der Ausweitung der Kritischen Rassentheorie sei auch CriticalRace.org gewachsen, so Jacobson. Die Datenbank umfasst nun auch private medizinische oder militärische Hochschulen und Highschools. Die Intitiative hat Hunderte US-Bildungseinrichtungen unter die Lupe genommen und alle rassenkritische Kurse dokumentiert.

Das Problem sei, dass die Universitäten mittlerweile „systemische Unterdrückung“ betrieben. Indem sie progressive Professoren einstellen und eine progressive Politik vorschreiben, herrsche eine Kultur, die wenig Raum für abweichende Meinungen zulasse.

Das ist das komplette Gegenteil von dem, worum es in der Hochschulbildung eigentlich gehen sollte“, so Jacobson.

Die Studenten plappern den Stoff und die Ansichten der Professoren nach, nur um ihre Kurse zu überstehen, sagte er. In der Zwischenzeit tue die Institutsverwaltung so, als würden die Studenten nicht unter Druck gesetzt. Und wenn sich die Studenten beschweren, kann die Verwaltung Beweise verlangen, wo sie für eine abweichende Meinung bestraft worden seien. „Wie soll man das beweisen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen?“, fragte Jacobson.

Allgegenwärtiges Problem

Swain, Professorin im Ruhestand und Buchautorin von „Black Eye For America: How Critical Race Theory is Burning Down the House“, sieht in der Angst der Studenten ein weit verbreitetes Problem.

„Die Zustimmung zu rassistischen und geschlechtsspezifischen Ideologien, um das College zu überstehen, ist weiter verbreitet, als den meisten bewusst ist“, so Swain. Die politische Linke habe viele Studenten dazu gebracht, alle Werte und Prinzipien über Bord zu werfen.


Carol Swain, Autorin und Kommentatorin, rät konservativen Studenten, sich Strategien auszudenken, um das College zu überstehen.

Schon am ersten Tag auf dem Campus würden die Studenten in der Orientierungsphase von etablierten Studenten und Institutsangestellten vorgewarnt. Sie sagen den Neuanfängern, dass sie all ihre früheren religiösen oder familären Überzeugungen nicht mehr zeitgemäß seien.

Konservative Studenten würden aufgefordert, sich mit Saul Alinskys „Regeln für Radikale“ vertraut machen, einem Leitfaden für marxistisches Denken. Das Buch propagiert Täuschung, Unterwanderung und Manipulation zur Erlangung von politischer Macht.

„Wir befinden uns definitiv in einem Kulturkrieg“

Swain rät gläubigen Schülern, sich mit Äußerungen zurückzuhalten. „Verschaffen Sie denen, die Ihnen schaden wollen, keinen Vorteil“, warnt sie.

„In der Bibel gibt es viele Beispiele für Menschen, die sich einer List bedienen“, sagte Swain. „Und manchmal, wenn man es mit dem Feind zu tun hat und sich in einem Krieg befindet, müssen die Studierenden [strategische] Entscheidungen treffen“, betonte sie. „Und ich denke, wir befinden uns definitiv in einem Kulturkrieg.“

Swain weiß von Studenten, die Mediziner werden wollten und nach ihrer Meinung zur Abtreibung gefragt wurden. Sie wussten, dass sie nicht zum Medizinstudium zugelassen würden, wenn sie sich als Abtreibungsgegner outeten. Diese Verfahren seien gang und gäbe. Medizinische Fakultäten und Promotionsprogramme würden Bewerber gezielt Fragen zu LGBT-Themen oder Transgenderismus stellen, „um Leute auszusortieren, damit sie keine Chance haben“, sagte sie.

Außerdem sollten Eltern vermeiden, für Kurse an Hochschulen zu zahlen, in denen Rede- oder Religionsfreiheit untergraben wird, so Swain. Auch sollten Studierende Diskriminierung aufgrund ihrer Religion, Rasse oder ihres Geschlechts dokumentieren und bei Bedarf rechtliche Hilfe in Anspruch nehmen, riet sie.

Ich habe konservativen Studenten oft gesagt, dass sie Rechte haben. Sie sollten vor Diskriminierung geschützt werden“, sagte Swain.

Bevor sich Christen für einen Kurs anmelden, sollten sie überprüfen, ob der Professor Menschen wegen ihres Glaubens diskriminiert. Dazu würden im Internet eine Reihe von Listen von Studenten kursieren. Wenn möglich, sollten sie diese Dozenten meiden, sagte sie.

Für einige, die stark und vorbereitet sind, sei es jedoch unerlässlich, Stellung zu beziehen, fügte sie hinzu.

Viele Studenten studieren Journalismus, Politikwissenschaften, Strafjustiz, Sozialwissenschaften oder Medizin mit dem Ziel, „die Welt zu verändern“. Die Früchte davon seien bereits zu sehen.

Progressive Kräfte erhalten einflussreiche Jobs

Dieser Ansicht ist auch Jacobsen. Viele Menschen mit einer linksgerichteten politischen Einstellung würden Jobs als Staatsanwälte bekommen. In dieser Position seien sie dann in der Lage, das Rechtssystem zu manipulieren, sagte er.

Und obwohl die Idee im Widerspruch zur amerikanischen Rechtstradition steht, habe sich der Kulturmarxismus insbesondere in den letzten 30 Jahren im juristischen Denken durchgesetzt, so Jacobson. Viele waren sich dessen nur nicht bewusst, bis die Pandemie zuschlug. Der Tod von George Floyd sei der Auslöser dafür gewesen, dass das Thema an die Öffentlichkeit gelangte, sagte er.

„Ich denke, man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Studenten ein verzerrtes Bild vom Bösen in der Welt haben“, sagte Jacobson. „Die progressive Ideologie stellt den Kapitalismus als das zentrale Übel in der Welt und der westlichen Gesellschaft dar.“

Schweigen über die Verbrechen des Kommunismus

„Wahrscheinlich wissen die Schüler nur wenig über die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die von marxistischen und kommunistischen Führern wie Josef Stalin in der Sowjetunion, Mao Zedong in China oder Pol Pot von den Roten Khmer in Kambodscha begangen wurden“, sagte er weiter. Alle drei waren für den Tod von Millionen Menschen verantwortlich.

Wenn Schüler im Unterricht über Kolonialismus und Sklaverei erfahren, aber nicht von den Auswirkungen des Kommunismus, entwickelten sie eine kurzsichtige antiwestliche Sicht auf die Geschichte. Für konservative Studenten könne der Stress groß sein, wenn alle ihre Werte von Gleichaltrigen und Professoren an einer Universität infrage gestellt würden.

Mia macht sich Sorgen darüber, wie sich das routinemäßige Nachplappern der Weltanschauung ihrer Professoren auf sie auswirken könnte. Aus ihrer Sicht sei es einfacher, in das „Horn linker Argumente zu stoßen“. Sie fragt sich, ob es so ist, wenn man einer Gehirnwäsche unterzogen wird.

„Ich habe das Gefühl, dass ich meine Integrität verleugne. Das ist für mich eine große Sache“, sagt sie. „Ich mache mir Sorgen, dass ich mit der Zeit den Standpunkt der anderen Seite übernehme, je mehr ich ihn höre, wiederhole und so tue, als wäre er mein eigener.“

Dieser Artikel erschien im Original theepochtimes.com unter dem Titel: Students Speak Out on Anti-White, Anti-Christian, Anti-American Culture at Florida University (deutsche Bearbeitung nh)

 

 



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