Zahlreiche Migranten durchbrechen Grenze zwischen Guatemala und Mexiko

Eine Gruppe von Migranten aus Honduras durchbrach die Grenze zu Mexiko. Die Massenwanderung hatte am 13. Oktober begonnen, als mehr als 2.000 Honduraner einem Aufruf in den Online-Netzwerken folgten und in San Pedro Sula gen Norden aufbrachen.
Titelbild
Migranten aus Honduras an der Grenzbrücke zwischen Guatemala und Mexico in der Stadt Hidalgo, Mexiko, 19. Oktober 2018.Foto: PEDRO PARDO/AFP/Getty Images
Epoch Times19. Oktober 2018

Eine große Gruppe von Migranten aus Honduras hat am Freitag die Grenze zwischen Guatemala und Mexiko durchbrochen. Sie überwanden eine Grenzabsperrung und gelangten auf mexikanisches Territorium, beobachtete ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP im Grenzort Tecún Umán.

Tausende Honduraner sind derzeit zu Fuß auf der Flucht vor Armut und Gewalt. Einer der Konvois von etwa tausend Migranten erreichte inzwischen das Nachbarland Guatemala und will von dort über Mexiko in die USA weiterziehen.

An der Grenz-Brücke in der Stadt Tecun Uman (Mexiko) versuchen Grenztruppen, die Menschen zurückzuhalten.19. Oktober 2018. Foto: JOHAN ORDONEZ/AFP/Getty Images

Honduras gehört insbesondere wegen der mächtigen Banden und des Drogenhandels zu den Ländern mit den weltweit höchsten Gewaltraten. Außerdem leben 68 Prozent der neun Millionen Einwohner in Armut.

Honduranische Migranten durchbrechen das Tor der Brücke in der Stadt Hidalgo, in der Region Chiapas, Mexiko, 19. Oktober 2018. Foto: PEDRO PARDO/AFP/Getty Images

Die Wanderung aus dem zentralamerikanischen Land hatte am Samstag begonnen, als mehr als 2.000 Honduraner einem Aufruf in den Online-Netzwerken folgten und in San Pedro Sula gen Norden aufbrachen.

Ein Großaufgebot der guatemaltekischen Polizei versuchte zwar, die Honduraner aufzuhalten.

Aufgrund ihrer großen Zahl gelang es ihnen aber schließlich, das guatemaltekische Dorf Esquipulas zu erreichen und von dort aus in Gruppen nach Guatemala-Stadt weiter zu ziehen.

Honduraner an der Brücke. Foto:  PEDRO PARDO/AFP/Getty Images

Komplizierte Lage vor Ort

Die Massenflucht bringt die Regierungen von Honduras und der Transitländer in eine schwierige Lage, weil die US-Regierung eine ungeordnete Einwanderung auf jeden Fall verhindern will.

Trump drohte bereits am Dienstag via Twitter, seine Regierung werde Honduras, Guatemala und El Salvador alle finanziellen Hilfen streichen, wenn sie diese Menschen „mit der Absicht, illegal in unser Land zu kommen“, bis in die Vereinigten Staaten ziehen ließen.

Guatemalas Staatschef Jimmy Morales sagte, er habe mit seinem Kollegen aus Honduras, Juan Orlando Hernández, und US-Vizepräsident Mike Pence gesprochen, „um eine Migration zu verhindern, die Personen wie Länder gefährdet“. Zugleich kümmere sich sein Land in Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen um die Unterbringung und Versorgung der Migranten.

An der Grenze von Guatemala zu Mexiko, 19. Oktober 2018. Foto: PEDRO PARDO/AFP/Getty Images

Außenminister Pompeo warnte vor größerer Krise

Die Massenbewegung aus Zentralamerika in die USA könnte sich nach den Worten von US-Außenminister Mike Pompeo rasch zu einer größeren Krise auswachsen. US-Präsident Donald Trump habe deutlich das derzeit „größte Problem“ benannt, sagte Pompeo am Freitag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem mexikanischen Kollegen Luis Videgaray in Mexiko-Stadt.

Eine Rekordzahl an Migranten könne rasch zu einer Krise werden und auch enorme Auswirkungen auf die derzeitige Opioid-Epidemie in den USA haben, warnte Pompeo weiter. Videgaray antwortete, sein Land werde wie jeder andere Rechtsstaat die Gesetze anwenden – „aber stets auf humanitäre Weise“.

Trump hatte am Donnerstag Mexiko aufgefordert, „diesen Ansturm“ zu stoppen, andernfalls werde er das Militär einschalten und die Südgrenze schließen.

Mexiko hat inzwischen hunderte Antiaufruhr-Polizisten an der Grenze zu Guatemala stationiert. Eine erste Gruppe von etwa 30 Menschen überquerte am Freitagmorgen die Grenze. Mexikanische Grenzbeamten nahmen sie in Empfang, um Asyl- oder Visaanträge zu prüfen.

Honduraner beim Versuch, die Grenze zu überwinden. Foto: PEDRO PARDO/AFP/Getty Images

(afp/ks)



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