Politischer Schachzug: Trump will Grönland für die USA kaufen

US-Präsident Donald Trump will einem Zeitungsbericht zufolge Grönland kaufen. Trump ist allerdings nicht der Erste, der Interesse bekundet. 2018 hat China bereits den Versuch gewagt, sich der Insel habhaft zu werden.
Titelbild
Es ist nicht das erste Mal, dass die USA Interesse am Kauf der großen, strategisch positionierten Insel bekundet haben.Foto: iStock
Epoch Times16. August 2019

Grönland kaufen? Geht das? Diese Frage stellte Trump seinen Beratern. Er wollte wissen, ob ein Ankauf der größten Insel der Welt durch die Vereinigten Staaten möglich sei, berichtete das „Wall Street Journal“ am Donnerstag (Ortszeit).

Unter Berufung auf zwei Berater habe Trump „mit unterschiedlichem Ernst immer wieder Interesse“ am Kauf der Insel im Nordatlantik bekundet.

Dem Artikel zufolge hatte Trump diese Idee erstmals im vergangenen Frühjahr, als ein Mitarbeiter während eines Abendessens vorgeschlagen hatte, Grönland zu kaufen. Grund waren finanzielle Unstimmigkeiten zwischen Dänemark und Grönland.

Geostrategische Bedeutung der Insel

Der Präsident interessiere sich wegen der natürlichen Ressourcen und der geostrategischen Bedeutung für das nordöstlich von Kanada gelegene Grönland.

Grönland gehört als autonomes Gebiet zu Dänemark. Auf der zwei Millionen Quadratkilometer großen Insel leben nur knapp 57.000 Menschen, die meisten davon Inuit. 85 Prozent der Landmasse sind mit kilometerdickem Eis bedeckt.

Das US-Militär verfügt derzeit über einen Stützpunkt, die Thule Air Base, im Nordwesten Grönlands, die seit dem Zweiten Weltkrieg in US-amerikanischem Einsatz ist.

Dort ist die Heimat der 821st Air Base Group, eine Einheit des 21. Space Wing. Diese Einheit, die Teil der US-Luftwaffe ist, hat die Aufgabe, Raketenwarnungen frühzeitig zu geben und Objekte, die die Erde umkreisen, zu erkennen, um eine Kollision mit Satelliten zu verhindern.

Laut „The Guardian“ arbeiten 600 Mitarbeiter auf dem Stützpunkt. Die Militärbasis wird auch vom US Air Force Space Command und dem North American Aerospace Defense Command genutzt.

Trump ist nicht der erste Interessen – ganz weit vorne ist China

Dies ist nicht das erste Mal, dass die USA Interesse am Kauf der großen, strategisch positionierten Insel bekundet haben. Das US-Außenministerium unterbreitete Dänemark 1867 ein Angebot, Grönland und Island zu kaufen, 1946 unternahm Präsident Harry Truman einen weiteren Versuch, die Insel zu kaufen. Beide Male lehnte Dänemark ab.

Auch China hat die unmittelbare Nähe Grönlands zu den arktischen Schifffahrtsrouten und seine reichen mineralischen Ressourcen, darunter Uran, ins Auge gefasst.

Laut einem Leitartikel im „Xinhua“ vom Januar 2018 betrachtet China Grönland derzeit als strategischen Teil seiner arktischer Polarroute.

Doch 2018 gab Grönland dem Staat Dänemark den Vorzug vor Peking, um seine Flughafenprojekte zu finanzieren. Zuvor waren diplomatische Spannungen aufgetreten, nachdem der grönländische Premierminister zu Finanzierungsabsprachen nach Peking gereist war.

Das Weiße Haus äußerte sich nicht zu dem Zeitungsbericht. Die dänische Botschaft in Washington war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

In der Englischen Epoch Times erschien der Originalartikel:  Trump is Possibly Looking to Buy Greenland: Report. Die deutsche Bearbeitung erfolgte durch sua mit Textteilen von afp.



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion