„Zum Wohle unserer beiden Länder, aber auch zum Wohle Europas“ – Merkel hofft auf enge Zusammenarbeit mit Macron

"Wir stehen heute, Deutschland und Frankreich, vor gemeinsamen Herausforderungen", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel heute in Berlin. Es gehe darum, "unsere Länder und die Europäische Union in eine sichere und erfolgreiche Zukunft zu führen".
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Nach dem Wahlsieg von Emmanuel Macron möchte Bundeskanzlerin Angela Merkel enger mit Frankreich zusammenarbeiten.Foto: Aurelien Meunier/Getty Images
Epoch Times8. Mai 2017

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach dem Wahlsieg von Emmanuel Macron bei der französischen Präsidentschaftswahl die Hoffnung auf eine enge Zusammenarbeit geäußert.

„Wir stehen heute, Deutschland und Frankreich, vor gemeinsamen Herausforderungen“, sagte Merkel am Montag in Berlin. Es gehe darum, „unsere Länder und die Europäische Union in eine sichere und erfolgreiche Zukunft zu führen“.

Deutschland und Frankreich seien seit Jahrzehnten eng verbunden und stimmten sich eng ab. „Deutschland und Frankreich gehen, wo immer das möglich ist, diese Schritte auch gemeinsam zum Wohle unserer beiden Länder, aber auch zum Wohle Europas“, fügte die Kanzlerin hinzu. „Und das ist genau der Geist, den ich mir erhoffe und den ich glaube, den es auch geben wird.“

Merkel sehr erfreut über Macrons Sieg

Der 39-jährige Macron hatte bei der Präsidentschaftswahl am Sonntag einen klaren Sieg gegen seine Rivalin Marine Le Pen erzielt. „Ich habe mich über den großartigen Wahlerfolg von Emmanuel Macron sehr gefreut“, sagte Merkel. „Emmanuel Macron trägt die Hoffnung von Millionen von Franzosen, auch von vielen Menschen in Deutschland und in ganz Europa.“

Merkel mahnte, dass Frankreich in den kommenden Jahren Ergebnisse erzielen müsse. „Es wird zum Schluss nach der Legislaturperiode gefragt werden, wie sieht es aus mit der Arbeitslosigkeit, wie sieht es aus mit der Wirtschaftskraft“, sagte Merkel.

Macron soll „recht bald“ zu gemeinsamen Gesprächen nach Deutschland kommen

Als weitere Themen nannte sie die Vergleichbarkeit der Lebensverhältnisse in den Städten und auf dem Land sowie die Integration. „Da sind wir immer hilfreich“, bot die Kanzlerin Macron Unterstützung an.

„Aber deutsche Unterstützung kann französische Politik natürlich auch nicht ersetzen.“ Macron werde „recht bald“ nach Deutschland kommen, um das gemeinsame Vorgehen zu beraten.

Der Sprecher des Auswärtigen Amts, Martin Schäfer, sagte, die Bundesregierung werde Macrons Vorschlägen „so viel Unterstützung angedeihen lassen, wie es irgend geht“. Es sei nun am neugewählten französischen Präsidenten, seine „Vorschläge auf den Tisch zu legen“.

Gabriel ruft zur Unterstützung Macrons auf, um „europäisches Projekt“ zu retten

Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte bereits am Sonntagabend zur tatkräftigen Unterstützung Macrons aufgerufen. „Denn Emmanuel Macron muss Erfolg haben – wenn er scheitert, wird Frau Le Pen in fünf Jahren Präsidentin und das europäische Projekt ginge vor die Hunde“, erklärte Gabriel.

Die Bundesregierung dürfe den politischen Spielraum des reformorientierten Macron nicht durch das Beharren auf einer strikten Sparpolitik einengen. (afp)



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