Zur Bergung des russischen U-Bootes – Fjodorow: Noch Sauerstoff für 18 Stunden
Petropawlowsk – Im Wettlauf mit der Zeit hat die russische Marine am Samstag die Bergungsversuche des vor Kamtschatka festsitzenden Mini-U-Bootes fortgesetzt. Flugzeuge mit Spezialgeräten aus Großbritannien und den USA wurden an der Küste der sibirischen Halbinsel erwartet, um bei der Rettung der sieben gefangenen Matrosen zu helfen.
Niemand scheint genau zu wissen, wie viel Sauerstoff den Matrosen bleibt. Am Samstagmorgen sagte der Kommandeur der russischen Pazifikflotte, Admiral Viktor Fjodorow, es blieben noch mindestens 18 Stunden. Wenig später erklärte er, möglicherweise habe man 24 Stunden Zeit für die Bergung. Marinesprecher Igor Dygaldo sagte der AP, die Rettungskräfte hätten gegen 01.15 Uhr (00.15 MESZ) kurz Kontakt zu der Crew aufgenommen. Der Zustand der Matrosen sei »zufrieden stellend«.
Nachrichtenagenturen meldeten, das vor Kamtschatka gestrandete U-Boot habe sich in einem am Meeresboden installierten Antennensystem verfangen. Ein Schiff habe das U-Boot an der Antenne etwa 100 Meter Richtung Küste geschleppt. Allerdings gehe dies zu langsam und die Bergungskräfte versuchten nun, eine Art Abschleppseil an dem Tauchboot zu befestigen, sagte Fjodorow.
Die widersprüchlichen Angaben der russischen Marineführung weckten Erinnerungen an die Kursk-Tragödie vor fünf Jahren. Damals waren 118 russische Matrosen in dem U-Boot gestorben, nachdem ein Torpedo des Schiffes explodiert war. Die russische Marine gab damals nur sehr zögerlich Informationen weiter und weigerte sich, ausländische Hilfe anzufordern. Die Tatenlosigkeit des russischen Präsidenten Wladimir Putin sorgte für große Wut bei den Betroffenen. Auch bei dem neuen U-Boot-Drama hielt sich der Präsident zunächst zurück. Bis zum Samstagmorgen gab er keine öffentliche Stellungnahme ab. AP
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