70 Prozent aller Migranten brechen Ausbildung ab

Die Abbruchrate unter Migranten in Handwerksbetrieben ist mit 70 Prozent besonders hoch. Betroffen sind vor allem Asylsuchende aus Syrien, Afghanistan und dem Irak.
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Foto: YouTube Screenshot / Elektrobau Coburg
Epoch Times17. Oktober 2015

Migranten brechen ihre Ausbildung in deutschen Handwerksbetrieben mit 70 Prozent überdurchschnittlich häufig ab. Nur 30 Prozent der erfassten Auszubildenden aus Syrien, Afghanistan und dem Irak bekommen einen Abschluss, so der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer München und Oberbayern, Lothar Semper, laut Die Welt.

Andere Lehrlinge brechen weniger häufig ab. 75 Prozent davon schaffen es ihre Ausbildung zu beenden. Die Zahlen seien bundesweit ähnlich. Erfasst wurden Lehrling die ihre Ausbildung vor zwei Jahren begonnen haben.

"Wir dürfen die Flüchtlinge auch während der Ausbildung nicht allein lassen, sonst scheitern sie", sagte Semper. Für die Steigerung der Abschlussquote sollen in Zukunft spezielle Berater eingesetzt werden, um auf die besonderen Bedürfnisse der Migranten eingehen zu können.

“Viel Geld verdienen und nach Hause schicken”

Die größte Hürde der ausländischen Auszubildenden sei die Sprachbarriere. "Nicht jeder, der in unser Land gekommen ist, ist auch sofort vermittelbar", sagte Semper. Auch spiele der während der Lehre vergleichsweise geringe Lohn eine Rolle.

Damit junge Leute überhaupt mit einer Lehre beginnen sei erhebliche Überzeugungsarbeit zu leisten, sagte Semper. Unter den Migranten sei verbreitet, in Deutschland könne viel Geld verdient werden und wollen es nach Hause schicken. Man müsse ihnen erst klar machen, dass es langfristig die bessere Entscheidung sei, sich für eine Lehre zu entscheiden und erst weniger zu verdienen.

Geringe Bezahlung bei Ausbildung

So scheinen Aushilfsjobs, wie in der der Großmarkthalle attraktiver, da dort der Mindestlohn gezahlt werden müsse. Azubis bekommen jedoch während der Ausbildung viel weniger als den Mindestlohn, was eine zusätzlichen mentale Hürde darstellt, so Semper. Er sei dennoch dagegen, den Mindestlohn nur für Flüchtlinge wieder aufzuheben. "Das gäbe erhebliche gesellschaftliche Verwerfungen", sagte er.

Die meisten sind gering qualifiziert

"Wir haben eine Großstadt bekommen", so Hans-Werner Sinn, Chef des Münchner ifo-Instituts, gegenüber der Deutschen Welle. Insgesamt werden für dieses Jahr so viel Leute erwartet wie in München leben. Das übersteige ja die Vorstellungen, die man noch vor kurzem hatte über die Grenzen des äußersten Möglichen hinaus. Das große Problem sei, dass die meisten gering qualifiziert sind, weswegen die Integration schwer fällt, so Sinn.

Integration in den Arbeitsmarkt äußert schwierig

Nicht einmal jeder Zehnte bringe die Voraussetzungen mit, um direkt in eine Arbeit oder Ausbildung vermittelt zu werden, sagte Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) Anfang September im Bundestag: Man brauche in den meisten Fällen „ergänzende Qualifizierung“, in vielen Fällen aber auch erst „eine grundständige Ausbildung“. „Die Geschichte vom gut ausgebildeten Flüchtling stimmt nicht“, sagte auch Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) zur „Passauer Neuen Presse“: Über ein Drittel habe nur eine Grundschul- oder gar keine Schulbildung. Ihre Integration werde „eine gigantische finanzielle und gesellschaftliche Herausforderung“. (dk) 



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