AfD im Osten fordert nach Wahlerfolgen mehr Einfluss in der Parteispitze

Die AfD-Landesverbände in Ostdeutschland fordern mehr Einfluss in der Spitze der Bundespartei.
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Andreas KalbitzFoto: PHILIPP VON DITFURTH/AFP/Getty Images
Epoch Times31. Mai 2019

Nach ihren Erfolgen bei den Europa- und Kommunalwahlen fordern AfD-Landesverbände in Ostdeutschland mehr Einfluss in der Spitze der Bundespartei. „Wir streben zwei Plätze im Bundesvorstand an“, sagte der Vize-Chef der AfD Sachsen, Maximilian Krah, dem „Spiegel“. Aktuell hat Sachsen dort keinen Vertreter.

Der Brandenburger Landeschef und Koordinator der Rechtsaußen-Gruppierung „Flügel“, Andreas Kalbitz, hält es für „richtig, wenn der Osten angemessen im Bundesvorstand abgebildet ist“. Kalbitz ist bereits Mitglied im Bundesvorstand. Sowohl in Sachsen als auch in Brandenburg war die AfD bei der Europawahl stärkste Kraft geworden.

Parteichef Jörg Meuthen gab sich im Gespräch mit dem „Spiegel“ zurückhaltend, was den Anspruch auf Plätze im Bundesvorstand angeht. Es gebe „keinen Regionalproporz“. Jeder, der sich berufen fühle, sei frei, zu kandidieren.

Die Europa- und auch Kommunalwahlen am vergangenen Sonntag galten als Stimmungstest für die bevorstehenden Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg am 1. September sowie in Thüringen am 27. Oktober. In allen drei Bundesländern kämpfen die Landesregierungen, die in den Umfragen derzeit keine Mehrheit mehr haben, gegen eine erstarkte AfD.

Die sächsische AfD-Landesspitze überlegt dem Bericht zufolge, einen eigenen Ministerpräsidentenkandidaten aufzustellen. Dies soll auch vom Ausgang der Oberbürgermeisterwahl in Görlitz abhängig gemacht werden. Der AfD-Kandidat Sebastian Wippel hatte dort am Sonntag im ersten Wahlgang die meisten Stimmen geholt, Zweiter wurde der CDU-Bewerber Octavian Ursu.

Sollte der AfD-Mann beim zweiten Wahlgang am 16. Juni erfolgreich sein, soll dem „Spiegel“ zufolge höchstwahrscheinlich der Bundestagsabgeordnete Tino Chrupalla für die Landtagswahl kandidieren und als Anwärter für die Staatskanzlei präsentiert werden. Ähnliche Spekulationen hatte es zuvor schon einmal gegeben. Chrupalla hatte bei der Bundestagswahl 2017 dem amtierenden sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) das Direktmandat im Landkreis Görlitz abgenommen. (afp)



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