Airbus H145: Bayern rüstet mit modernstem Polizeihubschrauber auf

Bayern habe die niedrigste Kriminalitätsrate, merkte Markus Söder an. Das solle auch so bleiben. Neue Polizeihubschrauber sollen dabei helfen.
IM Joachim Hermann und MP Markus Söder im neuen Polizeihubschrauber
Am 22. August 2023 stellten Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (re., CSU) und Innenminister Joachim Herrmann (li., CSU) in München die neuen Polizeihubschrauber für Bayern vom Typ Airbus H145 vor.Foto: Matthias Balk
Von 26. August 2023

Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann haben für Bayern acht der modernsten Polizeihubschrauber gekauft und dabei viel Geld ausgegeben. Voller Stolz wurden die neuen Fluggeräte vom Typ Airbus H145 D3 (modernste Fünfblattversion) dieser Tage vorgestellt. Aktuell lernen die Polizeipiloten noch den Umgang mit dem Hightech-Hubschrauber. In absehbarer Zeit sollen die ersten der H145 in den Dienst genommen werden und nach und nach die derzeitigen acht kleineren und deutlich leistungsschwächeren Polizeihubschrauber vom Typ Eurocopter EC135 ablösen.

Neue Polizeihubschrauber – auch für Spezialeinheiten

Dieser Tage zeigten sie sich bei der Vorstellung der neuen Hubschrauberstaffel der Polizei Bayern. Landes- und CSU-Chef Markus Söder erklärte über die Seite des Innenministeriums, dass für Bayern Sicherheit Top-Priorität habe. Man habe die niedrigste Kriminalitätsrate und die höchste Aufklärungsquote. Das solle auch so bleiben, so Söder. Deshalb habe Bayern auch so viele Polizisten wie nie und investiere viel Geld in modernste Ausstattung. Den Zweck der Anschaffung gab Markus Söder hauptsächlich mit Vermisstensuche und Löscheinsätze an. Hinzu kämen den Angaben Söders nach noch der Transport von Spezialkräften.

Am 22. August 2023 stellten Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (Mi.re., CSU) und Innenminister Joachim Herrmann (Mi.li., CSU) in München die neuen Polizeihubschrauber für Bayern vom Typ Airbus H145 vor. Foto: Matthias Balk

Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ist begeistert. „Unsere neuen Airbus H145 sind ein technologischer Quantensprung. Mit den hochmodernen Polizeihubschraubern sind unsere Einsatzkräfte künftig noch besser ausgestattet.“ Bergwacht, Feuerwehr, Rettungsdienste und Katastrophenschutz – alle profitierten laut Hermann von den neuen Fluggeräten. „Bayern ist das flächenmäßig größte Bundesland mit topographisch vielfältigen Regionen. Das macht Hubschrauber als Einsatzmittel für die Polizei unverzichtbar“, weiß Hermann sehr genau aus seinem Arbeitsbereich.

Gegenüber „München TV“ sagte Söder: 145 Millionen, das sei viel Geld. Das sei aber notwendig, denn: „Damit wird Leben gerettet“, so der Ministerpräsident. Gerade, wenn es um Vermisste gehe, wenn es um Noteinsätze gehe. Man sei einfach schneller und effizienter und man könne „mehr Leute mitnehmen und retten“, erklärte Söder.

Drei Jahre musste Bayern warten. Nun ist es so weit. Die Auslieferung der Hubschrauber steht bald an. Derzeit werden noch die Piloten der Bayern-Polizei an den Hightech-Fluggeräten ausgebildet, wie Innenminister Hermann dem Sender sagte. Die eigentliche Auslieferung beginne dann im nächsten Jahr und dauere bis Mitte 2025.

Infrarote Polizei-Augen in der Nacht

Die Kraftpakete mit jeweils zwei Turbinen von je 1.072 PS und einer Reisegeschwindigkeit von 260 km/h können bis zu drei Stunden in der Luft bleiben, wie die Polizei in Nordrhein-Westfalen über den „Alarmhubschrauber“ schreibt. Denn auch die Kollegen in NRW haben diesen „derzeit modernsten auf dem Weltmarkt verfügbaren Polizeihubschrauber“, dessen Hightech an Board gerade nachts „eine wertvolle Unterstützung“ sei.

Herzstück des H145 sei das elektrooptische System mit diversen Kamerasystemen und Hochleistungsinfrarotsensoren. Personen oder Gegenstände in der Ferne kann der H145 unerkannt ins Visier nehmen. Dank des 60-Fachen optischen Zooms der Kamera sei das „auch in Entfernungen von mehreren Kilometern“ möglich, ohne dass man den Hubschrauber dabei unmittelbar wahrnehme. Bildaufzeichnungen und Bildübertragungen in HD und im Infrarotbereich seien möglich und in Echtzeit für die Führungsstäbe und Leitstellen zur Lagebeurteilung verfügbar.

Gern wird dieser Polizeihubschrauber mit seinen hochsensiblen Wärmebildkameras auch in der Nacht eingesetzt. „Die Sensorik ist dabei so empfindlich, dass selbst Temperaturunterschiede von 0,02 Grad wahrgenommen werden und so für das menschliche Auge als sichtbare Wärmesignatur dargestellt werden können, um beispielsweise auch bei der Spurensuche zu unterstützen.“ Den Angaben nach hätten die Piloten nachts zudem Bildverstärkerbrillen auf, die minimal vorhandenes Restlicht um das 100.000-Fache verstärken. Ein Sichtflug bei vollkommener Dunkelheit sei daher möglich. Und wenn es näher herangeht, kommen die Hochleistungsscheinwerfer zu Einsatz und je nach Fall das Fast-Roping-System. Damit können sich die neben der Flugbesatzung bis zu acht Spezialkräfte an Bord rasch aus der Luft abseilen.



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