Amtlicher Verdachtsfall der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland

Titelbild
Das Bild vom 4. Dezember 2019 zeigt einen Mitarbeiter des sächsischen Veterinäramtes beim Bau eines Elektrozauns gegen Wildschweine aus Polen in Schirgiswalde-Kirschau bei Bautzen, die möglicherweise die Afrikanische Schweinepest einschleppen.Foto: RONALD BONSS/DPA/AFP über Getty Images
Epoch Times9. September 2020

In Deutschland gibt es einen amtlichen Verdachtsfall der Afrikanischen Schweinepest: Dieser sei in Brandenburg bei einem Wildschwein-Kadaver festgestellt worden, teilte am Mittwochabend das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin mit. Der Kadaver sei wenige Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze entfernt im Spree-Neisse-Kreis gefunden worden.

Eine Probe des Kadavers war den Angaben zufolge am Mittwochabend auf dem Weg zum Friedrich-Loeffler-Institut, dem nationalen Referenzlabor. Dort sollte sie virologisch untersucht werden. Über das Ergebnis will die zuständige Ministerin Julia Klöckner am Donnerstag informieren.

Für Menschen ist die Schweinepest ungefährlich. Für Haus- und Wildschweine hingegen ist sie tödlich. In Polen, von dessen Grenze der nun gefundene Kadaver nur wenige Kilometer entfernt lag, gibt es schon seit einiger Zeit Fälle der Afrikanischen Schweinepest.

Das Virus wird direkt über Tierkontakte, die Aufnahme infizierten Materials oder indirekt, z. B. über kontaminierte Werkzeuge oder Transportfahrzeuge übertragen. Die Übertragung durch Lederzecken, die vor allem in Afrika eine Rolle spielt, ist in unseren Breiten nicht von Bedeutung. Der Virusstamm, der in Russland nachgewiesen wurde, verursacht eine sehr schwere Allgemeinerkrankung, an der in der Regel 100 Prozent der betroffenen Tiere binnen zehn Tagen versterben.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die ursprünglich auf Afrika begrenzt war. Ab Juni 2007 breitete sich die ASP von Georgien aus in die Nachbarländer aus. Seit 2014 tritt sie in den baltischen Staaten und Polen auf, 2017 breitete sie sich in die Tschechische Republik, nach Moldawien und nach Rumänien aus. Im Jahr 2018 wurden erste Fälle in Ungarn, Bulgarien und Belgien sowie in China gemeldet und im Jahr 2019 in der Slowakei, Serbien, Mongolei, Vietnam, Kambodscha, Nordkorea, Myanmar, Südkorea, Philippinen, Ost-Timor, Indonesien und Laos. Anfang 2020 trat ASP zum ersten Mal in Griechenland in einem Hausschweinebestand auf. Auch Indien verzeichnet seit Januar 2020 ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen.(afp/er)



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