Anti-Geldwäsche-Einheit findet mehr Hinweise gegen Wirecard

Die Anti-Geldwäsche-Einheit Financial Intelligence Unit (FIU) findet immer mehr Verdachtsmeldungen gegen Wirecard. Die Zahl der entsprechenden Hinweise hat sich laut Bericht des "Handelsblatts" (Mittwochausgabe) von zunächst 72 auf fast 100 Hinweise erhöht.
Titelbild
Euro- und DollarscheineFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times4. August 2020

Bis zum 28. Juli 2020 habe man „insgesamt 97 Verdachtsmeldungen identifiziert, die in möglichem Zusammenhang mit den derzeit erhobenen Vorwürfen stehen könnten“, sagte ein Sprecher der FIU. Seit Bekanntwerden des Skandals untersucht die beim Zoll angesiedelte Spezialeinheit die bei ihr aufgelaufenen Verdachtsmeldungen aus den Jahren 2017 bis 2020 noch einmal.

Der zu prüfende Katalog sei auf „Straftaten wie Bilanzfälschung, Betrug, Untreue, Marktmanipulation sowie Insiderhandel“ erweitert worden, heißt es bei der FIU. Die Behörde teilte mit, sie habe die Meldungen, „soweit Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Verhalten im Zusammenhang mit Geldwäsche beziehungsweise Terrorismusfinanzierung erkennbar waren, jeweils zeitnah an die Strafverfolgungsbehörden abgegeben“.

Mehr als 50 Hinweise soll die FIU weitergereicht haben. Das bayerische Landeskriminalamt wollte sich auf Anfrage nicht äußern, wie viele Hinweise es von der FIU erhalten hat und verweist auf die für den Wirecard-Fall zuständige Staatsanwaltschaft München. Die teilte mit, bei ihr seien „allenfalls zwei bis drei“ Meldungen der FIU im Zusammenhang mit Vorwürfen gegen Wirecard eingegangen.

„In den bisherigen Sitzungen des Finanzausschusses ist das Thema Geldwäsche zu kurz gekommen“, sagte der Grünen-Finanzexperte Danyal Bayaz. „Das Finanzministerium und Olaf Scholz müssen zeitnah aufklären, ob die vielen und permanenten Geldwäsche-Vorwürfe im Hinblick auf die Wirecard AG auch wirklich schnell und umfassend bearbeitet wurden – oder ob sie möglicherweise in den Behörden versickert sind.“  (dts/sua)



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