AfD durfte in Talkshows nicht mitdiskutieren – ARD begründet: „Hätten dazu nichts Wesentliches beitragen können“

Ob bei Illner, Maischberger, Plasberg oder Will - in allen öffentlich-rechtlichen Talkshowformaten war der "Unionsstreit" ein großes Thema. Nur merkwürdigerweise fehlten die politischen Vertreter der AfD und der Linken. Die Antwort der ARD auf eine Anfrage, warum dies so war, wirft nur neue Fragen auf.
Epoch Times10. Juli 2018

Der sogenannte „Unionsstreit“, ausgelöst durch einen Punkt in Horst Seehofers (CSU) Masterplan und der gegensätzlichen Sichtweise der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), wurde auch medial in den öffentlich-rechtlichen Talkshows auf ARD und ZDF ausgiebig thematisiert. Doch dies merkwürdigerweise unter Ausschluss der AfD und der Linken, wie dem „Nordkurier“ auffiel.

An der Größe der Bundestagsfraktion kann es nicht liegen, da die AfD die größte Oppositionspartei darstellt und die Grünen-Fraktion, zwar knapp aber tatsächlich, die kleinste Fraktion ist. Mit Robert Habeck und Katrin Göring-Eckhardt waren die Grünen auffällig stark medial präsent. Und auch die FDP war mit Wolfgang Kubicki vertreten.

ZDF reagierte nicht auf Anfrage – ARD: AfD hätte nichts Wesentliches beitragen können

Der Nordkurier wollte genauer wissen, was der Hintergrund für diese Einseitigkeit war. ARD-Programmdirektor Bernhard Möllmann antwortete daraufhin: „In den drei Talkshows der ARD ging es nicht primär um die Asylpolitik, sondern um den Streit der Unionsparteien. Ein Vertreter der AfD hätte dazu nichts Wesentliches beitragen können.“

Da drängt sich allerdings die Frage auf, warum die Grünen als auch die FDP bei dem Asylstreit in den Talkshows präsent waren, wenn es nur um die Unionsparteien ging. Das ZDF, bei dem der Nordkurier auch anfragte, gab keine Antwort.

Der AfD fiel natürlich die Einseitigkeit auf. So äußerte sich Leif-Erik Holm, stellv. Bundesfraktionsvorsitzender der AfD, zu der Antwort der ARD zur Nordkurier-Anfrage folgendermaßen:

„Die ARD hat mit dieser Begründung die Hosen heruntergelassen. Der öffentlich-rechtliche Sender gibt nun also offen zu, dass man die stärkste Oppositionsfraktion bewusst außen vor lässt. Gleichzeitig können die Grünen, die kleinste aller Bundestagsfraktionen, immer wieder ihren Senf dazugeben“.

Willkür der Öffentlich-Rechtlichen beschädigt das Vertrauen

Holm merkt zudem an: „Mit dieser Willkür beschädigt die ARD das Vertrauen in die öffentlich-rechtlichen Sender weiter.

Es kann nicht sein, dass sich die Präsenz im teuren öffentlich-rechtlichen Rundfunk nach den Sympathien in den jeweiligen Redaktionsstuben richtet“, so Holm.

In seinem Beitrag äußert Holm weiter, dass sich die ARD mit ihrer einseitigen Einladungspolitik anmaße, der Türsteher zum öffentlichen Diskurs zu sein. Doch das Motto: „Du kommst hier nicht rein“, macht Holm deutlich, sei keine Basis, auf der ein mit Zwangsgebühren finanzierter Sender arbeiten dürfe.

„So, wie sich die vom Bürger finanzierten Medien verhalten, braucht sich niemand mehr über Staatsfunk-Vorwürfe zu wundern“, heißt es abschließend in der Äußerung von Holm.

(er)



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