Armeniens Präsident: Flüchtlingsdeal mit Türkei steht auf tönernen Füßen

Auf die Frage, ob Europa den türkischen Präsidenten Recep Erdogan überhaupt in irgendeiner Form trauen könne sagte Sargsjan "Ich kann nicht für Europa sprechen, aber ich kann Ihnen aus meiner eigenen Erfahrung sagen: Nein, wir trauen Erdogan nicht!"
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Flüchtlinge vor einem GrenzzaunFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times1. Juni 2016

Armeniens Präsident Sersch Sargsjan sieht den Flüchtlingsdeal der EU mit der Türkei unabhängig von der Armenien-Resolution vor dem Scheitern: "Ich habe das Gefühl, dass dieser Deal ohnehin auf tönernen Füßen steht und mit einem Partner wie der Türkei dauerhaft schwierig umzusetzen ist", sagte Sargsjan in einem Interview mit der "Bild" (Mittwoch). "Und ganz sicher hat das mögliche Scheitern des Flüchtlingsabkommens nichts mit der Verabschiedung der Armenier-Resolution zu tun."

Auf die Frage, ob Europa den türkischen Präsidenten Recep Erdogan überhaupt in irgendeiner Form trauen könne sagte Sargsjan "Ich kann nicht für Europa sprechen, aber ich kann Ihnen aus meiner eigenen Erfahrung sagen: Nein, wir trauen Erdogan nicht!" Es gehe dabei nicht alleine um seine Weigerung, den Völkermord an den Armeniern anzuerkennen.

"Wir haben jahrelang versucht, diplomatische Beziehungen aufzubauen", so der armenische Präsident. "Es gab zum Beispiel die Zürcher Protokolle, die vom türkischen Parlament ratifiziert werden sollten. Aber Erdogan hat alles abgeblockt. Ich frage mich: Wozu haben wir überhaupt verhandelt?", so Sargsjan. "Europa sollte aus meiner Sicht Erdogan nicht blind vertrauen, sondern eigene Lösungen auch für die Flüchtlingsproblematik finden."

(dts Nachrichtenagentur)



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