Außenminister Maas scherzt vor Videokonferenz: „Ich möchte mein normales Leben zurückhaben“

Außenminister Heiko Maas (SPD) tauschte sich am Freitag per Videokonferenz mit seinen Kolleginnen aus Schweden und Spanien aus. Im Gespräch mit seiner spanischen Kollegin Laya kam es zu einer komischen Situation, als Techniker dabei waren, die letzten Vorbereitungen abzuschließen.
Epoch Times24. April 2020

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) beriet sich am Freitag per Videokonferenz mit seinen Kolleginnen aus Schweden und Spanien. Dabei kam es zu technischen Problemen. Die spanische Außenministerin Arancha González Laya äußerte daraufhin zu Maas: „Willkommen im Zeitalter der Videodiplomatie“. Daraufhin äußerte Maas, während die Übertragung schon lief: „Ich möchte mein normales Leben zurückhaben“. Darüber musste Laya lachen.

Beide warteten darauf, dass die Techniker ihre Vorbereitungen vor der Konferenz abschließen. Außenministerin Laya machte dann eine einleitende Bemerkung auf Deutsch und brach noch einmal in Gelächter aus, als sie zu Maas sagte: „Und jetzt werde ich in Spanien sprechen“. Laya ist parteilos und hat ihr Amt im Januar angetreten.

Zuvor tauschte sich Maas mit der schwedischen Außenministerin Ann Linde, ebenfalls per Videokonferenz aus. Bei beiden Gesprächen ging es um bilaterale, europäische und andere internationale Themen.

Maas: „Schweden kein Vorbild in Corona-Krise“

Im Videogespräch am Vormittag mit seiner schwedischen Amtskollegin Ann Linde äußerte der Bundesaußenminister, dass er in Schweden kein geeignetes Vorbild für Deutschland in der Corona-Krise sehe. Auf die Frage, ob Berlin nun in Richtung des schwedischen Modells gehe, antwortete Maas: Deutschland werde „sehr, sehr vorsichtig mit den Lockerungen umgehen“.

„Was wir vermeiden wollen, ist eine zweite Welle, die uns deutlich härter treffen wird, sowohl gesundheitlich als auch wirtschaftlich“, betonte Maas.

Linde sagte, die Regierung in Stockholm halte ungeachtet der mehr als 2.000 Toten an ihrem liberalen Kurs fest. „Es ist ein Ammenmärchen, dass sich das Leben nicht geändert hat in Schweden“, betonte sie. Die Empfehlungen der Regierung würden von vielen Bürgern beachtet. „Deshalb werden wir unseren Weg weitergehen.“

Die Zahl der Todesopfer war in Schweden zuletzt auf 2.021 gestiegen und ist damit deutlich höher als in den Nachbarländern. Das Land mit zehn Millionen Einwohnern hat keine Ausgangsbeschränkungen verhängt, viele Schulen und Restaurants sind weiter geöffnet. Allerdings sind unter anderem Ansammlungen von mehr als 50 Menschen untersagt.

Maas: „Kein Sommer wie wir ihn kennen“

Mit Blick auf den Sommerurlaub wollte Maas den Deutschen erneut keine Hoffnung machen: Er gehe davon aus, „dass es einen Sommerurlaub, wie wir ihn kennen, in diesem Jahr nicht geben wird“.

(afp/er)



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