Bär will „Digitalkunde“ als Pflichtfach ab erster Klasse

"Bildung ist ohne digitale Bildung nicht mehr denkbar", meint die Staatsministerin für Digitalisierung im Bundeskanzleramt, Dorothee Bär. Deshalb möchte sie "Digitalkunde" als Pflichtfach ab der Grundschule einführen.
Titelbild
Kinder mit Handys.Foto: Wavebreakmedia/iStock
Epoch Times23. Februar 2019

Die Staatsministerin für Digitalisierung im Bundeskanzleramt, Dorothee Bär (CSU), hat die Forderung nach einem Handy-Verbot für unter 14-Jährige scharf zurückgewiesen und sich stattdessen dafür ausgesprochen, „Digitalkunde“ als Pflichtfach ab der Grundschule einzuführen.

Ein solches Schulfach ab der ersten Klasse sei „unbedingt“ notwendig. „Bildung ist ohne digitale Bildung nicht mehr denkbar“, sagte Bär dem „Handelsblatt“.

„Wir brauchen altersgerechte Angebote von der Grundschule bis zum Abitur.“ Konkret stellt sich Bär vor, dass Schüler im Rahmen eines solchen Fachs in „computational thinking“ (digitales Denken), Programmieren, Datenanalyse, Robotik, digitaler Ethik und neuen Ansätzen der Problemlösung unterrichtet werden.

„Das brauchen wir nicht nur um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, sondern auch unseren gesellschaftlichen Gestaltungsanspruch“, betonte die CSU-Politikerin. „Dafür müssen wir wirtschaftlich und technisch führend sein und die Digitalisierung in Köpfen und Herzen verankern.“

Bär gegen Handy-Verbot für unter 14-Jährige

Einem Smartphone-Verbot für Kinder unter 14 Jahren, wie das jüngst die Internetexpertin im Fachbeirat des Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Julia von Weiler, gefordert hatte, erteilte Bär eine klare Absage.

„Ich verstehe den Reflex, dass man Kinder und Jugendliche vor den dunklen Seiten des Internets schützen will. Dieses Gefühl ist absolut nachvollziehbar“, sagte die Staatsministerin. Mit der Forderung nach einem Verbot mache man es sich aber zu einfach.

„Das Internet gehört zu unserem Leben dazu. Wir können uns nicht zurücklehnen und uns auf einem Smartphone-Verbot ausruhen, zumal ich die Aussicht auf dessen effektive Durchsetzungsmöglichkeiten auch infrage stelle.“

Vielmehr müssten alle „die herausfordernde, anstrengende, aber essentiell wichtige Aufgabe annehmen, uns an die Seite von Kindern und Jugendlichen zu stellen und sie für den richtigen Umgang mit dem Internet zu rüsten“, so Bär. (dts)



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