Bartels (SPD): Europa braucht eigene Armee als eigenständiger Akteur für Frieden und Sicherheit
Mit Blick auf aktuelle Krisenherde in Europa fordert der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestags und künftige Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels (SPD), den Aufbau einer eigenen europäischen Armee voranzutreiben. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte Bartels: "Amerika wird nicht in allen Weltregionen in gleicher Intensität für Sicherheit garantieren können. Wir Europäer müssen also mehr Verantwortung in unserer unmittelbaren Nachbarschaft übernehmen."
Diese Erwartung hätten auch die USA, so Bartels weiter. Amerika sei mittlerweile eine "etwas frustrierte Weltmacht nach ihren durchwachsenen Interventionserfahrungen der letzten Jahre", sagte er. Zudem seien die Herausforderungen des einstigen Weltpolizisten "inzwischen eher noch größer geworden". Europa sei "selbstbewusst genug, ein eigenständiger Akteur für Frieden und Sicherheit sein zu wollen", betonte der SPD-Politiker.
Am Aufbau einer EU-Armee könne sich Deutschland intensiv beteiligen – trotz reichlicher Probleme, mit der die Bundeswehr aktuell zu kämpfen habe, befand Bartels. Ungeachtet der Schwierigkeiten mit dem Sturmgewehr G36 oder anderer Mängel stehe die deutsche Truppe "im europäischen Vergleich immer noch herausragend gut da", sagte er.
Die Erwartungen an ihn als neuen Wehrbeauftragten "seien in einer sehr freundlichen Weise hoch", sagte Bartels. Er wolle in seinem neuen Amt der Bundesregierung "Vorschläge machen, die helfen können, das Ziel einer attraktiven, leistungsfähigen Bundeswehr mit weniger Unzufriedenheit im Dienst zu verwirklichen", kündigte er an. Bartels wird am 21. Mai als neuer Wehrbeauftragter vereidigt. Dann will er seine Pläne zur Bundeswehrreform konkretisieren.
(dts Nachrichtenagentur)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion