Bedürftige Großstädter können sich Pflege oft nicht leisten
Pflegebedürftige in Städten brauchen einem Medienbericht zufolge häufiger Sozialleistungen. Vor allem in großen Städten in Deutschland könnten sich pflegebedürftige Menschen die ambulante oder stationäre Versorgung oft nicht mehr leisten, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstagsausgaben) unter Berufung auf eine Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
In Großstädten bezieht demnach rund ein Viertel der Menschen, die gepflegt werden, die Sozialleistung „Hilfe zur Pflege“. In Berlin habe dieser Anteil 2015 bei 23,5 Prozent, in Frankfurt am Main bei 23,8 Prozent und in Essen 24,5 Prozent gelegen. Spitzenreiter ist demnach Hamburg, wo 25,6 Prozent der Pflegebedürftigen die Leistung bekämen, weil sie die Kosten für ambulante oder stationäre Versorgung allein nicht tragen könnten. Im bundesweiten Schnitt nehmen den Angaben zufolge 12,2 Prozent derer, die gepflegt werde, die Leistung in Anspruch.
Als eine Erklärung für den großen Bedarf in Städten nennt das IW dem Bericht zufolge die soziale Struktur der Städte mit mehr alleinstehenden Menschen im hohen Alter ohne familiären Anschluss. Im Fall der Pflegebedürftigkeit sei dann teure professionelle Hilfe nötig. Auf dem Land und in kleineren Gemeinden, wo familiäre und nachbarschaftliche Bindungen oft enger seien, bekämen Menschen eher aus dem privaten Umfeld Unterstützung und könnten so länger auf professionelle Pflege verzichten.
Die Sozialämter springen mit der sogenannten Hilfe zur Pflege ein, wenn die Einkünfte der Betroffenen zusammen mit den Leistungen aus der Pflegeversicherung nicht ausreichen. (afp)
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