Berlin/Lauffen am Neckar: Brandanschläge auf türkische Moscheen – Linksextremisten bringen Nahost-Terror in deutschen Städte

Zwei linksextremistische Brandanschläge auf türkische Moschee-Gemeinden in Berlin und Lauffen am Neckar folgen dem Farbanschlag auf die türkische Botschaft Ende Februar. Der Staatsschutz ermittelt.
Titelbild
Mutmaßlich Linksextremisten verübten Brandanschläge auf türkische Moscheen in Berlin und Lauffen am Neckar, bei Heilbronn.Foto: Screenshot Youtube/EPT
Von 11. März 2018

In der Nacht auf Sonntag, 11. März, wurde ein Brandanschlag auf die „Koca Sinan Camii“-Moschee des DITIB-Verbandes in Reinickendorf verübt, die sich im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses befindet. Zeugen hörten gegen 2 Uhr nachts klirrende Scheiben und sahen drei verdächtige Jugendliche am Tatort an der Kühleweinstraße Ecke Pankower Allee, die dann in Richtung Letteplatz wegliefen, berichtet die Polizei Berlin.

Anschließend entdeckten die Zeugen eine eingeworfene Scheibe an dem türkischen Verein im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses sowie ein Feuer in den Räumen und alarmierten Polizei und Feuerwehr.“

(Polizeibericht)

Das Feuer konnte erst gelöscht werden, als der Hauptraum bereits komplett ausgebrannt war. Glücklicherweise wurden keine Personen verletzt. Die Polizei geht von einer politisch motivierten Straftat aus. Der Staatsschutz ermittelt.

Wie „RT“ berichtet, sprachen Zeugen von drei jungen Männern mit Kapuzenpullovern, die durch den Vordereingang der Moschee eingedrungen waren und ein Objekt in den Raum warfen. Kurz darauf sei das Feuer ausgebrochen.

Dies ist ein Terroranschlag auf die größte türkische Gemeinschaft in Europa.“

(Haluk Yildiz, Parteivorsitzender „Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit“)

Laut „RT“ sollen Kritiker der Partei eine islamistische Unterwanderung vorwerfen und dass sie ein verlängerter Arm der türkischen Regierungspartei AKP sei.

Innensenator Geisel (SPD) besuchte am Sonntag den Tatort und sagte vor der Moschee: „Ich kann die Menschen nur auffordern, hier in Berlin friedlich miteinander zu leben.“ Yildiz wirkte dennoch unzufrieden mit der mangelnden Wertung des Anschlags durch die deutsche Politik: „Ich hätte mir auch gewünscht, dass der CDU-Vorsitzende, der SPD-Vorsitzende, all diese sogenannten Demokraten, hier wären, damit sie sich auch davon distanzieren können. Es reicht nicht, dass nur der Innensenator hier ist.“

Nun bittet die Polizei um Hinweise unter Telefon 030 / 4664 – 952411 und fragt:

  • Wer hat die Tat beobachtet?
  • Wer hat die Täter gesehen und kann Angaben zu ihrer Identität machen?
  • Wer hat verdächtige Feststellungen zur relevanten Zeit in der Pankower Allee oder in der Kühleweinstraße gemacht?

https://www.youtube.com/watch?v=0oYlRE8KmpQ

Brandanschlag in Lauffen/Neckar

Eine Nacht auf Samstag brannte es in Lauffen am Neckar. Auch hier wurde ein Brandanschlag auf eine türkische Gemeinschaft verübt. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln und vermuten kurdische Extremisten.

Im Fall des Brandanschlages auf eine Moschee in Lauffen am Neckar/Kreis Heilbronn, gehen die Ermittler weiterhin von fünf bislang noch unbekannten Tätern aus.“

(Polizeibericht)

Anschließend flüchteten die Täter zu Fuß über die Brückenstraße in Richtung Stuttgarter Straße,, wo sie vermutlich mit einem PKW davonfuhren.

Täterbeschreibung:

Einer der Täter beim Brandanschlag in Lauffen am Neckar. Foto: Polizei Heilbronn

Die gesuchten fünf Täter waren dunkel gekleidet. Einer hatte eine auffällige Oberbekleidung, farblich markant abgesetzt im Schulterbereich (Foto). Ein anderer trug eine Basecap, ein weiterer einen Schal.

Aufgrund des im Internet veröffentlichten Videos, das nach derzeitiger Einschätzung als authentisch bewertet wird, sowie des entsprechenden Begleittextes auf einer PKK-nahen Internetseite konzentrieren sich die Ermittlungen auf Angehörige extremistischer kurdischer Jugendorganisationen, die für den Anschlag verantwortlich sein könnten.“

(Staatsanwaltschaft Stuttgart)

„Mögliche Zusammenhänge mit anderen, aktuellen Anschlägen im Bundesgebiet werden in die Ermittlungen einbezogen“, heißt es.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Polizei bitten die Bevölkerung um Hilfe und fragen:

  • Die Täter sind möglichweise vor oder nach der Tat aufgefallen und müssen nicht aus dem örtlichen Bereich stammen. Wer hat im Umfeld des Tatorts oder im Großraum Stuttgart verdächtige Personen, Personengruppen oder Fahrzeuge gesehen. In Frage kommen insbesondere Parkplätze, Tankstellen oder Schnellrestaurants.
  • Wer kann Hinweise auf die Identität der Täter geben?

Sachdienliche Hinweise werden unter Telefon 07131 / 104 – 4444 oder jeder anderen Polizeidienststelle erbeten.

Linksextremistischer Anschlag

Auf der linksextremistischen Webseite „Indymedia“ wurde unter dem Titel „Verein von Faschisten mit Molotows zerstört“ ein Video veröffentlicht, das junge Männer zeigt, die Brandsätze durch Fensterscheiben werfen. Dabei soll es sich laut „RT“ um ein Gebäude der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) handeln. In der dazugehörigen Nachricht heißt es:

In der Nacht wurde ein Verein von türkischen Faschisten (Graue Wölfe, AKP, CHP, was auch immer) mit Mollotows beworfen. Die Aktion war eine Racheaktion für die Angriffe des türkischen Staates und seiner Besatzerarmee, die Afrin angreifen. Sie greifen dort das Projekt der Demokratischen Selbstverwaltung an, in dem KurdInnen, AraberInnen, ArmenierInnen, AssyrerInnen, Menschen verschiedener Religionen (Islam, Christentum, Judentum, Ezidentum) zusammenleben und versuchen eine Alternative zum Nationalstaat zu etablieren.

Der Angriff von Erdohitler ist ein Angriff auf alle Menschen, die ein freies, selbstbestimmtes Leben leben wollen. Es ist ein Angriff auf uns alle, der von uns allen beantwortet werden muss. Mit Aktionen. Alles andere macht offensichtlich keinen Sinn.

Auch auf Indy haben verschiedene Gruppen zu Aktionen aufgerufen oder ihre Aktionen geteilt. Also schließt euch an, macht was, Gründe gibt es wie schon so oft gesagt, genug.“

https://www.youtube.com/watch?v=q4jODmpt6lo

Erst am 27. Februar ereignete sich ein Farbanschlag auf die türkische Botschaft in Berlin. In einer Art Kommando-Operation warfen die vier vermummten Täter als Erstes eine Rauchgranate, bevor im Schutz des Nebels der eigentliche Angriff erfolgte.

Ihren Rückzug deckten die Vermummten mit Nagelketten vor den Zufahrtswegen und einer Stacheldrahtrolle auf einem Gehweg ganz in der Nähe.

Siehe auch:

Trotz „neuer Dimension linksterroristischer Gewalt“: Nur 1,5 Mill. Euro im Kampf gegen Linken-Terror – aber 116,5 Mill. gegen Rechts



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