Berlin: Menschen gehen gegen Corona-Impfpflicht auf die Straße

Die Abgeordneten trafen sich am Donnerstag (7.4.) zu der Abstimmung zur Ü60-Impfpflicht im Bundestag. Zeitgleich gingen Menschen unter dem Motto „Für freie Impfentscheidung und Selbstbestimmung über den eigenen Körper“ nahe dem Regierungsviertel auf die Straße. Epoch Times sprach mit ihnen vor Ort, aus welchen Beweggründen sie hier protestieren.
Von 8. April 2022
Parallel zur heutigen Abstimmung im Bundestag zur Corona-Impfpflicht für über 60-Jährige fand nahe dem Regierungsviertel ein Aufzug „Für freie Impfentscheidung und Selbstbestimmung über den eigenen Körper“ statt.
Rund 1.400 Teilnehmer sollen in der Spitze – laut Polizeiangaben – daran teilgenommen haben. Sie wurden von 130 Einsatzkräften, einschließlich Beamten der Wasserschutzpolizei auf der Spree und Diensthundeführer begleitet. Laut Polizei gab es keine bedeutsamen Zwischenfälle und einen „weitestgehend friedlichen Verlauf“. Die Polizei sah den ruhigen Verlauf auch darin begründet, dass sowohl Maskenpflicht als auch Abstandsgebot für Versammlungen in Berlin weggefallen sind.

Teilnehmer einer Demo gegen eine Corona-Impfpflicht am 7.4.2022. Foto: Erik Rusch / Epoch Times

Während der Umzug noch durch das Stadtzentrum zog, scheiterte die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht ab 60 Jahren im Bundestag. Bei der dortigen Abstimmung zu einer entsprechenden Gesetzesinitiative erhielt der Antrag nicht die erforderliche Mehrheit. Aber auch die Vorlage der Unionsfraktion für ein Impfvorsorgegesetz fiel deutlich durch.

„Es ist unglaublich, was in diesem Land passiert“

Unter den Teilnehmern der heutigen Versammlung war auch Gabriele Wilds aus dem Bayreuther Landkreis. Im Interview vor der Bundestagsabstimmung erklärte sie auf die Frage, warum sie heute hier ist: „Ja, weil heute möglicherweise beschlossen wird, dass es vielleicht zu einer Impfpflicht kommt. Ich werde mich nicht impfen lassen. Ich finde, es ist unglaublich. Wir leben nicht mehr in einer Demokratie.“ Die ehemalige Krankenschwester berichtete weiter: „Obwohl es jetzt, um eine Impfpflicht über 60 geht und ich 55 bin, betrifft mich das Thema.“
„Zum Beispiel in Bezug auf meine 17-jährige Tochter“, so die Bayerin. Auf ihre Tochter sei so viel Druck ausgeübt und im Januar angekündigt worden, dass sie bei der Abitur-Abschlussfahrt wahrscheinlich nicht mitfahren kann. Hintergrund sei, weil sie eine von sechs Jugendlichen ist, die sich in der elften Jahrgangsstufe eines Bayreuther Gymnasiums nicht impfen ließ.
Der Druck auf ihre Tochter hätte auch Auswirkungen auf sie gehabt und es sei nicht einfach gewesen, ihre Tochter immer wieder zu bestärken. „Im Landkreis Bayreuth sind definitiv nachgewiesen drei junge Leute unter 25 nach einer Corona-Impfung verstorben. Von den ganzen anderen Todesfällen, die plötzlich und unerwartet nach Impfungen eintraten, aber einfach abgehakt wurden, ganz zu schweigen. Es ist unglaublich, was in diesem Land passiert. Ich bin entsetzt.“

Sie war auch dabei als eine andere Versammlungsteilnehmerin von Polizeikräften aus der Versammlungsmenge geführt wurde. Weil ein Buchstabe auf ihrem Plakat für die Berliner Polizei Ähnlichkeit mit der Abkürzung „SS“ für die nationalsozialistische Schutzstaffel aufwies. Epoch Times sprach mit der Betroffenen. Die Situation wird von Gabriele Wilds folgendermaßen kommentiert: „Die Dame wurde einfach hier abgeführt. Ich schäme mich. Es ist unglaublich.“

Aufgrund dieses Schildes nahm die Berliner Polizei die Demoteilnehmerin zwischenzeitlich aus der Versammlung. Foto: Erik Rusch / Epoch Times

„Ich habe Schüler mit Haarausfall nach der Impfung erlebt“

Und sie erzählte dann: „Ich bin eigentlich eine Kinderkrankenschwester, aber aus diesem Betrieb schon lange raus, weil ich mit dem heutigen Medizinwesen gar nicht mehr klarkomme. Sie hat die letzten Jahre als Schulbegleiterin in der Schule gearbeitet, aber seit Februar ist sie auch dort ausgestiegen. „Denn es ist unglaublich, wie die Schüler unter Druck gesetzt werden. Jeden Tag testen und dann werden von den Lehrern noch Lügengeschichten verbreitet: Sie sagen zu den Kindern, dass sie sich gut testen lassen sollen, sonst würden sie ja wahrscheinlich Oma und Opa, Mama und Papa anstecken und keiner will doch an ihrem Tod verantwortlich sein.“

„Ich habe Gott sei Dank das Glück, dass ich durch meinen Mann versorgt bin. Aber wir haben keine Lust mehr.“ Sie hätte es mehrfach erlebt, dass Schüler, die krank waren und positiv getestet, vorher gegen Corona geimpft worden seien. „Ich habe Schüler mit kreisrundem Haarausfall nach einer Impfung erlebt, Schüler, die einen Tag nach der Impfung einen Abszess entwickelt haben. Aber die Ungeimpften, die bleiben irgendwie gesund.“

Eine andere Gabriele, die seit zwei Jahren Rentnerin ist, sagte: „Ich habe mich immer für die Menschen eingesetzt. Ich möchte, dass die Menschheit weiterbesteht. Ich möchte, dass die Menschen frei und selbstbestimmt leben können. Es darf keine Impfpflicht geben. Das ist Zwang, das ist Nötigung. Das verstößt gegen den Nürnberger Kodex. Und kein Politiker hat das Recht, über einen anderen Menschen zu bestimmen. Das geht einfach nicht. Das ist anmaßend. Und ich wehre mich. Ich werde alles tun, dass das nicht zustande kommt. Solche Politiker, die sich nicht für das Volk einsetzen, müssen abgesetzt werden. Die verfehlen ihre Aufgabe, die verraten das Volk.“

Eine Demoteilnehmerin, namens Gabriele, vor dem Brandenburger Tor. Foto: Erik Rusch / Epoch Times

AfD-Politiker: Gesetzesantrag zur Impfpflicht „Trojanisches Pferd“

Kurz danach stellte sich Herr Stephan Brandner (AfD), stellvertretender AfD-Bundessprecher, an den Rand der Versammlung und beobachtet die Versammlungsmenge. Er war auf dem Weg zur Bundestagssitzung mit der Abstimmung. „Auf dem Platz des 18. März habe ich mir die Demonstranten angeschaut, die für Freiheit, für körperliche Unversehrtheit einstehen. Leider sind es nur ein paar 100.“

Er habe sich schon mehrere 1.000 mehrere 10.000 gewünscht. Aber wenn man dann auf die andere Seite schaue, führt der AfD-Politiker weiter aus, also auf den Pariser Platz, da stünden dann „drei durchgeknallte Antifanten“, die für die Impfpflicht demonstrieren würden. „Da muss ich sagen, vor dem Hintergrund ist die Versammlung hier gegen einen Impfzwang doch eine Massenveranstaltung.“

Teilnehmer einer Demo gegen eine Corona-Impfpflicht am 7.4.2022 auf der Straße des 17. Juni. Foto: Erik Rusch / Epoch Times

Doch was genau ist seine Haltung zur Impfpflicht? „Die Haltung der AfD, ist ja ganz eindeutig. Wir sind gegen jeden Impfzwang. Wir werden gegen alle Anträge stimmen, die den Impfzwang befürworten. Es wird ja gesagt, der Kompromiss wäre Ü60. Völlig willkürlich natürlich. Wenn man sich den Gesetzentwurf genau durchliest, ist da auch eine Öffnungsklausel drin. Sie besagt, dass ab September – mit einem einfachen Beschluss – dieser Impfzwang auf alle ausgedehnt werden kann, auch auf diejenigen, die über 18 sind. Das ist so eine Art Trojanisches Pferd, was da heute in die Spur gesetzt wird. Deshalb wehret den Anfängen!“

„Es gibt offensichtlich keine roten Linien“

Neben ihm war auch Karsten Hilse (57) ein weiterer AfD-Bundestagsabgeordneter vor Ort. Für ihn ist eine Impfpflicht ein schwerwiegender Eingriff in grundgesetzlich garantierte Freiheitsrechte: „Da muss man sich wirklich Gedanken machen als Parlamentarier, weil man eine große Verantwortung hat.“ Leider würden sich viele nicht so viele Gedanken machen, sondern der Parteipolitik folgen und letztendlich den Argumenten derjenigen, die diese mRNA-Impfdosen auch verkaufen wollen.

MdB Karsten Hilse (AfD). Foto: Erik Rusch / Epoch Times

„Wir sehen natürlich extrem viele Nebenwirkungen. Selbst in den Leitmedien wird nun darüber gesprochen, dass es eine Untererfassung von Nebenwirkungen gibt.“ Jedes andere Medikament wäre bei dieser Vielzahl von Nebenwirkungen schon lange vom Markt genommen worden. „Also hier muss es offensichtlich auch monetäre Interessen geben und das ist sehr verwerflich. Wenn man grundgesetzlich garantierte Freiheitsrecht monetären Interessen gegenüberstellt und sich dann für das Geld entscheidet – das ist sehr verwerflich.“ Er hätte es sich auch nicht vorstellen können, dass es mal so weit kommt.

„Es gibt offensichtlich keine roten Linien. Wir gehen glaube ich unguten Zeiten entgegen, aber die Hoffnung stirbt zuletzt und deswegen rufe ich alle auf, auf der Straße Widerstand zu leisten – demokratischen Widerstand natürlich. Und dann könnte sich noch mal alles zum Guten wenden.“

„Mit mir spricht niemand mehr“

Was die Gespräche zum Thema Impfpflicht parteiübergreifend außerhalb des Plenums betrifft, erzählt Hilse: „Also mit mir spricht niemand mehr. Nachdem ich gesagt habe, dass ich bis auf wenige Ausnahmen die Abgeordneten da drinnen, zutiefst verachte, spricht niemand mehr so richtig mit mir. Außer diejenigen, die schon wissen, dass sie die Ausnahmen sind. Es gibt ja mehrere Abgeordnete aus anderen Parteien, die vernünftig sind. Aber, ich muss ehrlich sagen, ich möchte mich auch nicht mehr mit allen unterhalten. Also wer das Grundgesetz so mit Füßen tritt, der hat bei mir wirklich auch seine Achtung verloren. Das ist einfach so!“

Auch für Patrick (42) einen Demoteilnehmer aus Berlin, kommt in der aktuellen Debatte das Thema Nebenwirkungen zu kurz. „In meinen Augen las man darüber in den öffentlichen Medien, in den Mainstreammedien, in den letzten Jahren nichts. Jetzt liest man immer wieder mal etwas darüber.“ Er fragt sich auch, wie ein Politiker es verantworten kann, eine Impfpflicht einzuführen, mit einem Impfstoff, der doch mehr Nebenwirkungen hat, als es überhaupt zugegeben wird. „Ich weiß nicht, wie ich als Politiker damit leben könnte, wenn jemand aufgrund einer Impfpflicht an Impfnebenwirkungen stirbt.“ Er sei heute hier, um durch seine Anwesenheit der Politik zu zeigen, dass es andere Meinungen gibt und dass eine Impfpflicht nicht der Weg sein kann, so der Wirtschaftsprüfer.

„Sie sollen das Volk fragen“

Jennifer Ziegenhagen, eine wissenschaftliche Mitarbeiterin aus Berlin, war Teil des Aufzugs gegen die Impfpflicht, weil sie für das Selbstbestimmungsrecht der Menschen sei. „Und ich bin dagegen, dass der Staat darüber bestimmt, ob man sich mit Mitteln impfen lassen soll oder nicht.“ Sie findet, dass der Staat nicht angemessen mit der Corona-Krise umgeht. „Absolut nicht. Es wird Zeit, dass damit Schluss ist – besonders im Interesse der Kinder, weil die am meisten darunter leiden.“

Teilnehmer einer Demo gegen eine Corona-Impfpflicht mit einem großen Plakat am 7.4.2022. Foto: Erik Rusch / Epoch Times

Sie stört, dass das Volk bei so wichtigen Fragen zu den Grundrechten nicht gefragt wird. „Das Gesundheitssystem war ja nie überlastet. Das ist ja inzwischen statistisch nachgewiesen. Und wenn ich an mein persönliches Umfeld denke, so waren die meisten Menschen, die in den letzten Wochen an Corona erkrankt sind, mehrfach geimpft. Die, die nicht geimpft waren, sind auch nicht krank geworden oder nur wenige.“

Sie kenne persönlich Menschen, die Nebenwirkungen und Schäden erlitten hätten. „Das ist nicht unbedingt eine gute Werbung für diese Impfung.“ Ihre Botschaft an die Politik laute: „Sie sollen das Volk fragen und sollen aufhören, das Volk über die Medien zu manipulieren und mit Unwahrheiten um sich zu werfen.“



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