Berliner Bischof fordert „sorgsame und gewissenhafte Prüfung“ von Asylanträgen getaufter Flüchtlinge

Die Pfarrer, die Taufunterricht erteilt hätten, Geflüchtete getauft haben und erlebten, wie ernsthaft diese sich in den Gemeinden engagierten, könnten bezeugen, wie ernst es den Konvertierten mit ihrem christlichen Glauben ist, erklärt der evangelische Bischof Berlins, Markus Dröge, und kritisiert zugleich ein zunehmende Abschiebung dieser Personengruppe.
Epoch Times26. Februar 2018

Der evangelische Bischof Berlins, Markus Dröge, ist besorgt: Bei der Prüfung von Asylanträgen nehme man nicht ernst, wenn sich Asylbewerber in deutschen Gemeinden taufen ließen.

Er erwarte vom Staat „eine sorgsame und gewissenhafte Prüfung“, heißt es in einem Beitrag der „WELT“.

Am Sonntag wurde in der Berliner Marienkirche den verfolgten und bedrohten Christen weltweit gedacht. Daran nahmen auch neu getaufte Flüchtlinge teil.

Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) begutachte man die Taufen von Flüchtlingen kritisch, mahnte Dröge. Dabei hätten die Kirchenvertreter „dringend darum gebeten, die Bekehrung zum christlichen Glauben ernst zu nehmen.“ 

Die Pfarrer, die Taufunterricht erteilt hätten, Geflüchtete getauft haben und erlebten, wie ernsthaft diese sich in den Gemeinden engagierten, könnten bezeugen, wie ernst es den Konvertierten mit ihrem christlichen Glauben ist.

Zudem seien zum Christentum konvertierte Muslime in ihren Ursprungsländern „noch einmal mehr gefährdet“, mahnte er.

Abschiebung sei Verfassungsbruch

Die Abschiebepraxis des BAMF sei ein „Verfassungsbruch“, kritisiert kürzlich erst der Bischof der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche Hans-Jörg Voigt.

„Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) arbeitet seit einiger Zeit auf Hochtouren daran, Tausende Ablehnungs- und Abschiebebescheide für konvertierte christliche Flüchtlinge auszustellen, die nun um Leib und Leben fürchten müssen und verzweifelt feststellen, dass ihnen in diesem Land der Schutz versagt wird“, kritisierte Voigt im Informationsdienst „SELK News“.

Bei konvertierten Asylbewerbern, die ihren christlichen Glauben als Asylgrund geltend machen, werde deren Glaube “völlig willkürlich bewertet“, meinte Voigt weiter. Das BAMF maße sich zudem immer wieder an, „Urteile über Glaubenslehren und Glaubenspraxis der Kirchen“ zu fällen, so der Bischof.

Anerkennungsquote schrumpft jährlich

So sieht es auch der evangelische Pfarrer Gottfried Martens (54) aus Berlin. Er ist entsetzt darüber, wie die Anerkennungsquote von Jahr zu Jahr schrumpft. Vor zwei Jahren lag die Anerkennungsquote für seine konvertierten Kirchengemeindemitglieder noch bei 100 Prozent. „Jetzt sind es noch fünf bis zehn Prozent, die Asyl bekommen, ausgewählt wird wie in einer Lotterie“, „Das ist eindeutig politisch gewollt.“ äußert er der „Bild“ gegenüber.

In Österreich bescherte die Flüchtlingskrise der katholischen Kirche laut WELT eine Rekordzahl an Menschen, die vom Islam zum Christentum wechseln. 2017 hatte es dort rund 750 Erwachsenentaufen gegeben, etwa 75 Prozent davon seien Konvertiten mit muslimischem Hintergrund. Eine Umfrage unter 14 der 27 deutschen Bistümer hat ergeben, dass in den vergangenen zwei Jahren rund 400 Flüchtlinge zum katholischen Glauben konvertiert sind. (mcd/er/as)



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