Birgit Kelle über schleichende Entmündigung der Eltern: „In der Familienpolitik sind sich alle Parteien einig“

Die SPD ist guter Dinge, bei den Koalitionsverhandlungen mit der Union zumindest bei der Familienpolitik schnell auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, und zwar auf den der SPD. Familienexpertin und Publizistin Birgit Kelle spricht dabei ironisch von einem "Reload der DDR-Romantik".
Epoch Times28. Dezember 2017

Die SPD-Familienministerin Katarina Barley ist optimistisch, dass man bei den anstehenden Sondierungen zwischen SPD und Union „familienpolitisch unter einen Hut kommen“ wird. „Zumindest hat die Union Dinge in ihr Wahlprogramm geschrieben, die sie vier Jahr lang in der Großen Koalition bekämpft hat. Sie scheint also dazu gelernt zu haben“, sagte Barley der „Saarbrücker Zeitung“.

Gemeint hat sie damit in erster Linie den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschüler und die Verankerung der Rechte von Kindern im Grundgesetz, oder um es mit anderen Worten auszudrücken und auf den Punkt zu bringen: die Entmündigung der Eltern.

Hierbei scheinen sich also alle Parteien einig zu sein, so sieht es zumindest Familienexpertin und Publizistin Birgit Kelle. Denn nicht einmal die FDP würde hier im Vergleich besser abschneiden als die anderen, meint sie.

Kelle schreibt dazu in einem Beitrag auf „Tichys Einblick“: „Erst im Sommer geriet ich mit Christian Lindner über Sinn und Unsinn der 24-Stunden-Kitas aneinander, die er auf der Seite der Errungenschaften der Frauenbewegung einsortiert – schließlich wollten die Frauen heute ja dies und jenes. Man ist bei der FDP also nicht nur Wirtschafts-, sondern auch Frauenversteher. Von den Ambitionen zur Legalisierung der Leihmutterschaft will ich gar nicht erst anfangen. Bei beiden Themen trifft sich die FDP übrigens mit den Grünen, diese haben nur zusätzlich ihre eigenen Prinzipien über Bord geworfen. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet die Partei der Kinderläden, in denen Kinder sich einst frei entfalten sollten und immer spielen mussten, was sie wollten, jetzt alle Kinder schon als Einjährige in Krippen stecken will, um sie dort nach DIN-Norm großzuziehen.“

Damit sei es völlig egal, ob wir zukünftig eine Jamaika- oder Große Koalition bekommen werden, „an der Politik wird sich nichts ändern“, schreibt Kelle weiter und fragt: „Oder kann irgendjemand spontan einen wesentlichen Unterscheidungspunkt zwischen den Parteien in Sachen Familienpolitik nennen?“ 

Im Frühjahr noch habe ein CDU-Präsidiumsmitglied ihr auf diese Frage geantwortet: „Wir sind als einzige Partei gegen die Homo-Ehe.“ Kelle habe dann „herzlich gelacht, als Angela Merkel diesen einstigen Markenkern der Union beim Plausch auf der ‚Brigitte‘-Couch mal eben im Vorbeilaufen einkassiert hatte.“ Die CDU habe sich ein „eigenes, familienpolitisches Profil längst abgewöhnt“, schreibt Kelle, die selbst CDU-Mitglied ist.

„Reload der DDR-Romantik“

Sollte es also zu einer erneuten Groko kommen, dann wird es laut der Autorin zu einem „Reload der DDR-Romantik“ kommen. Wie das aussehen wird, beschreibt Kelle wie folgt: „Wir werden Kitas bauen, bis der Arzt kommt, was aber nicht schlimm wäre, denn in der Zukunft werden die Krippen sowieso neben den Kreißsälen angesiedelt, um Wege zu sparen. Das würde die FDP aber auch tun, ihre Motivation wäre nur argumentativ die Freisetzung weiblichen Arbeitskräftepotenzials. Die Grünen würden sich diesem Vorhaben ebenfalls anschließen, aber viel von frühkindlicher Bildung reden. Außerdem würde man uns alle bis zur Halskrause durchgendern.“

Schnell hätten sich Grüne, FDP und Union bei ihren Sondierungen übrigens auf einen Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder geeinigt. „Die 24/7-Betreuung vom Kreißsaal bis zur Bahre im Nanny-Staat nimmt Gestalt an“, befürchtet Kelle.

Und auch was das Thema „Kinderrechte“ betrifft, was jahrelang ein Lieblingsprojekt der SPD gewesen sei, sei dies inzwischen im Wahlprogramm aller Parteien angekommen. Das mache das Vorhaben deswegen aber auch nicht weniger falsch meint Kelle, denn:

Kinder sind auch Menschen. Wer also Kinderrechte im Grundgesetz fordert, hat anderes im Sinn, als Rechtslage oder Schutz von Kindern zu verbessern; schließlich leben wir nicht in der Dritten Welt. Es geht vielmehr um das Reissen einer Kompetenzgrenze, die Eltern derzeit halten – und zwar gegen den Staat.“

Und abschließend: „Mit ‚Kinderrechten‘ wäre nämlich über Nacht das Erziehungs- und Vertretungsrecht der Eltern infrage gestellt. Nicht mehr die Eltern allein, sondern Vater Staat selbst schwänge sich damit als Vertreter von Kindern auf, die er weder gezeugt noch geboren hat, aber gern auch im Zweifel gegen die Ansichten der Eltern vertreten würde“, schreibt die Autorin des Buches „Muttertier“.

(mcd)

Siehe auch:

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